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Fl! 1

Plötzlich hat sich eine Konferenz mit Hertzka 2 dazwischengeschoben u. eine neue Arbeit mußte rasch gemacht werden.

Vor Allem laß mich an deiner Bubi-Freude teilnehmen. Das ist doch wohl ein Lichtpunkt. Hoffentlich macht er die Ärtzte schließlich ganz zuschanden. Ich nehme an, daß er die Schule noch immer nicht besucht, aber das läßt sich immer nachholen. Wenn du einmal dazukommst, sage Genaueres über diesen Punkt. Besucht am Ende die Kleine auch schon die Schule? Bald werden die Kinder zu Liebe u. Hass rüsten, um Plätze ringen, diese unendliche Fuge scheint für unsere Ohren atonal zu sein, hat aber für das Ohr des Schöpfers sicher ihre Diatonie.

Im Sommer (um endlich zu [illeg. word]) habe ich die V Sinf. zu Ende geführt u. ein Doppelheft („TW.“ 5–6) vorbereitet, um nicht noch einmal den Stoff zu zerreißen. Inzwischen hatte H. eine gute Miene aufgesetzt, brachte Annoncen in der „Musik“ über den „TW“, über die „Sonaten-Ausg,“ {2} u. ich fand es bestätigt, daß er eine große „Propaganda“ für mich vorbereitet, ein eigenes Heft mit Kritiken etc. Seither hat ja aber auch der Erfolg zugenommen, sogar Furtwängler konnte mir mündlich von einem „Glanz“ berichten. Das Buch von Dahms, 3 das Bach-Album der Caland (HeinrichshofenMagdeburg) 4 , ein zusammenfassender Bericht eines Hamburger Musikers Moormann in Zweißler’s „Musikantengilde“ (Wolfenbüttel), 5 das neue große Buch von Vrieslander (Piper, München) 6 u. vieles Andere trafen zusammen. Dazu kam, daß mich z. B. Paul v. Klenau (der hier an Löwe’s Stelle wirkt) besucht, über die missa sol. befragt, u. dem Chor weitergegeben , was ich ihm sagte, 7 dabei aber die Nettigkeit hatte, zu schließen: „das ist nicht von mir, sondern von den großen Beeth. Schenker “, – Klenau ist aber Hausfreund bei Hertzka. Kurz, als ich zur Konferenz kam, war H. geradezu rührend. Er selbst war es, der zu unserer größten Überraschung – LieLiechen geht zu allen Konferenzen mit – den Vorschlag einer „Vierteljahresschrift Tonw.“(!) machte, von 1924 ab. Heft 5 u. 6 kommen jetzt noch einzeln, dan die ¼-Jahresschrift, sogar etwas stärker darf das Heft sein, nach sei- {3} nen eigenen Wunsch.

Hier schalte ich ein, wäre der von dir gemeinte Liebhaber-Mäzen noch immer bereit, die Schenkung an die Schulen zu machen? Es gäbe mir Gelegenheit, ihn mit oder ohne Namensnennung, je nach seinem Wunsch, ihn im „TW.“-Heft mit gebührendem Danke zu feieren. Hierüber ein Wort erbeten.

Gern möchte ich hier in Privaträumen mit Prof. Pollak u. Buchsbaum 8 3 Haydn-Trios zugünsten deutscher Künstler spielen, 1 Karte = 1 Mill. Kronen. Das Trio E-dur, das du spieltest, C dur, Es dur wären das Programm. 9 Noch ist Pollak abwesend, ich will gleich nach seiner Rückkehr mit ihm sprechen.

Was du über meine Arbeiten spricht, trifft zu, aber – soweit der Atem reicht, ich meine den Lebensatem, ich will u. muß das Werk vollenden. Lies nur im 4. Heft das erste Kl. Prael. von S. Bach, wie könnte ich, wenn mir das unsagbare Glück beschieden wird, mit einem S. Bach in dieser Weise mitzugehen, {4} wie dürfte ich es für mich allein behalten, statt es Allen anzubieten. Lies im 5. Heft, das dich bald erreichen wird, die weiteren Präludien 3, 4, 5, wie wird es dich beflügeln, mit der mir enthüllende Phantasie zu fliegen. Als Furtwängler bei mir war, habe ich ihm No 3 gezeigt, wie ein Meteor fiel es auf sein Haupt. 10

Übrigens sach ich jetzt Furtw. wieder, er scheint in Wien ausdirigert zu haben, Geschäftchen der geldbilligeren Cl. Krauß u. Knappertsbusch 11 haben es bewirkt. Die Bienenfeld sogar ist von ihm abgefallen, seitdem er geheiratet hat. Das Putzigste ist: Furtw. u. Frau, u. Br. Walter, alle drei wohnen zu gleicher Zeit bei Frau H. Ich habe diese Frau immer – verstanden.

Also ich arbeite fort: der „freie Satz“ u. der „TW.“, usw. Die Sonaten-Ausg. ist abgeschlossen! Wieviel Bände hast du bis heute erhalten? Ich bin nicht mehr im Laufenden. Der Bd III ist fertig, aber vielleicht noch nicht ausgegeben, ebenso Bd IV. Auch darüber ein kurzes Wörtchen erbeten.

Wir beide grüßen dich herzlichst, deine Frau, u. die Kinderchen wie immer


2 : 4
[signed:] Dein H

21. X. 1923

© Transcription William Drabkin, 2011

A meeting with Hertzka 2 intervened unexpectedly, and I had to complete another piece of work quickly.

First of all, let me share your joy over your little boy. That is indeed a spark of light. Let us hope that he will finally confound the doctors. I take it that he has not started school, but that is something on which he can always catch up. If you should have a chance, let me know more precisely about this. And is your little girl already at school? Soon the children will be readying themselves for love and hate, struggling to gain advantage; this interminable fugue sounds atonal to our ears, but surely has its diatonic quality for the ears of our Creator.

In the summer (to get back [to the main theme]), I finished my study of [Beethoven’s] Fifth Symphony and prepared a double-issue ( Der Tonwille issues 5‒6) to avoid yet another break in the material. In the meantime, Hertzka has put on a friendly face, issuing notices in Die Musik about Der Tonwille and the Beethoven sonatas edition; {2} and I found this confirmed by the fact that he is preparing a great publicity campaign for me, a special volume with critiques, etc. Since then, however, my success has also increased; even Furtwängler could report directly to me that I have made a “dazzling” impression, Dahms’s book, 3 Caland’s album of pieces by Bach (published by Heinrichshofen in Magdeburg), 4 a summary report by a Hamburg musician by the name of Moormann for Zweissler’s Die Musikantengilde (Wolfenbüttel), 5 Vrieslander’s new, substantial book (Piper, München), 6 and much else occurred at the same time. In addition, Paul von Klenau, who has taken over Löwe’s position, visited me to ask me about [Beethoven’s] Missa solemnis . 7 He communicated what I had told him to his chorus, and in this matter had the decency to end with the following words: “These are not my ideas, but those of the great Beethoven scholar Schenker”. Klenau is, however, a close friend of Hertzka. In short, as I came to the meeting Hertzka was thoroughly charming. It was he who, to our greatest surprise (Lie-Liechen accompanies me at all meetings), himself recommended that Der Tonwille should appear as a quarterly journal, beginning in 1924. Issues 5 and 6 will now be published separately, then the quarterly journal; each issue can even be somewhat longer, depending on {3} the space that it requires.

Here I should like to interpose a question: is the music-loving patron whom you mentioned to me still willing to donate [copies of Der Tonwille] to the schools? I would have an opportunity to thank him properly – with or without mentioning him by name – in the [next] Tonwille issue. Please let me know about this.

I would gladly give a private concert of Haydn trios, for the benefit of German musicians, with Professors Pollak and Buxbaum. 8 A ticket would cost 1 million Kronen. The program would comprise The Trios in E major (which you played), C major, and E-flat major. 9 Pollak is still out of town; I will speak with him as soon as he gets back.

What you said about my activity is right on the mark; but so far as my breath – by which I mean my life’s breath – extends, I will and must finish my work. If only you read about the first Short Prelude by J. S. Bach in the fourth issue, you would understand how, if the unspeakable joy is granted to me of accompanying a Bach in this way, {4} how could I keep it for myself alone, instead of offering it to everyone. Read the fifth issue, which will soon reach you, about the subsequent Preludes 3, 4 and 5: how they will give you the wings to soar with the imagination that has been revealed to me. When Furtwängler was with me, I showed him my work on Prelude No. 3; it fell like a meteor on his head. 10

By the way, I saw Furtwängler again; he seems to have played himself out as a conductor in Vienna: a few deals made by Clemens Krauss and Knappertsbusch 11 did the trick. He has even deserted Elsa Bienenfeld since getting maried. The funniest thing is that Furtwängler and his wife and Bruno Walterall three of them – are living at the same time with Mrs Hauser. The latter is a woman whom I have understood only too well.

Well, then, I shall carry on with my work: Freier Satz , Tonwille , and so on. The sonata edition is finished! How many volumes have you received so far? I can no longer remember. Volume 3 is ready, but has perhaps not yet been published; likewise with volume 4. Please send me a brief word about this, too.

The two of us send our most cordial greetings to you, your wife, and the children. As always,


From the two of us to the four of you
[signed:] Your H

October 21, 1923

© Translation William Drabkin, 2011



Fl! 1

Plötzlich hat sich eine Konferenz mit Hertzka 2 dazwischengeschoben u. eine neue Arbeit mußte rasch gemacht werden.

Vor Allem laß mich an deiner Bubi-Freude teilnehmen. Das ist doch wohl ein Lichtpunkt. Hoffentlich macht er die Ärtzte schließlich ganz zuschanden. Ich nehme an, daß er die Schule noch immer nicht besucht, aber das läßt sich immer nachholen. Wenn du einmal dazukommst, sage Genaueres über diesen Punkt. Besucht am Ende die Kleine auch schon die Schule? Bald werden die Kinder zu Liebe u. Hass rüsten, um Plätze ringen, diese unendliche Fuge scheint für unsere Ohren atonal zu sein, hat aber für das Ohr des Schöpfers sicher ihre Diatonie.

Im Sommer (um endlich zu [illeg. word]) habe ich die V Sinf. zu Ende geführt u. ein Doppelheft („TW.“ 5–6) vorbereitet, um nicht noch einmal den Stoff zu zerreißen. Inzwischen hatte H. eine gute Miene aufgesetzt, brachte Annoncen in der „Musik“ über den „TW“, über die „Sonaten-Ausg,“ {2} u. ich fand es bestätigt, daß er eine große „Propaganda“ für mich vorbereitet, ein eigenes Heft mit Kritiken etc. Seither hat ja aber auch der Erfolg zugenommen, sogar Furtwängler konnte mir mündlich von einem „Glanz“ berichten. Das Buch von Dahms, 3 das Bach-Album der Caland (HeinrichshofenMagdeburg) 4 , ein zusammenfassender Bericht eines Hamburger Musikers Moormann in Zweißler’s „Musikantengilde“ (Wolfenbüttel), 5 das neue große Buch von Vrieslander (Piper, München) 6 u. vieles Andere trafen zusammen. Dazu kam, daß mich z. B. Paul v. Klenau (der hier an Löwe’s Stelle wirkt) besucht, über die missa sol. befragt, u. dem Chor weitergegeben , was ich ihm sagte, 7 dabei aber die Nettigkeit hatte, zu schließen: „das ist nicht von mir, sondern von den großen Beeth. Schenker “, – Klenau ist aber Hausfreund bei Hertzka. Kurz, als ich zur Konferenz kam, war H. geradezu rührend. Er selbst war es, der zu unserer größten Überraschung – LieLiechen geht zu allen Konferenzen mit – den Vorschlag einer „Vierteljahresschrift Tonw.“(!) machte, von 1924 ab. Heft 5 u. 6 kommen jetzt noch einzeln, dan die ¼-Jahresschrift, sogar etwas stärker darf das Heft sein, nach sei- {3} nen eigenen Wunsch.

Hier schalte ich ein, wäre der von dir gemeinte Liebhaber-Mäzen noch immer bereit, die Schenkung an die Schulen zu machen? Es gäbe mir Gelegenheit, ihn mit oder ohne Namensnennung, je nach seinem Wunsch, ihn im „TW.“-Heft mit gebührendem Danke zu feieren. Hierüber ein Wort erbeten.

Gern möchte ich hier in Privaträumen mit Prof. Pollak u. Buchsbaum 8 3 Haydn-Trios zugünsten deutscher Künstler spielen, 1 Karte = 1 Mill. Kronen. Das Trio E-dur, das du spieltest, C dur, Es dur wären das Programm. 9 Noch ist Pollak abwesend, ich will gleich nach seiner Rückkehr mit ihm sprechen.

Was du über meine Arbeiten spricht, trifft zu, aber – soweit der Atem reicht, ich meine den Lebensatem, ich will u. muß das Werk vollenden. Lies nur im 4. Heft das erste Kl. Prael. von S. Bach, wie könnte ich, wenn mir das unsagbare Glück beschieden wird, mit einem S. Bach in dieser Weise mitzugehen, {4} wie dürfte ich es für mich allein behalten, statt es Allen anzubieten. Lies im 5. Heft, das dich bald erreichen wird, die weiteren Präludien 3, 4, 5, wie wird es dich beflügeln, mit der mir enthüllende Phantasie zu fliegen. Als Furtwängler bei mir war, habe ich ihm No 3 gezeigt, wie ein Meteor fiel es auf sein Haupt. 10

Übrigens sach ich jetzt Furtw. wieder, er scheint in Wien ausdirigert zu haben, Geschäftchen der geldbilligeren Cl. Krauß u. Knappertsbusch 11 haben es bewirkt. Die Bienenfeld sogar ist von ihm abgefallen, seitdem er geheiratet hat. Das Putzigste ist: Furtw. u. Frau, u. Br. Walter, alle drei wohnen zu gleicher Zeit bei Frau H. Ich habe diese Frau immer – verstanden.

Also ich arbeite fort: der „freie Satz“ u. der „TW.“, usw. Die Sonaten-Ausg. ist abgeschlossen! Wieviel Bände hast du bis heute erhalten? Ich bin nicht mehr im Laufenden. Der Bd III ist fertig, aber vielleicht noch nicht ausgegeben, ebenso Bd IV. Auch darüber ein kurzes Wörtchen erbeten.

Wir beide grüßen dich herzlichst, deine Frau, u. die Kinderchen wie immer


2 : 4
[signed:] Dein H

21. X. 1923

© Transcription William Drabkin, 2011

A meeting with Hertzka 2 intervened unexpectedly, and I had to complete another piece of work quickly.

First of all, let me share your joy over your little boy. That is indeed a spark of light. Let us hope that he will finally confound the doctors. I take it that he has not started school, but that is something on which he can always catch up. If you should have a chance, let me know more precisely about this. And is your little girl already at school? Soon the children will be readying themselves for love and hate, struggling to gain advantage; this interminable fugue sounds atonal to our ears, but surely has its diatonic quality for the ears of our Creator.

In the summer (to get back [to the main theme]), I finished my study of [Beethoven’s] Fifth Symphony and prepared a double-issue ( Der Tonwille issues 5‒6) to avoid yet another break in the material. In the meantime, Hertzka has put on a friendly face, issuing notices in Die Musik about Der Tonwille and the Beethoven sonatas edition; {2} and I found this confirmed by the fact that he is preparing a great publicity campaign for me, a special volume with critiques, etc. Since then, however, my success has also increased; even Furtwängler could report directly to me that I have made a “dazzling” impression, Dahms’s book, 3 Caland’s album of pieces by Bach (published by Heinrichshofen in Magdeburg), 4 a summary report by a Hamburg musician by the name of Moormann for Zweissler’s Die Musikantengilde (Wolfenbüttel), 5 Vrieslander’s new, substantial book (Piper, München), 6 and much else occurred at the same time. In addition, Paul von Klenau, who has taken over Löwe’s position, visited me to ask me about [Beethoven’s] Missa solemnis . 7 He communicated what I had told him to his chorus, and in this matter had the decency to end with the following words: “These are not my ideas, but those of the great Beethoven scholar Schenker”. Klenau is, however, a close friend of Hertzka. In short, as I came to the meeting Hertzka was thoroughly charming. It was he who, to our greatest surprise (Lie-Liechen accompanies me at all meetings), himself recommended that Der Tonwille should appear as a quarterly journal, beginning in 1924. Issues 5 and 6 will now be published separately, then the quarterly journal; each issue can even be somewhat longer, depending on {3} the space that it requires.

Here I should like to interpose a question: is the music-loving patron whom you mentioned to me still willing to donate [copies of Der Tonwille] to the schools? I would have an opportunity to thank him properly – with or without mentioning him by name – in the [next] Tonwille issue. Please let me know about this.

I would gladly give a private concert of Haydn trios, for the benefit of German musicians, with Professors Pollak and Buxbaum. 8 A ticket would cost 1 million Kronen. The program would comprise The Trios in E major (which you played), C major, and E-flat major. 9 Pollak is still out of town; I will speak with him as soon as he gets back.

What you said about my activity is right on the mark; but so far as my breath – by which I mean my life’s breath – extends, I will and must finish my work. If only you read about the first Short Prelude by J. S. Bach in the fourth issue, you would understand how, if the unspeakable joy is granted to me of accompanying a Bach in this way, {4} how could I keep it for myself alone, instead of offering it to everyone. Read the fifth issue, which will soon reach you, about the subsequent Preludes 3, 4 and 5: how they will give you the wings to soar with the imagination that has been revealed to me. When Furtwängler was with me, I showed him my work on Prelude No. 3; it fell like a meteor on his head. 10

By the way, I saw Furtwängler again; he seems to have played himself out as a conductor in Vienna: a few deals made by Clemens Krauss and Knappertsbusch 11 did the trick. He has even deserted Elsa Bienenfeld since getting maried. The funniest thing is that Furtwängler and his wife and Bruno Walterall three of them – are living at the same time with Mrs Hauser. The latter is a woman whom I have understood only too well.

Well, then, I shall carry on with my work: Freier Satz , Tonwille , and so on. The sonata edition is finished! How many volumes have you received so far? I can no longer remember. Volume 3 is ready, but has perhaps not yet been published; likewise with volume 4. Please send me a brief word about this, too.

The two of us send our most cordial greetings to you, your wife, and the children. As always,


From the two of us to the four of you
[signed:] Your H

October 21, 1923

© Translation William Drabkin, 2011

Footnotes

1 Writing of this letter is recorded in Schenker's diary at OJ 3/4, p. 2568, October 20, 1923: "An Fl. Brief ebenfalls noch abends begonnen; Freude an Bubis Besserbefinden; Hertzkas Umschwung; ob der erwähnte Liebhaber noch im Worte zu bleiben gesonnen ist? Werde die Arbeit dennoch fortsetzen! " ("To Floriz letter likewise started in the evening; joy that his son is doing better; Hertzka's shift; whether the connoisseur mentioned is prepared to abide by his word? Will continue working nonetheless! "), completion at OJ 3/4,p. 2587, October 21, 1923: "Brief an Violin zuendegeführt." ("Letter to Violin finished.").

2 The meeting is recorded in Schenker's diary at OJ 3/4, pp. 2580-2581, October 10, 1923: "Von 4½–6h bei Hertzka. Stelle die Vorlage Steingräber zurück; zeige ihm die V. für Kalmus; er gesteht, was übrigens in 14 Tagen veröffentlicht werden wird, die Verbindung mit der U.-E., er selbst sei Verwaltungsrat – es sei ihm deshalb diese Frage durchaus nicht gleichgiltig. Er macht auch den Antrag, I – IX von Beethoven zu übernehmen, zieht sich aber gleich zurück, wie ich nur die Handschriften in den Vordergrund stelle. Door wird abgebaut, der Rest „zu den Fidschi-Insulanern“ geschickt. Ich zeige ihm das Caland-Album u. Buch, das Buch von Vrieslander (um ihn für meine Forderung nach mehr „Tonwillen“ mürbe zu machen). Ich erwähne, daß Furtwängler von einem in Berlin erschienenen Aufsatz sprach, den H. aber schon kannte; er verspricht Furtwängler um ein paar Zeilen für den „Anbruch“ zu bitten, fügt aber gleich hinzu: „F. ist ein Feigling“! Ich bestelle zwei Stundenbücher: Bach–Kurth u. Palestrina–Einstein, Busoni II, 1, 2, die er gleich auszufolgen in der Lage ist, dazu "Krise in der Harmonie" (?) von Kurth, bei Hesse. Endlich gehen wir zum Hauptthema über, zum Tonwillen! Ich rolle die Frage des Doppelheftes auf, worauf er mich mit dem Antrag überrascht, jetzt zwei Hefte fast gleichzeitig hinauszuschicken u. dann gleich mit einer "Vierteljahrschrift" einzusetzen, auch auf dem Titel als solche einbekannt. Nun bin ich die engen Fesseln los, u. ich freue mich, in die Sonatenwelt hinauszusteuern. Auch gewinnt Bd. IV dadurch engere Formen, in denen allein er zu fassen möglich ist! ("From 4:30 to 6:00 at Hertzka's office, I return the Steingräber model; I show him the Fifth for Kalmus; he admits, what incidentally will be made public in fourteen days, the connection to UE, he himself is a member of the administrative board – for this reason, the question is not at all insignificant to him. He makes an offer to take over I–IX by Beethoven, but pulls back right away when I emphasize only the manuscript. Door will be let go, the others sent "to the Fiji islanders." I show him the Caland album and book, the book by Vrieslander (to make him pliable for my request for more Tonwillen). I mention that Furtwängler spoke about an article published in Berlin, but Hertzka was already familiar with it; he promises to ask Furtwängler for a few lines for Anbruch, but adds right away: "Furtwängler is a coward!" I order two lesson books: Bach–Kurth and Palestrina–Einstein, Busoni II, 1, 2, which he is able to deliver right away, plus "Crisis in Harmony" (?) by Kurth, at Hesse. We finally switch to the main topic, to Tonwille! I roll out the question of a double issue, and in response he surprises me with the offer, to send out two issues nearly simultaneously now and then to start releasing a "quarterly publication" right away, also reflecting this in the title. Now I am free of the tight constraints and I am happy to steer toward the world of sonatas. Volume IV thereby also takes on more narrow forms in which only it can be realized!").

3 Walter Dahms, Die Offenbarung der Musik: eine Apotheose Nietzsches (Munich: Musarion, 1922).

4 Carl Philipp Emanuel Bach Album: Eine Auswahl von Klavierstücken, edited by Elisabeth Caland (Magdeburg: Heinrichshofen, 1923); Schenker endorsed this edition in an advertising flyer for Caland’s editions (OC 45/3).

5 Ludwig Moormann, "Das Werk Heinrich Schenkers," preserved in the Schenker scrapbook (OC 2/p. 62).

6 Otto Vrieslander, Carl Philipp Emanuel Bach (Munich: R. Piper, 1922).

7 The conductor Paul von Klenau mounted a concert on May 5, 1924, to celebrate the centennial of Beethoven’s last orchestral concert, at which the Ninth Symphony and three movements of the Missa solemnis were premiered. Notes from a discussion of the Missa with Klenau, dated Sept. 23, 1923, are preserved in OC 31/10. Th programme for Klenau’s concert is preserved in OC File B/84. — Most likely, Klenau was deputizing for the ageing conductor and Bruckner pupil Ferdinand Löwe, who died the following year.

8 The violinist Robert Pollak (1880-1962) and the cellist Friedrich Buxbaum performed together frequently. Buxbaum was also well known to Violin.

9 The E-major Trio would have been Hoboken XV:28 (1797). The other two works may have been the Trios in C major and E-flat major (Hoboken XV: 27 and 29), all three were dedicated to Theresa Jansen and appeared consecutively in the first volume of Friedrich Hermann’s popular edition of the Haydn trios, published by C. F. Peters.

10 That the short keyboard preludes by Bach – in Schenker’s time they were generally known as a set of twelve pieces – were especially dear to his heart is noted in earlier letters, where the possibility of an Erläuterungsausgabe is mooted, and above all in the Miscellanea of Tonwille 5, whose final section (entitled “A Prelude by J. S. Bach”) contains some of his most vehement and passionate outpourings about his work and the efforts he has made through it to save Germany from cultural ruin.

11 Clemens Krauss (born March 31, 1893; died May 16, 1954), Austrian conductor; Hans Knappertsbusch (born Elberfeld, March 12, 1888; died October 25, 1965), German conductors.

Commentary

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Digital version created: 2011-08-25
Last updated: 2011-08-25