wrong inference

[no salutation] 1

Darf ich Ihnen durch 3 Gründe erklären warum ich es wage mich wieder an Sie zu wenden?

Ich tue es: 1.) weil Sie die erste Persönlichkeit waren die Interesse für unsere 2 “Ideen” zeigte,
2.) weil ich in der Zwischenzeit eine Unterredung hatte, die durch Ihre freundliche Intervention zustande kam u. die blitzartig das jenige aufreizte, was ich Ihnen seinerzeit 3 voraussagte,
3.) weil ich, schon aus ernstem Respekt vor Schönberg, mich und ihn davor bewahren möchte durch Betreibung einer eventuell aussichtslosen Sache, die Zeit zu versäumen, die wir unbedingt aufbringen dringend verwenden müssen um ein Ziel zu erreichen, um unsere Rucksäcke zu packen u. alles dort zu versuchen, wo es vielleicht doch möglich ist.

Einen ausführlichen Bericht mit Erklärungen habe ich Ihnen nun zu geben über meine Unterredung mit Mr. Petis. 4 Wenn ich nun aus meinem Herzen keine Mördergrube machen werde, so können Sie nur dadurch zum Verständnis u. nie zum Mißverständnis meiner Worte kommen, wenn Sie Zutrauen zu einem Menschen fassen wollen, der durch jahrzentelange Erfahrungen, bittere Erfahrungen, nur die Resultate der Wahrheit sehen will u. kann u. sie nur aus sachlichen Gründen aussprechen will u. kann.

Ich habe in der ganzen Unterredung mit Mr. P. nie Ihren Namen erwähnt, der aber ungenannt hinter ihr stand, da Sie sie ja gütigst herbeiführten.

Sie werden den Unterschied zwischen Sachlichkeit u. irregehender Menschlichkeit sofort erkennen.

Ich kam zu Mr. P’s Wohnung u. wartete 25 Minuten auf ihn u. als er kam begrüßten wir uns freundlichst. Er wartete auf die Eröffnung der Diskussion u. ich, der nicht wusste was ich von ihm verlangen sollte oder wollte, stellte mich ihm durch den von Schönberg geschriebenen Lebenslauf vor u. begann, um zu beginnen, mit der Erzählung unserer Ideen. Trotzdem er z.B. nichts über die Schenker’sche Theorie wusste, fand die Koppelung mit Schönberg recht interressant [sic]. Doch lag in seiner ersten Reaktion der Denkfehler No. I. — Er erzählte mir frank u. frei daß er berufen ist eine Erweiterung des S. F. Conservatoriums zu arrangieren, daß es schädlich ist mit so viel neuen (!) Ideen aufzumarschieren, weil eine der anderen schaden kann u. daß es {2} besser ist die Dinge unter einem [recte einen] Hut zu bringen. Ich konnte ihm nicht sagen daß für uns eine Idee neu ist, wenn die Idee neu ist. Wenn aber die Idee eines neuen Management auftritt, so ist nur das Management neu, u. das heißt Totes auf Totes legen.

Der Denkfehler No II kam bei der Besprechung der Notwendigkeiten für den Westen u. der Vergleichung mit dem Osten zustande. Sein beabsichtigter Schritt kann doch nur die Consequenz der Erkenntnis eines Mangels sein u. wenn ich, gestütz durch einen Artikel von Prof. Elkus im Chronicle, gestütz durch Berichte aus dem Osten, gestützt durch Beschwerden hier, warum alles nach dem Osten geht wodurch der Betätigungsfeld der Musiker hier so eingeengt ist, sprach, wenn ich weiters davon sprach daß unsere Idee sogar Menschen aus dem Osten anlocken müsste, gab er mir, ich glaube etwas geärgert so ungefähr zur Antwort, daß ich nichts von amerikanischen Verhältnissen weiß u. daher nicht weiß, daß trotz der 8 Millionen Menschen in New York, das Musikleben dort gering gegen S. F. ist u. ebenso ist das Verhältnis mit dem Interesse u. der Beteiligung. Alles ist hier viel entwickelter, historischer u. traditioneller. Ist dann aber nicht alles in schönster Ordnung? Warum dann alles?

Nun kam aber der merkwürdigste Denkfehler No 3. Er fragte mich ob ich Compositionen habe. Als ich vorbeugend sagte daß ich nicht zwischen moderner oder unmoderner, sondern nur zwischen guter oder schlechter Musik unterscheide, stimmte er mir zu indem er mir sagte, daß er auch nur von kontemporären Componisten spreche. Er fragte mich wann ich mein Streichquartett komponierte. Ich sagte vor 30 Jahren. Er meinte das wäre zu lange her. Ich sagte ihm daß Schönberg zu dieser Zeit “Pierrot” “Gurrelieder” etc. komponierte. Er sagte dann daß sich Schönberg ganz geändert habe.

Ich wollte ihn nicht beleidigen, sonst hätte ich Mr. P. sagen müssen daß wir seinerzeit gelacht hätten wenn jemand sich geweigert hätte das Trio op. 8 von Brahms zu spielen, weil Brahms bereits ein Trio op. 104 [recte 114] geschrieben hat. 5 Nun heute wird op. 8 gespielt u. nicht op. 104 [recte 114] . Ob mit Recht oder Unrecht ist eine andere Frage. op. 104 [recte 114] ist wirklich bedeutender.

{3} Ich möchte noch sagen, daß ich vor Bescheidenheit in die Kniee [sic] sinken würde, wenn Brahms, Busoni, Schönberg, Schenker, Nikisch u.s.w. einen Componisten empfehlen würden u. nicht sagen: “Lassen Sie mich etwas sehen.” Ich meine: Es könnte sich ereignen daß mir die Komposition nicht zusagt — — dann würde ich sie unter einer Ausrede einfach nicht spielen u.s.w.

Mister P. interressiert [sic] sich für das Memorandum von mir u. Schönberg. 6 Ich weiß aber genau daß Sch. es nie einem Musiker zur Beurteilung vorlegen würde, sondern nur Menschen die einer toten Idee finanziell helfen wollten.

Sie sehen es kam wie ich es voraussagte. Wir sind fehl am Orte der Politik. Darf ich Sie also im Principe nochmals fragen ob Sie für das Memorandum Interesse haben u. ob Sie überhaupt an eine Chance glauben?


Ihr sehr dankbarer
[signed:] MV

© Transcription Ian Bent, 2020

[in English:]wrong inference

[Dear Mrs. Schwabacher,] 1

[in German:] May I explain to you why, on three accounts, I take the liberty of turning to you once again?

I do so: (1) because you were the first person to show an interest in our 2 "ideas,"
(2) because in the meantime, I have had a conversation that came about through your kind mediation and, like a bolt from the blue, raised the specter of that which I had earlier 3 predicted to you.
(3) because, out of deep respect for Schoenberg, I should like to protect both him and myself from time wasted pursuing a cause that may prove hopeless – time that we need urgently to employ in achieving a goal, and in packing our bags and putting all our efforts somewhere else, where it actually is possible [to make headway].

I now have to give you a detailed report, with explanatory comments, of the conversation I had with Mr. Petis. 4 If I lay bare my most private thoughts, then you can come to understand – and not misunderstand – my words if only you are willing to place your trust in a person who through decades of experience – bitter experience – will and can see only the results of the truth, and will and can articulate them only for objective reasons.

Throughout my conversation with Mr. P., I never once mentioned your name which, however, lurked unspoken in the background, since it was you who most kindly brought [the conversation] about.

You will instantly recognize the difference between objectivity and errant humanity.

I arrived at Mr. P.'s home and was kept waiting 25 minutes for him. When he appeared, we greeted one another in the friendliest manner. He left me to open the discussion, and I, not knowing what I should ask of or want from him, introduced myself by offering him the curriculum vitae written by Schoenberg. Then I began, so as to get things started, with a presentation of our ideas. Despite the fact that, for example, he knew nothing of Schenker's theory, [he] found the connection with Schoenberg really interesting. — It was in his first reaction that fallacy no. 1 arose. — He told me quite openly that he had been given the job of expanding the San Francisco Conservatory, and that it is detrimental to come forward with so many new (!) ideas because any one idea can undermine the others; that it {2} is better to marshall them under one main idea. I couldn't say to him that for us an idea is new when the idea itself is new. When, on the other hand, the idea is one of a new management, then only the management is new, and that amounts to the laying of one inanimate thing on another.

Fallacy no. 2 emerged in the discussion of what is needed for the west [coast] and the comparison with the east [coast]. His deliberate next move can surely only have been the consequence of an awareness of deficiency. When I spoke – supported by an article by Prof. Elkus in the [San Francisco] Chronicle, reinforced by reports from the east [coast], and bolstered by complaints here as to why everything heads eastward, as a result of which the prospects for musicians here are so limited –, when I went further and said that our idea would even be sure to attract people from the east [coast], he replied – I believe somewhat in anger – to the effect that I know nothing of American conditions and therefore am unaware that despite the eight million people living in New York, the music life there is negligible by comparison with San Francisco, and that the same is true with regard to level of interest and attendance. Here everything is much more advanced, has a longer history, and is more traditional. Is not everything therefore in excellent order? Why then all [this need for change]?

Now came the most remarkable fallacy no. 3. He asked me whether I had any compositions. When, seeking to forestall him, I said that I made no distinction between modern and not modern music, only between good and bad, he concurred with me, saying that he too was speaking only of contemporary composers. He asked me when I composed my String Quartet. I replied thirty years ago. He said that that was too long ago. I pointed out that at that time Schoenberg was composing his Pierrot , Gurrelieder , etc. He responded that Schoenberg had [since] changed his style altogether.

I didn't want to insult him, otherwise I would have had to say to him that in those days we would have laughed if somebody had refused to play the Trio Op. 8 of Brahms because Brahms had already written a Trio Op. 104 [recte 114] . 5 Now today Op. 8 is played and Op. 104 [recte 114] isn't – whether rightly or wrongly is another question. Op. 104 [recte 114] is definitely the more important work.

{3} I should like also to say that I would sink to my knees out of modesty if Brahms, Busoni, Schoenberg, Schenker, Nikisch etc. were to recommend a composer and not say "Let me see something." What I mean is: it could happen that the composition is not to my liking — — then I would make an excuse and simply not play it, and so forth.

Mr. P. is interested in the memorandum by Schoenberg and myself. 6 But I know for sure that Schoenberg would never present it to a musician for judgement, only to people who wanted to offer financial aid to an idea that is dead.

You see: it turned out just as I predicted. We are out of place in the world of politics. May I ask you therefore in principle once again whether you have any interest in the memorandum, and whether you believe there is any prospect whatsoever?


Your very grateful
[signed:] MV

© Translation Ian Bent, 2020

wrong inference

[no salutation] 1

Darf ich Ihnen durch 3 Gründe erklären warum ich es wage mich wieder an Sie zu wenden?

Ich tue es: 1.) weil Sie die erste Persönlichkeit waren die Interesse für unsere 2 “Ideen” zeigte,
2.) weil ich in der Zwischenzeit eine Unterredung hatte, die durch Ihre freundliche Intervention zustande kam u. die blitzartig das jenige aufreizte, was ich Ihnen seinerzeit 3 voraussagte,
3.) weil ich, schon aus ernstem Respekt vor Schönberg, mich und ihn davor bewahren möchte durch Betreibung einer eventuell aussichtslosen Sache, die Zeit zu versäumen, die wir unbedingt aufbringen dringend verwenden müssen um ein Ziel zu erreichen, um unsere Rucksäcke zu packen u. alles dort zu versuchen, wo es vielleicht doch möglich ist.

Einen ausführlichen Bericht mit Erklärungen habe ich Ihnen nun zu geben über meine Unterredung mit Mr. Petis. 4 Wenn ich nun aus meinem Herzen keine Mördergrube machen werde, so können Sie nur dadurch zum Verständnis u. nie zum Mißverständnis meiner Worte kommen, wenn Sie Zutrauen zu einem Menschen fassen wollen, der durch jahrzentelange Erfahrungen, bittere Erfahrungen, nur die Resultate der Wahrheit sehen will u. kann u. sie nur aus sachlichen Gründen aussprechen will u. kann.

Ich habe in der ganzen Unterredung mit Mr. P. nie Ihren Namen erwähnt, der aber ungenannt hinter ihr stand, da Sie sie ja gütigst herbeiführten.

Sie werden den Unterschied zwischen Sachlichkeit u. irregehender Menschlichkeit sofort erkennen.

Ich kam zu Mr. P’s Wohnung u. wartete 25 Minuten auf ihn u. als er kam begrüßten wir uns freundlichst. Er wartete auf die Eröffnung der Diskussion u. ich, der nicht wusste was ich von ihm verlangen sollte oder wollte, stellte mich ihm durch den von Schönberg geschriebenen Lebenslauf vor u. begann, um zu beginnen, mit der Erzählung unserer Ideen. Trotzdem er z.B. nichts über die Schenker’sche Theorie wusste, fand die Koppelung mit Schönberg recht interressant [sic]. Doch lag in seiner ersten Reaktion der Denkfehler No. I. — Er erzählte mir frank u. frei daß er berufen ist eine Erweiterung des S. F. Conservatoriums zu arrangieren, daß es schädlich ist mit so viel neuen (!) Ideen aufzumarschieren, weil eine der anderen schaden kann u. daß es {2} besser ist die Dinge unter einem [recte einen] Hut zu bringen. Ich konnte ihm nicht sagen daß für uns eine Idee neu ist, wenn die Idee neu ist. Wenn aber die Idee eines neuen Management auftritt, so ist nur das Management neu, u. das heißt Totes auf Totes legen.

Der Denkfehler No II kam bei der Besprechung der Notwendigkeiten für den Westen u. der Vergleichung mit dem Osten zustande. Sein beabsichtigter Schritt kann doch nur die Consequenz der Erkenntnis eines Mangels sein u. wenn ich, gestütz durch einen Artikel von Prof. Elkus im Chronicle, gestütz durch Berichte aus dem Osten, gestützt durch Beschwerden hier, warum alles nach dem Osten geht wodurch der Betätigungsfeld der Musiker hier so eingeengt ist, sprach, wenn ich weiters davon sprach daß unsere Idee sogar Menschen aus dem Osten anlocken müsste, gab er mir, ich glaube etwas geärgert so ungefähr zur Antwort, daß ich nichts von amerikanischen Verhältnissen weiß u. daher nicht weiß, daß trotz der 8 Millionen Menschen in New York, das Musikleben dort gering gegen S. F. ist u. ebenso ist das Verhältnis mit dem Interesse u. der Beteiligung. Alles ist hier viel entwickelter, historischer u. traditioneller. Ist dann aber nicht alles in schönster Ordnung? Warum dann alles?

Nun kam aber der merkwürdigste Denkfehler No 3. Er fragte mich ob ich Compositionen habe. Als ich vorbeugend sagte daß ich nicht zwischen moderner oder unmoderner, sondern nur zwischen guter oder schlechter Musik unterscheide, stimmte er mir zu indem er mir sagte, daß er auch nur von kontemporären Componisten spreche. Er fragte mich wann ich mein Streichquartett komponierte. Ich sagte vor 30 Jahren. Er meinte das wäre zu lange her. Ich sagte ihm daß Schönberg zu dieser Zeit “Pierrot” “Gurrelieder” etc. komponierte. Er sagte dann daß sich Schönberg ganz geändert habe.

Ich wollte ihn nicht beleidigen, sonst hätte ich Mr. P. sagen müssen daß wir seinerzeit gelacht hätten wenn jemand sich geweigert hätte das Trio op. 8 von Brahms zu spielen, weil Brahms bereits ein Trio op. 104 [recte 114] geschrieben hat. 5 Nun heute wird op. 8 gespielt u. nicht op. 104 [recte 114] . Ob mit Recht oder Unrecht ist eine andere Frage. op. 104 [recte 114] ist wirklich bedeutender.

{3} Ich möchte noch sagen, daß ich vor Bescheidenheit in die Kniee [sic] sinken würde, wenn Brahms, Busoni, Schönberg, Schenker, Nikisch u.s.w. einen Componisten empfehlen würden u. nicht sagen: “Lassen Sie mich etwas sehen.” Ich meine: Es könnte sich ereignen daß mir die Komposition nicht zusagt — — dann würde ich sie unter einer Ausrede einfach nicht spielen u.s.w.

Mister P. interressiert [sic] sich für das Memorandum von mir u. Schönberg. 6 Ich weiß aber genau daß Sch. es nie einem Musiker zur Beurteilung vorlegen würde, sondern nur Menschen die einer toten Idee finanziell helfen wollten.

Sie sehen es kam wie ich es voraussagte. Wir sind fehl am Orte der Politik. Darf ich Sie also im Principe nochmals fragen ob Sie für das Memorandum Interesse haben u. ob Sie überhaupt an eine Chance glauben?


Ihr sehr dankbarer
[signed:] MV

© Transcription Ian Bent, 2020

[in English:]wrong inference

[Dear Mrs. Schwabacher,] 1

[in German:] May I explain to you why, on three accounts, I take the liberty of turning to you once again?

I do so: (1) because you were the first person to show an interest in our 2 "ideas,"
(2) because in the meantime, I have had a conversation that came about through your kind mediation and, like a bolt from the blue, raised the specter of that which I had earlier 3 predicted to you.
(3) because, out of deep respect for Schoenberg, I should like to protect both him and myself from time wasted pursuing a cause that may prove hopeless – time that we need urgently to employ in achieving a goal, and in packing our bags and putting all our efforts somewhere else, where it actually is possible [to make headway].

I now have to give you a detailed report, with explanatory comments, of the conversation I had with Mr. Petis. 4 If I lay bare my most private thoughts, then you can come to understand – and not misunderstand – my words if only you are willing to place your trust in a person who through decades of experience – bitter experience – will and can see only the results of the truth, and will and can articulate them only for objective reasons.

Throughout my conversation with Mr. P., I never once mentioned your name which, however, lurked unspoken in the background, since it was you who most kindly brought [the conversation] about.

You will instantly recognize the difference between objectivity and errant humanity.

I arrived at Mr. P.'s home and was kept waiting 25 minutes for him. When he appeared, we greeted one another in the friendliest manner. He left me to open the discussion, and I, not knowing what I should ask of or want from him, introduced myself by offering him the curriculum vitae written by Schoenberg. Then I began, so as to get things started, with a presentation of our ideas. Despite the fact that, for example, he knew nothing of Schenker's theory, [he] found the connection with Schoenberg really interesting. — It was in his first reaction that fallacy no. 1 arose. — He told me quite openly that he had been given the job of expanding the San Francisco Conservatory, and that it is detrimental to come forward with so many new (!) ideas because any one idea can undermine the others; that it {2} is better to marshall them under one main idea. I couldn't say to him that for us an idea is new when the idea itself is new. When, on the other hand, the idea is one of a new management, then only the management is new, and that amounts to the laying of one inanimate thing on another.

Fallacy no. 2 emerged in the discussion of what is needed for the west [coast] and the comparison with the east [coast]. His deliberate next move can surely only have been the consequence of an awareness of deficiency. When I spoke – supported by an article by Prof. Elkus in the [San Francisco] Chronicle, reinforced by reports from the east [coast], and bolstered by complaints here as to why everything heads eastward, as a result of which the prospects for musicians here are so limited –, when I went further and said that our idea would even be sure to attract people from the east [coast], he replied – I believe somewhat in anger – to the effect that I know nothing of American conditions and therefore am unaware that despite the eight million people living in New York, the music life there is negligible by comparison with San Francisco, and that the same is true with regard to level of interest and attendance. Here everything is much more advanced, has a longer history, and is more traditional. Is not everything therefore in excellent order? Why then all [this need for change]?

Now came the most remarkable fallacy no. 3. He asked me whether I had any compositions. When, seeking to forestall him, I said that I made no distinction between modern and not modern music, only between good and bad, he concurred with me, saying that he too was speaking only of contemporary composers. He asked me when I composed my String Quartet. I replied thirty years ago. He said that that was too long ago. I pointed out that at that time Schoenberg was composing his Pierrot , Gurrelieder , etc. He responded that Schoenberg had [since] changed his style altogether.

I didn't want to insult him, otherwise I would have had to say to him that in those days we would have laughed if somebody had refused to play the Trio Op. 8 of Brahms because Brahms had already written a Trio Op. 104 [recte 114] . 5 Now today Op. 8 is played and Op. 104 [recte 114] isn't – whether rightly or wrongly is another question. Op. 104 [recte 114] is definitely the more important work.

{3} I should like also to say that I would sink to my knees out of modesty if Brahms, Busoni, Schoenberg, Schenker, Nikisch etc. were to recommend a composer and not say "Let me see something." What I mean is: it could happen that the composition is not to my liking — — then I would make an excuse and simply not play it, and so forth.

Mr. P. is interested in the memorandum by Schoenberg and myself. 6 But I know for sure that Schoenberg would never present it to a musician for judgement, only to people who wanted to offer financial aid to an idea that is dead.

You see: it turned out just as I predicted. We are out of place in the world of politics. May I ask you therefore in principle once again whether you have any interest in the memorandum, and whether you believe there is any prospect whatsoever?


Your very grateful
[signed:] MV

© Translation Ian Bent, 2020

Footnotes

1 This four-page document comprises (1) a completely drafted German text in ink in Violin's hand, initialled rather than formally signed, and without salutation; (2) an incomplete English translation in pencil in uncertain hand (not included here), with partial salutation "Dear Mrs. . . . :", and with crossings-out and insertions. — Editorial identification of the recipient, on the basis of the above "Mrs.", is determined by the content of surrounding Violin/Schoenberg letters. Whether a final version, either in German or in English, was produced, and if so whether that was sent, is unknown. — Editorial dating is taken from Violin's remark in LC ASC 27/45, [26], March 29, 1941: "In the coming days I will have the first discussion here about my idea of an institute in San Francisco" and his letter to Schoenberg of July 20, 1941 (LC ASC 27/45, [29]). — The content of the letter parallels to a large extent Violin's letter to Schoenberg of July 20, 1941 (LC ASC 27/45, [29]), with significant detail in each that does not appear in the other.

2 "unsere" ("our"): by this, also other occurrences in this letter and a remark in the penultimate paragraph, it is clear that Violin means himself and Schoenberg. In the Violin/Schoenberg correspondence of 1940–41, "Idee" ("idea" – usually singular) typically refers to Violin's plan to establish an "institute" in San Francisco, involving Schoenberg, himself, Eduard Steuermann, and one other person (cf. in particular LC ASC 27/45, [27], April 14, 1941).

3 In January–April 1941, Violin had given a course of lectures at the Jewish Center in San Francisco. One of those who attended was a Mrs. Schwabacher, and after hearing Violin talk about and play Bach she was enthusiastic and declared that something must be done to keep Violin in San Francisco (see Violin's letter to Schoenberg of July 20, 1941, LC ASC 27/45, [29]). Thus Violin's "prediction" must have occurred in an exchange between him and Mrs. Schwabacher at some point between January and mid-July. The "Unterredung" referred to here is the interview with Mr. Pettis (see footnote 4, below).

4 Mr. Pettis was an agent of some sort for Mrs. Schwabacher. She instructed Pettis to interview Violin, an interview which took place in early/mid-July 1941, as described in Violin's letter to Schoenberg of July 20, 1941 (LC ASC 27/45, [29]). That description parallels the description given here, with some independent detail.

5 Op. 104 is a set of five songs. Brahms's Trio in B major, Op. 8, for violin, cello, and piano,was composed in 1853–54; his Trio in A minor, Op. 114, for clarinet (or viola), cello, and piano, was composed in 1891, thus 37 years later. (Violin has "114" correctly in LC ASC 27/45, [29], July 20, 1941.)

6 "Memorandum": in LC ASC 27/45, [27], April 14, 1941, Violin wrote of a desire to visit Schoenberg to discuss "finalizing ideological and practical matters in the form of a memorandum" concerning his plan to establish an "institute" in San Francisco. There is no indication whether such a document was ever drafted, although in the final paragraph here Violin seems to imply that it exists. The word is not used in Violin's report to Schoenberg of his encounter with Mr. Pettis of July 20, 1941 (LC ASC 27/45, [29]), but as they parted Pettis said that Mrs. Schwabacher expected Violin to ask Schoenberg "to draw up general guidelines (gemeinsame Richtlinien)," and that he would be "very interested in those."