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S. F. 14. April 1941
253 Buena Vista Ave.

Lieber u. verehrter Freund!

Nun, nach 14 Tagen will ich Sie leise erinnern! Bitte um Ihren Vortrag (mit Beispielen!). 1

Eine Sache müssen Sie aber freundlichst mit Darstellung Ihrer Einstellung beantworten.

Das erste, viel wichtigere als Stidry, was ich Ihnen bei meinem letzten Besuche 2 andeutete; meine Institutsidee für San Francisco, ist inzwischen durch eine wichtige Besprechung wesentlich gefördert worden. Ich konnte meine Idee in so klarer Form entwickeln, daß die Leute ziemlich crazy about wurden. Das war noch nicht in Europa u. ist nicht in Amerika natürlich. Advertisements sind im ganzen Osten gedacht u.s.w. Ich würde, wenn es so weit kommt, nach Los Angeles kommen, um alles künstlerisches mit Ihnen festzulegen u. zu besprechen. Den richtigen Eindruck würden Sie erst bekommen, wenn ich eine Stunde lang Ihnen alles was an Hohem in meiner Idee ist, vortragen würde. 3

Eine wirkliches Gelingen, glaube ich nur, ist für Ihre Sache nur in Ihnen gelegen u. ich glaube nicht an Erfolg der Gründung wenn Sie sich vertreten lassen würden. Könnten Sie es schaffen 1 mal die Woche einen Tag zu lehren? Für diese Sache glaube ich in Anrechnung Ihrer Selbstkosten (minimal!) $4,000. für eine 9‒10 monatliche Tätigkeit erreichen zu können. 4 Um alles ermöglichen u können, stelle ich meine Person ganz zur Verfügung (ganztägig, ganzwöchentlich) u. verlange $3000. dafür. Ich werde nur alle praktischen Zweige innerhalb meiner Sphäre bestreiten u. habe noch die Wahl der Persönlichkeit für die theoretische Leute nicht getroffen. 5 Es ist allen hier klar, daß alles nur zum Benefit des amerikanischen Kunstlebens gedacht ist, u. daß die Erweiterung u. Zuziehung in Zukunft den herangebildeten Amerikanern zu Gute kommen wird u. soll. 6

An eine Sache habe ich gedacht, die aber erst erreichbar sein wird, wenn wir bereit u. einig werden. Ich habe des Budget wegens erst von oben angedeutete[n] {2} 3 Lehrkräfter gesprochen. Was Klavier anbelangt, weiß ich nicht ob Sie auch derselben Meinung sind, daß Herr Steuermann wie keiner berufen ist, die praktische Liste der Darstellung zu über[r]eichen. Ich meine natürlich nicht Herrn St. als „Spezialisten!“ Er könnte alles machen. Aber er kann etwas machen was ich nicht kann u. vielleicht ich manches wieder was nicht sein Stärkstes ist. Das möchte ich erst anschneiden bis ich Ihre prinzipielle Einstellung kenne. Ich glaube wir könnten was Großes aufbauen, was finanziell nach 1‒2 Jahren nicht so bescheiden zu sein braucht.

Wie gesagt: Wenn ich Ihre prinzipielle Einstellung kenne, würde ich nach L. A. kommen um ideologische u. praktische Festsetzung in Form eines Memorandums mit Ihnen besprechen. Ich weiß Sie werden von der Idee sehr begeistert sein. Ich habe das letzte mal nur angedeutet was ich meinte, weil ich noch vor meinen S. F. Besprechung war.

Höre ich dann ein Wort von Ihnen?


Herzlichstes von Haus zu Haus!
Ihr
getreuer
[signed:] M Violin

© Transcription Ian Bent, 2020


San Francisco, April 14, 1941
253 Buena Vista Ave.

Dear and revered Friend,

Now, two weeks later, I should like to give you a gentle reminder! Your lecture, please (with music examples!). 1

There is one matter that you must, however, very kindly answer by outlining your thoughts.

The first – much more important than Stiedry – is what I raised with you on my last visit 2 : my idea of an institute for San Francisco has been advanced considerably in the meantime as a result of an important conversation. I was able to elaborate my idea in so clear a form that the people became quite [in English:] crazy about [in German:] it. There is no such institution in Europe and of course none in America. There are thoughts of placing [in English:] advertisements [in German:] throughout the east, etc. If it gets to that point, I would come to Los Angeles to lay out the whole artistic side with you and discuss it. You would begin to form the right impression, were I to spend an hour talking through with you all the key points of my idea. 3

A real success for your cause depends, I believe, entirely on your involvement in person; I do not believe we would achieve success for the institution if you were represented by proxy. Could you see your way to teaching once a week for a whole day? For this, I reckon that, taking into account your personal expenses, [we could stretch to] (minimally!) $4,000 for a nine- to ten-month engagement. 4 To make all of this possible, I place myself entirely at its disposal (full-time, seven days a week), for which I ask $3,000. I will take care only of all practical aspects within my own sphere, and have not yet made the selection of the individual for the theory people. 5 It is clear to everybody here that everything is thought of as solely for the benefit of American musical life, and that expansion and contraction in the future will and should be to the advantage of the Americans that are trained [here]. 6

There is one matter to which I have given thought, but which will be achievable only when we are ready and in agreement. On account of the budget I have spoken only of {2} three teachers, as indicated above. As concerns piano, I don't know whether you are of the same mind as myself that Mr. Steuermann is qualified as no other to deliver the practical list of offerings. I don't mean, of course, Mr. Steuermann as "specialist"! He would be capable of doing all sides. But he can do some things that I can't, and then again perhaps I [can do] a few things that aren't his greatest strengths. That is what I should like to bring up first until I know your standpoint in principle. I believe we could build up something big, which in a couple of years' time won't need to be financially so very modest.

As I've said, once I know your standpoint in principle, I would come to Los Angeles to discuss with you finalizing ideological and practical matters in the form of a memorandum. I know you will be very excited by the idea. Last time I merely indicated what I had in mind, because I had yet to have my conversation with San Francisco.

So will I have word from you?


Most cordial best wishes from my family to yours!
Your
faithful
[signed:] M. Violin

© Translation Ian Bent, 2020


S. F. 14. April 1941
253 Buena Vista Ave.

Lieber u. verehrter Freund!

Nun, nach 14 Tagen will ich Sie leise erinnern! Bitte um Ihren Vortrag (mit Beispielen!). 1

Eine Sache müssen Sie aber freundlichst mit Darstellung Ihrer Einstellung beantworten.

Das erste, viel wichtigere als Stidry, was ich Ihnen bei meinem letzten Besuche 2 andeutete; meine Institutsidee für San Francisco, ist inzwischen durch eine wichtige Besprechung wesentlich gefördert worden. Ich konnte meine Idee in so klarer Form entwickeln, daß die Leute ziemlich crazy about wurden. Das war noch nicht in Europa u. ist nicht in Amerika natürlich. Advertisements sind im ganzen Osten gedacht u.s.w. Ich würde, wenn es so weit kommt, nach Los Angeles kommen, um alles künstlerisches mit Ihnen festzulegen u. zu besprechen. Den richtigen Eindruck würden Sie erst bekommen, wenn ich eine Stunde lang Ihnen alles was an Hohem in meiner Idee ist, vortragen würde. 3

Eine wirkliches Gelingen, glaube ich nur, ist für Ihre Sache nur in Ihnen gelegen u. ich glaube nicht an Erfolg der Gründung wenn Sie sich vertreten lassen würden. Könnten Sie es schaffen 1 mal die Woche einen Tag zu lehren? Für diese Sache glaube ich in Anrechnung Ihrer Selbstkosten (minimal!) $4,000. für eine 9‒10 monatliche Tätigkeit erreichen zu können. 4 Um alles ermöglichen u können, stelle ich meine Person ganz zur Verfügung (ganztägig, ganzwöchentlich) u. verlange $3000. dafür. Ich werde nur alle praktischen Zweige innerhalb meiner Sphäre bestreiten u. habe noch die Wahl der Persönlichkeit für die theoretische Leute nicht getroffen. 5 Es ist allen hier klar, daß alles nur zum Benefit des amerikanischen Kunstlebens gedacht ist, u. daß die Erweiterung u. Zuziehung in Zukunft den herangebildeten Amerikanern zu Gute kommen wird u. soll. 6

An eine Sache habe ich gedacht, die aber erst erreichbar sein wird, wenn wir bereit u. einig werden. Ich habe des Budget wegens erst von oben angedeutete[n] {2} 3 Lehrkräfter gesprochen. Was Klavier anbelangt, weiß ich nicht ob Sie auch derselben Meinung sind, daß Herr Steuermann wie keiner berufen ist, die praktische Liste der Darstellung zu über[r]eichen. Ich meine natürlich nicht Herrn St. als „Spezialisten!“ Er könnte alles machen. Aber er kann etwas machen was ich nicht kann u. vielleicht ich manches wieder was nicht sein Stärkstes ist. Das möchte ich erst anschneiden bis ich Ihre prinzipielle Einstellung kenne. Ich glaube wir könnten was Großes aufbauen, was finanziell nach 1‒2 Jahren nicht so bescheiden zu sein braucht.

Wie gesagt: Wenn ich Ihre prinzipielle Einstellung kenne, würde ich nach L. A. kommen um ideologische u. praktische Festsetzung in Form eines Memorandums mit Ihnen besprechen. Ich weiß Sie werden von der Idee sehr begeistert sein. Ich habe das letzte mal nur angedeutet was ich meinte, weil ich noch vor meinen S. F. Besprechung war.

Höre ich dann ein Wort von Ihnen?


Herzlichstes von Haus zu Haus!
Ihr
getreuer
[signed:] M Violin

© Transcription Ian Bent, 2020


San Francisco, April 14, 1941
253 Buena Vista Ave.

Dear and revered Friend,

Now, two weeks later, I should like to give you a gentle reminder! Your lecture, please (with music examples!). 1

There is one matter that you must, however, very kindly answer by outlining your thoughts.

The first – much more important than Stiedry – is what I raised with you on my last visit 2 : my idea of an institute for San Francisco has been advanced considerably in the meantime as a result of an important conversation. I was able to elaborate my idea in so clear a form that the people became quite [in English:] crazy about [in German:] it. There is no such institution in Europe and of course none in America. There are thoughts of placing [in English:] advertisements [in German:] throughout the east, etc. If it gets to that point, I would come to Los Angeles to lay out the whole artistic side with you and discuss it. You would begin to form the right impression, were I to spend an hour talking through with you all the key points of my idea. 3

A real success for your cause depends, I believe, entirely on your involvement in person; I do not believe we would achieve success for the institution if you were represented by proxy. Could you see your way to teaching once a week for a whole day? For this, I reckon that, taking into account your personal expenses, [we could stretch to] (minimally!) $4,000 for a nine- to ten-month engagement. 4 To make all of this possible, I place myself entirely at its disposal (full-time, seven days a week), for which I ask $3,000. I will take care only of all practical aspects within my own sphere, and have not yet made the selection of the individual for the theory people. 5 It is clear to everybody here that everything is thought of as solely for the benefit of American musical life, and that expansion and contraction in the future will and should be to the advantage of the Americans that are trained [here]. 6

There is one matter to which I have given thought, but which will be achievable only when we are ready and in agreement. On account of the budget I have spoken only of {2} three teachers, as indicated above. As concerns piano, I don't know whether you are of the same mind as myself that Mr. Steuermann is qualified as no other to deliver the practical list of offerings. I don't mean, of course, Mr. Steuermann as "specialist"! He would be capable of doing all sides. But he can do some things that I can't, and then again perhaps I [can do] a few things that aren't his greatest strengths. That is what I should like to bring up first until I know your standpoint in principle. I believe we could build up something big, which in a couple of years' time won't need to be financially so very modest.

As I've said, once I know your standpoint in principle, I would come to Los Angeles to discuss with you finalizing ideological and practical matters in the form of a memorandum. I know you will be very excited by the idea. Last time I merely indicated what I had in mind, because I had yet to have my conversation with San Francisco.

So will I have word from you?


Most cordial best wishes from my family to yours!
Your
faithful
[signed:] M. Violin

© Translation Ian Bent, 2020

Footnotes

1 Violin had asked for the text of Schoenberg's "Composition with Twelve Tones" lecture of March 26 in LC ASC 27/45, [26], March 29, 1941.

2 His visit to Los Angeles to witness Schoenberg's lecture on March 26, 1941 (see LC ASC 27/45, [26], March 29, 1941), during which visit he may have raised again the possibility of procuring performance work in New York, as adumbrated in LC ASC 27/45, [23], December 19, 1940, and in LC ASC 27/45, [24], January 16, 1941.

3 Violin writes continuously, without paragraph-break.

4 With the first three sentences of this paragraph it becomes clear that Violin seeks to create an institute to advance the cause ("für Ihre Sache", "for your cause") of Schoenberg's ideas, and to offer the latter a higher level of teaching than he currently has in Los Angeles. Whether the institute is to be devoted entirely to Schoenbergian theory, or whether Violin has in mind a mix of Schoenbergian and Schenkerian theory, is unclear at this stage. The enterprise has reminiscences of the Schenker Institut that he established in Hamburg in 1931. Violin gives no hint of the intended relationship between this institute and the San Francisco Conservatory.

5 A puzzling remark: is he talking of faculty or students ("Leute," "people") at this point? And what role did he have in mind for Schoenberg? In this letter he speaks of three roles: that of Schoenberg himself (composition?), that of piano studies (Steuermann, or is he hinting that he wants a hand in that himself?), and that of theory, with himself as administrator?

6 Violin writes continuously, without paragraph-break.

Commentary

Format
2p letter, holograph salutation, message, valediction, and signature
Rights Holder
Heirs of Arnold Schoenberg, permission to publish granted
Provenance
Arnold Schoenberg (document date–1951) -- family of Arnold Schoenberg (1951–19??) -- Library of Congress (19??–)
License
Permission to publish granted by author's son, Mr. Lawrence Schoenberg, July 16, 2013. Any claim to intellectual rights on this document should be addressed to Schenker Documents Online, at schenkercorrespondence@mus[dot]cam[dot]ac[dot]uk.

Digital version created: 2020-09-07
Last updated: 2013-07-01