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UMdK Z 312 D/1924, [1] - Typewritten letter from the Verein zur Speisung to the Akademie für Musik, dated May 21, 1924
Wien, am 21. Mai 1924. An die verehrliche Akademie für Musik und darstellende Kunst, Wien III/3., Lothringerstrasse, 18. Der gefertigte Verein beehrt sich nachstehende Mitteilungen zu machen: Die am 5. Jänner 1917 1 verstorbene Frau Sofie Deutsch, zuletzt wohnhaft in Wien I., Albrechtsgasse 3 hat in ihrem Testamente vom 2. bewz. 10. Feber 1915 unter anderem verfügt: "Ich wünsche, dass mein ganzes Vermögen, mit Ausnahme der Legate, die bar und ohne Abzug auszuzahlen sind, auf sichere Verzinsung angelegt werde, um nach dem Ableben der jetzigen Nutzniesser folgendermassen verwendet zu werden. Fünfundsiebzig Prozent sollen der Ausspeisung hungernder Schulkinder in Wien durch den Verein zur Speisung hungernder Schulkinder zufallen. Fünfundzwanzig Prozent sollen alljährlich an meinem Todestag 2 [cued from left margin:] ⇧ 5./1.[end cue] ⇧ zu zwei gleichen Teilen an zwei mittellose tüchtige Komponisten oder ebensolche Kompositionsschüler verteilt werden. Dr. Heinrich Schenker, III., Reisnerstrasse 38 hat bis zu seinem Tode die Entscheidung über diese Stipendien zu treffen. Die Stipendien können auch mehrere Jahre hindurch denselben Petenten zufallen. 3 Sollte Herr Dr. Schenker keinen Modus ausfindig machen, wie diese Stipendien nach seinem Tode an die richtigen "musikalisch Begabten" gelangen können, so {2} sollen die ganzen hundert Prozent der Ausspeisung hungernder Schulkinder in Wien zufallen. 4 Vorerst sollen aber folgende Personen lebenslänglich den Nutzgenuss meines ganzen Vermögens (abzüglich der später angeführten Legate) haben:" Folgt die Aufzählung der Fruchtniesser. ⇧ " —— ⇧ Mit Rücksicht darauf, dass auf Grund der oben zitierten Testamentbestimmung das Ableben einer ganzen Anzahl von Nutzniessern, von denen ein Teil zur Zeit des Ablebens der Erblasserin noch minderjährig war, hätte abgewartet werden müssen, bevor die Erträgnisse der Erbschaft bezw. das Nachlasskapital als solches hätte charitativen Zwecken zugeführt werden können, hat sich der gefertigte Verein als Universalerbe nach Frau Sofie Deutsch 5 veranlasst gesehen, mit den Nutzniessern ein Übereinkommen dahin zu treffen, dass denselben als Abfindung für den lebenslänglichen Fruchtgenuss 50% der Nachlassmasse übergeben wurden, sodass der Verein über die restlichen 50% frei zu verfügen in die Lage kam. Was das Musikerstipendium anbelangt, so wurde über Antrag des Erbenmachthabers seitens des Abhandlungsgerichtes der nachstehende Beschluss herausgegeben: "I.) Im Sinne der Bestimmung des Testamentes der am 5. Jänner 1917 verstorbenen Frau Sofie Deutsch, wornach 25% der Erträgnisse der Verlassenschaft alljährlich am Todestage der Erblasserin zu zwei gleichen Teilen an zwei mittellose tüchtige Komponisten oder ebensolche Kompositionsschüler verteilt werden sollen und Herr Dr. Heinrich Schenker, Wien III, Reisnerstrasse 38 bis zu seinem Tode die Entscheidung über diese Stipendien zu treffen hat, wird, da mit Rücksicht auf die im Zuge der Verlassenschaftsabhandlung eingetretenen aus dem gericht- {3} lichen Abhandlungsakte genau ersichtlichen Umstände diese Bestimmung nicht genau erfüllt werden kann, Herrn Dr. Schenker seitens des Vereines alljährlich am Todestage der Erblasserin, das erste Mal am 5. Jänner 1924, der Betrag von K 1,500.000.‒ für den genannten Zweck zur Verfügung gestellt. Zugleich wird Herr Dr. Schenker ersucht, über die Verteilung des Geldes an den Verein bezw., an dessen ve[r]vollmächtigten Vertreter, Herrn Dr. Ernst Lamberg zu berichten. II.) Für den Fall der Auflösung des Vereines wird ¼ des dem Verein aus der Verlassenschaft zugefallenen Kapitale der Akademie für Musik und darstellende Kunst mit dem Ersuchen übergeben, die Erträgnisse dieses Kapitales im Sinne des Testamentes der Frau Sofie Deutsch zu verwenden und bis zum Ableben des Herrn Dr. Heinrich Schenker diesem die Entscheidung über die Stipendien zu überlassen." 6 Der in diesem Beschluss ad II.) erwähnte Fall der Auflösung des Vereines ist nunmehr eingetreten und hat somit derselbe ¼ des ihm aus der Verlassenschaft zugefallenen Kapitales der Akademie für Musik und darstellende Kunst zu übergeben. Laut Abrechnung des Abhandlungspflegers und Testamentsexekutors Herrn Dr. Ernst Lamberg , 7 Rechtsanwalt in Wien I., Mahlerstrasse 14 ist dem Verein nach Abzug der Abfindungssummen für die Nutzniesser, der Legate und der Kosten ein Betrag von K 74,000.000.‒ zugefallen. Der Verein hat nun in der Generalversammlung vom 19. Mai 1924 den Beschluss gefasst, der Akademie für Musik und darstellende Kunst einen Betrag von K 20,000.000.‒ mit dem Ersuchen zuzuwenden, die Erträgnisse dieses Kapitales im Sinne des Testamentes der Frau Sofie Deutsch und des obzitierten Beschlusses des Bezirksgerichtes Innere Stadt {4} A III 7/17/271 vom 31. Dezember 1923 zu verwenden und bis zum Ableben des Herrn Dr. Heinrich Schenker, (Adresse: Wien III., Keilgasse 8, Tür 12) diesem die Entscheidung über die Stipendien zu überlassen. 8 Wir ersuchen höflichst mitzuteilen, ob Sie diese Zuwendung unter den oben angeführten Bedingungen anzunehmen bereit sind. Sollten Sie in dieser Angelegenheit noch irgendwelche näherem Aufklärungen wünschen, so bitten wir Sie, sich mit unserem Anwalte, Herrn Dr. Ernst Lamberg, Rechtsanwalt, Wien I., Mahlerstrasse 14 gefälligst in Verbindung setzen zu wollen. 9 Wir zeichnen mit dem Ausdrucke vorzüglicher Hochachtung [signed:] ⇧ J. S. [signed:] ⇧ Prof. Dr Zappert Professor Dr ZAPPERT VIII. Skodagasse 19 [signed:] ⇧ Luise Kuffler Präsidentin [signed:] ⇧ Gabriele Werner [signed:] ⇧ Mathilde Perger Vorstandsdame Das Stipendium soll den Namen „Sophie-Deutsch Musikerstipendium“ führen [signed:] ⇧ Prof. Dr Zappert Professor Dr ZAPPERT VIII. Skodagasse 19 [signed:] ⇧ Luise Kuffler Präsidentin [signed:] ⇧ Gabriele Werner [signed:] ⇧ Mathilde Perger ⇧ VEREIN zur Speisung und Bekleidung hungernder Schulkinder in Wein. XIX., VEGAGASSE 5 © Transcription Ian Bent, 2013 |
Vienna, May 21, 1924 To the esteemed Academy for Music and Performing Art Vienna III/3 Lothringerstrasse, 18 The undersigned Association has the honor of giving the following information: Mrs Sofie Deutsch, most recently resident at Vienna I, Albrechtsgaße 3, who died on January 5, 1917, 1 has in her will of February 2 and 10, 1915 among other things made provision [as follows]: "I wish all my goods and chattels, with the exception of the legacies, which are to be disbursed in cash and without deduction, to be invested at a secure rate of interest, in order to be put to use after the death of the present beneficiary in the following manner. Seventy-five percent shall devolve upon the feeding of hungry schoolchildren in Vienna through the Association for Feeding Hungry Schoolchildren. Twenty-five percent shall, yearly upon my death date 2 [cued from left margin:] ⇧ January 5 [end cue] ⇧ be distributed in two equal parts to two impecunious skilled composers or similarly qualified composition pupils. Dr. Heinrich Schenker, [Vienna] III, Reisnerstraße 38, is to adjudicate on these stipends for his lifetime. The stipends can also be awarded to the same applicants in more than one year. 3 Should Dr. Schenker be unable to identify any means by which these stipends can find their way to the right "musically gifted persons", then {2} the entire one hundred percent should devolve upon the feeding of hungry schoolchildren in Vienna. 4 For the time being, however, the following persons shall for their lifetime enjoy the use of my entire estate (excepting for the legacies cited below):" The enumeration of the beneficiaries follows. ⇧ " —— ⇧ With regard to the fact that on the basis of the above-cited testimentary provision the death of a large number of the beneficiaries, of whom a number were at the time of the death of the testatrix still under-age, would have had to be allowed to take place before the income from the inheritance or the estate capital in its own right could be directed toward charitable purposes, the undersigned Association as sole heir of Mrs. Sofie Deutsch 5 has considered itself obliged to come to an agreement with the lifetime beneficiaries whereby 50% of the estate was given to them as settlement for their lifetime benefit, so that the Association was then in a position to have at its disposal the remaining 50%. As regards the stipend for musicians, the following decision on the petition by the person having power to disburse the inheritance was handed down by the probate judge: "I.) In the spirit of the provision of the will of Mrs. Sofie Deutsch, deceased January 5, 1917, whereby 25% of the income of the estate shall be distributed each year on the death date of the testatrix in two equal parts to two impecunious skilled composers or similarly qualified composition pupils, and Dr. Heinrich Schenker, [Vienna] III, Reisnerstraße 38, is to adjudicate on these stipends for his lifetime, since, in view of the circumstances unmistakeably apparent from the judicial {3} deed entered in the course of the probate proceedings, this provision cannot be precisely fulfilled, the sum of K 1,500,000.‒ for the said purpose will be made available by the Association to Dr. Schenker each year on the death date of the testatrix, the first time being on January 5, 1924. At the same time, Dr. Schenker is asked to present his adjudication on the distribution of the money to the Association or to its fully empowered representative, Dr. Ernst Lamberg. II.) In the event of the dissolution of the Association, a quarter of the capital devolved upon the Association from the estate will be consigned to the Academy for Music and Performing Art with the request that the income from this capital be used in the spirit of the will of Mrs. Sofie Deutsch and that for the lifetime of Dr. Heinrich Schenker the adjudication of the stipends be entrusted of the latter." 6 The event of the dissolution of the Association referred to in this decision under II.) has now been set in motion, and accordingly the said quarter of the capital devolved upon it from the estate is to be consigned to the Academy for Music and Performing Art. According to the account of Dr. Ernst Lamberg , the administrator of the probate proceedings and executor of the will, 7 attorney at law in Vienna I, Mahlerstraße 14, a sum of K 74,000,000.‒ has been assigned to the Association after deduction of the settlement sums for the beneficiaries, the legacies, and costs. The Association has at its General Assembly of May 19, 1924 decided to bestow upon the Academy for Music and Performing Art a sum of K 20,000,000.‒ with the request that the income from this capital be used in the spirit of the will of Mrs. Sofie Deutsch and of the above-cited decision of the district court of the Inner City {4} A III 7/17/271 of December 31, 1923, and for the lifetime of Dr. Heinrich Schenker (address: Vienna III, Keilgasse 8, apt 12) to entrust the adjudication of the stipends to the latter. 8 We most respectfully ask you to inform us whether you are prepared to accept this donation under the stated conditions. 9 Should you wish still further clarification in this matter, we ask you please to be in contact with our attorney, Dr. Ernst Lamberg, attorney at law, Vienna I, Mahlerstraße 14. We remain, with expression of kind regards, [signed:] ⇧ J. S. [signed:] ⇧ Prof. Zappert Professor ZAPPERT VIII, Skodagasse 19 [signed:] ⇧ Luise Kuffler President [signed:] ⇧ Gabriele Werner [signed:] ⇧ Mathilde Perger Chair of the Executive Commitee The stipend shall bear the name of „Sophie Deutsch Musician's Stipend“ [signed:] ⇧ Prof. Zappert Professor ZAPPERT VIII, Skodagasse 19 [signed:] ⇧ Luise Kuffler President [signed:] ⇧ Gabriele Werner [signed:] ⇧ Mathilde Perger ⇧ ASSOCIATION for the Feeding and Clothing of Hungry Schoolchildren in Vienna [VIENNA] XIX, VEGAGASSE 5 © Translation Ian Bent, 2013 |
Wien, am 21. Mai 1924. An die verehrliche Akademie für Musik und darstellende Kunst, Wien III/3., Lothringerstrasse, 18. Der gefertigte Verein beehrt sich nachstehende Mitteilungen zu machen: Die am 5. Jänner 1917 1 verstorbene Frau Sofie Deutsch, zuletzt wohnhaft in Wien I., Albrechtsgasse 3 hat in ihrem Testamente vom 2. bewz. 10. Feber 1915 unter anderem verfügt: "Ich wünsche, dass mein ganzes Vermögen, mit Ausnahme der Legate, die bar und ohne Abzug auszuzahlen sind, auf sichere Verzinsung angelegt werde, um nach dem Ableben der jetzigen Nutzniesser folgendermassen verwendet zu werden. Fünfundsiebzig Prozent sollen der Ausspeisung hungernder Schulkinder in Wien durch den Verein zur Speisung hungernder Schulkinder zufallen. Fünfundzwanzig Prozent sollen alljährlich an meinem Todestag 2 [cued from left margin:] ⇧ 5./1.[end cue] ⇧ zu zwei gleichen Teilen an zwei mittellose tüchtige Komponisten oder ebensolche Kompositionsschüler verteilt werden. Dr. Heinrich Schenker, III., Reisnerstrasse 38 hat bis zu seinem Tode die Entscheidung über diese Stipendien zu treffen. Die Stipendien können auch mehrere Jahre hindurch denselben Petenten zufallen. 3 Sollte Herr Dr. Schenker keinen Modus ausfindig machen, wie diese Stipendien nach seinem Tode an die richtigen "musikalisch Begabten" gelangen können, so {2} sollen die ganzen hundert Prozent der Ausspeisung hungernder Schulkinder in Wien zufallen. 4 Vorerst sollen aber folgende Personen lebenslänglich den Nutzgenuss meines ganzen Vermögens (abzüglich der später angeführten Legate) haben:" Folgt die Aufzählung der Fruchtniesser. ⇧ " —— ⇧ Mit Rücksicht darauf, dass auf Grund der oben zitierten Testamentbestimmung das Ableben einer ganzen Anzahl von Nutzniessern, von denen ein Teil zur Zeit des Ablebens der Erblasserin noch minderjährig war, hätte abgewartet werden müssen, bevor die Erträgnisse der Erbschaft bezw. das Nachlasskapital als solches hätte charitativen Zwecken zugeführt werden können, hat sich der gefertigte Verein als Universalerbe nach Frau Sofie Deutsch 5 veranlasst gesehen, mit den Nutzniessern ein Übereinkommen dahin zu treffen, dass denselben als Abfindung für den lebenslänglichen Fruchtgenuss 50% der Nachlassmasse übergeben wurden, sodass der Verein über die restlichen 50% frei zu verfügen in die Lage kam. Was das Musikerstipendium anbelangt, so wurde über Antrag des Erbenmachthabers seitens des Abhandlungsgerichtes der nachstehende Beschluss herausgegeben: "I.) Im Sinne der Bestimmung des Testamentes der am 5. Jänner 1917 verstorbenen Frau Sofie Deutsch, wornach 25% der Erträgnisse der Verlassenschaft alljährlich am Todestage der Erblasserin zu zwei gleichen Teilen an zwei mittellose tüchtige Komponisten oder ebensolche Kompositionsschüler verteilt werden sollen und Herr Dr. Heinrich Schenker, Wien III, Reisnerstrasse 38 bis zu seinem Tode die Entscheidung über diese Stipendien zu treffen hat, wird, da mit Rücksicht auf die im Zuge der Verlassenschaftsabhandlung eingetretenen aus dem gericht- {3} lichen Abhandlungsakte genau ersichtlichen Umstände diese Bestimmung nicht genau erfüllt werden kann, Herrn Dr. Schenker seitens des Vereines alljährlich am Todestage der Erblasserin, das erste Mal am 5. Jänner 1924, der Betrag von K 1,500.000.‒ für den genannten Zweck zur Verfügung gestellt. Zugleich wird Herr Dr. Schenker ersucht, über die Verteilung des Geldes an den Verein bezw., an dessen ve[r]vollmächtigten Vertreter, Herrn Dr. Ernst Lamberg zu berichten. II.) Für den Fall der Auflösung des Vereines wird ¼ des dem Verein aus der Verlassenschaft zugefallenen Kapitale der Akademie für Musik und darstellende Kunst mit dem Ersuchen übergeben, die Erträgnisse dieses Kapitales im Sinne des Testamentes der Frau Sofie Deutsch zu verwenden und bis zum Ableben des Herrn Dr. Heinrich Schenker diesem die Entscheidung über die Stipendien zu überlassen." 6 Der in diesem Beschluss ad II.) erwähnte Fall der Auflösung des Vereines ist nunmehr eingetreten und hat somit derselbe ¼ des ihm aus der Verlassenschaft zugefallenen Kapitales der Akademie für Musik und darstellende Kunst zu übergeben. Laut Abrechnung des Abhandlungspflegers und Testamentsexekutors Herrn Dr. Ernst Lamberg , 7 Rechtsanwalt in Wien I., Mahlerstrasse 14 ist dem Verein nach Abzug der Abfindungssummen für die Nutzniesser, der Legate und der Kosten ein Betrag von K 74,000.000.‒ zugefallen. Der Verein hat nun in der Generalversammlung vom 19. Mai 1924 den Beschluss gefasst, der Akademie für Musik und darstellende Kunst einen Betrag von K 20,000.000.‒ mit dem Ersuchen zuzuwenden, die Erträgnisse dieses Kapitales im Sinne des Testamentes der Frau Sofie Deutsch und des obzitierten Beschlusses des Bezirksgerichtes Innere Stadt {4} A III 7/17/271 vom 31. Dezember 1923 zu verwenden und bis zum Ableben des Herrn Dr. Heinrich Schenker, (Adresse: Wien III., Keilgasse 8, Tür 12) diesem die Entscheidung über die Stipendien zu überlassen. 8 Wir ersuchen höflichst mitzuteilen, ob Sie diese Zuwendung unter den oben angeführten Bedingungen anzunehmen bereit sind. Sollten Sie in dieser Angelegenheit noch irgendwelche näherem Aufklärungen wünschen, so bitten wir Sie, sich mit unserem Anwalte, Herrn Dr. Ernst Lamberg, Rechtsanwalt, Wien I., Mahlerstrasse 14 gefälligst in Verbindung setzen zu wollen. 9 Wir zeichnen mit dem Ausdrucke vorzüglicher Hochachtung [signed:] ⇧ J. S. [signed:] ⇧ Prof. Dr Zappert Professor Dr ZAPPERT VIII. Skodagasse 19 [signed:] ⇧ Luise Kuffler Präsidentin [signed:] ⇧ Gabriele Werner [signed:] ⇧ Mathilde Perger Vorstandsdame Das Stipendium soll den Namen „Sophie-Deutsch Musikerstipendium“ führen [signed:] ⇧ Prof. Dr Zappert Professor Dr ZAPPERT VIII. Skodagasse 19 [signed:] ⇧ Luise Kuffler Präsidentin [signed:] ⇧ Gabriele Werner [signed:] ⇧ Mathilde Perger ⇧ VEREIN zur Speisung und Bekleidung hungernder Schulkinder in Wein. XIX., VEGAGASSE 5 © Transcription Ian Bent, 2013 |
Vienna, May 21, 1924 To the esteemed Academy for Music and Performing Art Vienna III/3 Lothringerstrasse, 18 The undersigned Association has the honor of giving the following information: Mrs Sofie Deutsch, most recently resident at Vienna I, Albrechtsgaße 3, who died on January 5, 1917, 1 has in her will of February 2 and 10, 1915 among other things made provision [as follows]: "I wish all my goods and chattels, with the exception of the legacies, which are to be disbursed in cash and without deduction, to be invested at a secure rate of interest, in order to be put to use after the death of the present beneficiary in the following manner. Seventy-five percent shall devolve upon the feeding of hungry schoolchildren in Vienna through the Association for Feeding Hungry Schoolchildren. Twenty-five percent shall, yearly upon my death date 2 [cued from left margin:] ⇧ January 5 [end cue] ⇧ be distributed in two equal parts to two impecunious skilled composers or similarly qualified composition pupils. Dr. Heinrich Schenker, [Vienna] III, Reisnerstraße 38, is to adjudicate on these stipends for his lifetime. The stipends can also be awarded to the same applicants in more than one year. 3 Should Dr. Schenker be unable to identify any means by which these stipends can find their way to the right "musically gifted persons", then {2} the entire one hundred percent should devolve upon the feeding of hungry schoolchildren in Vienna. 4 For the time being, however, the following persons shall for their lifetime enjoy the use of my entire estate (excepting for the legacies cited below):" The enumeration of the beneficiaries follows. ⇧ " —— ⇧ With regard to the fact that on the basis of the above-cited testimentary provision the death of a large number of the beneficiaries, of whom a number were at the time of the death of the testatrix still under-age, would have had to be allowed to take place before the income from the inheritance or the estate capital in its own right could be directed toward charitable purposes, the undersigned Association as sole heir of Mrs. Sofie Deutsch 5 has considered itself obliged to come to an agreement with the lifetime beneficiaries whereby 50% of the estate was given to them as settlement for their lifetime benefit, so that the Association was then in a position to have at its disposal the remaining 50%. As regards the stipend for musicians, the following decision on the petition by the person having power to disburse the inheritance was handed down by the probate judge: "I.) In the spirit of the provision of the will of Mrs. Sofie Deutsch, deceased January 5, 1917, whereby 25% of the income of the estate shall be distributed each year on the death date of the testatrix in two equal parts to two impecunious skilled composers or similarly qualified composition pupils, and Dr. Heinrich Schenker, [Vienna] III, Reisnerstraße 38, is to adjudicate on these stipends for his lifetime, since, in view of the circumstances unmistakeably apparent from the judicial {3} deed entered in the course of the probate proceedings, this provision cannot be precisely fulfilled, the sum of K 1,500,000.‒ for the said purpose will be made available by the Association to Dr. Schenker each year on the death date of the testatrix, the first time being on January 5, 1924. At the same time, Dr. Schenker is asked to present his adjudication on the distribution of the money to the Association or to its fully empowered representative, Dr. Ernst Lamberg. II.) In the event of the dissolution of the Association, a quarter of the capital devolved upon the Association from the estate will be consigned to the Academy for Music and Performing Art with the request that the income from this capital be used in the spirit of the will of Mrs. Sofie Deutsch and that for the lifetime of Dr. Heinrich Schenker the adjudication of the stipends be entrusted of the latter." 6 The event of the dissolution of the Association referred to in this decision under II.) has now been set in motion, and accordingly the said quarter of the capital devolved upon it from the estate is to be consigned to the Academy for Music and Performing Art. According to the account of Dr. Ernst Lamberg , the administrator of the probate proceedings and executor of the will, 7 attorney at law in Vienna I, Mahlerstraße 14, a sum of K 74,000,000.‒ has been assigned to the Association after deduction of the settlement sums for the beneficiaries, the legacies, and costs. The Association has at its General Assembly of May 19, 1924 decided to bestow upon the Academy for Music and Performing Art a sum of K 20,000,000.‒ with the request that the income from this capital be used in the spirit of the will of Mrs. Sofie Deutsch and of the above-cited decision of the district court of the Inner City {4} A III 7/17/271 of December 31, 1923, and for the lifetime of Dr. Heinrich Schenker (address: Vienna III, Keilgasse 8, apt 12) to entrust the adjudication of the stipends to the latter. 8 We most respectfully ask you to inform us whether you are prepared to accept this donation under the stated conditions. 9 Should you wish still further clarification in this matter, we ask you please to be in contact with our attorney, Dr. Ernst Lamberg, attorney at law, Vienna I, Mahlerstraße 14. We remain, with expression of kind regards, [signed:] ⇧ J. S. [signed:] ⇧ Prof. Zappert Professor ZAPPERT VIII, Skodagasse 19 [signed:] ⇧ Luise Kuffler President [signed:] ⇧ Gabriele Werner [signed:] ⇧ Mathilde Perger Chair of the Executive Commitee The stipend shall bear the name of „Sophie Deutsch Musician's Stipend“ [signed:] ⇧ Prof. Zappert Professor ZAPPERT VIII, Skodagasse 19 [signed:] ⇧ Luise Kuffler President [signed:] ⇧ Gabriele Werner [signed:] ⇧ Mathilde Perger ⇧ ASSOCIATION for the Feeding and Clothing of Hungry Schoolchildren in Vienna [VIENNA] XIX, VEGAGASSE 5 © Translation Ian Bent, 2013 |
Footnotes1 "5. Jänner 1917" ("January 5, 1917"): double-underlined by Schenker in red crayon. 2 "Todestag" ("death date"): underlined by Schenker in red crayon. 3 "Fünfundzwanzig Prozent sollen alljährlich ... zufallen." ("Twenty-five percent ... one year."): sidelined in red crayon in the left margin by Schenker. 4 The preceding two paragraphs from "Ich wünsche ... in Wien zufallen." ("I wish ... schoolchildren in Vienna."): marked with angle-brackets in pencil, presumably by Schenker, and a pencil line drawn between the two paragraphs with cue mark. 5 "hat sich der gefertigte Verein ... Frau Sofie" ("the undersigned ... Sofie"): underlined by Schenker in red crayon. 6 The entire paragraph sidelined in red crayon in the left margin, and the words "Akademie" ("Academy"),"Ersuchen"("request") and "Stipendien"("stipendia") underlined in red crayon, all by Schenker. The paragraph also marked with angle-brackets in pencil, presumably by Schenker. 7 "(Testamentsexe)kutors .... Lamberg" ("Dr Ernst Lamberg", "(exe)cutor of the will"): underlined in pencil, presumably by Schenker. 8 The entire paragraph marked with square brackets in pencil, presumably by Schenker. 9 The entire paragraph sidelined in red crayon in the left margin by Schenker. |
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Commentary
Digital version created: 2016-10-20 |