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Rechtsanwalt
Dr. Ernst Lamberg
WIEN I.
MAHLERSTRASSE 14
(FRÜHERE MAXIMILIANSTRASSE)
Telefon Nr. 76333. [—] Postsparkasse-Konto 173.736

Wien, am 7. Dezember 1923
F 33/O.


Sehr geehrter Herr Professor! 1

Im Sinne unserer in der Verlassenschaftssache 2 nach Frau Sofie Deutsch bei Gericht getroffenen Vereinbarung erlaube ich mir mitzuteilen, dass ich Montag den 10.d.M. bereits in der Lage sein werde, den Betrag von K 2,000.000.– 3 an die von Ihnen bekanntzugebende Adresse zu überweisen. Ich werde Ihnen sodann den Beleg über die richtige Ueberweisung übermitteln. Ich bitte daher höflichst, mir diese Adresse bekannt geben zu wollen.

Bei dieser Gelegenheit erlaube ich mir auch mitzuteilen, dass ich Ihnen den Betrag von K 1,500.000 als Musikerstipendium, 4 welcher das erste Mal am 5. Jänner 1924 zur Auszahlung gelangen soll, ebenfalls rechtzeitig übermitteln werde. Sie werden sodann die Freundlichkeit haben, mir mitzuteilen, in welcher Weise Sie über den Betrag verfügt haben.

Schliesslich erlaube ich mir Ihnen zur Kenntnis zu bringen, dass der Verein zur Speisung und Bekleidung hungernder Schulkinder 5 auch für den Fall Vorsorge treffen musste, dass sich der Verein auflöst. Für diesen Fall wurde mit Genehmigung des Gerichtes {2} der Beschluss gefasst, bei Auflösung des Vereines 1/4 des dem Vereine aus der Verlassenschaft nach Frau Sofie Deutsch zugefallenen Kapitales per zirka K 74,000.000.–, jedoch aufgerundet auf einen Betrag von K 20,000.000.– der Akademie für Musik und darstellende Kunst mit der Bitte zu überweisen, die Erträgnisse dieses Kapitales im Sinne des Testamentes der Frau Sofie Deutsch als Musikerstipendium zu verwenden und Ihnen, sehr geehrter Herr Professor, auf Lebensdauer die Verfügung darüber, wem diese Stipendien zuzufallen haben, zu überlassen. Diese letztere Bestimmung gilt jedoch, wie erwähnt, lediglich für den Fall der Auflösung des Vereines. Bis dahin werden Ihnen jedes Jahr K 1,500.000.– zur Verfügung gestellt, welche am Todestage der Frau Sofie Deutsch, das ist also am 6. Jänner als Musikerstipendien zu verwenden sind. 6

Ich bitte schliesslich höflichst, um Ihre Mitteilung, ob Sie sich den Betrag von K 1,500.000.– in meiner Kanzlei abholen wollen, oder wohin ich denselben überweisen soll.

Ich bemerke hiebei, dass ich Ihnen diesen Betrag am 2. Jänner 1924 7 zur Verfügung stellen werde.

Ich zeichne mit dem Ausdrucke vorzüglicher Hochachtung als


Ihr
sehr ergebener
[signed:] Dr. Lamberg


Wolgeboren Herrn Dr. Heinrich Schenker,
Wien III., Reisnerstrasse 38.

© Transcription Ian Bent, 2006, 2021


Attorney in Law
Dr. Ernst Lamberg
VIENNA I
MAHLERSTRASSE 14
(PREVIOUSLY MAXIMILIANSTRASSE)
Telephone No. 76333. [—] Post Office Bank Account 173.736

Vienna, December 7 1923
F 33/O.


Dear Professor, 1

As per our legally-entered-upon agreement in re the estate 2 of the late Mrs. Sofie Deutsch, I take the liberty of informing you that I shall be in a position on Monday the 10th of this month to remit the sum of 2,000,000 Kronen 3 to an address to be provided by you. I shall then convey to you the documentation concerning the correct remittance. With greatest respect, I ask you please to notify me of this address.

I take this opportunity also to inform you that I shall likewise transfer to you punctually the sum of 1,500,000 Kronen as stipend for musicians, 4 which is to be ready for disbursement for the first time on January 5, 1924. Please then be so kind as to inform me what determination you have made as regards this sum.

In conclusion, I take the liberty of bringing to your attention the fact that the Association for Feeding and Clothing Hungry School Children 5 also had to take precautions against the event that the Association might be dissolved. Against this event, the {2} decision was reached, with the permission of the court, to transfer upon the dissolution of the Association a quarter of the capital assigned to the Association from out of the estate of the late Mrs. Sofie Deutsch, i.e. circa 74,000,000 Kronen, however, rounded up to a sum of 20,000,000 Kronen, to the Academy for Music and Performing Arts, with the request that the yields of this capital be used in the spirit of Mrs. Sofie Deutsch’s will as stipend for musicians, and to leave to you, dear Professor, for your lifetime, to determine to whom these stipends are to be awarded. This latter stipulation is however valid, as mentioned, solely in the event of the Association’s being dissolved. Until that time, 1,500,000 Kronen will be placed at your disposal each year, which is to be disbursed on the death date of Mrs. Sofie Deutsch, thus on January 6, as stipendia for musicians. 6

In closing, I most respectfully ask you to inform me whether you wish to collect the sum of 1,5000,000 Kronen from my chancellery, or where I should dispatch this sum to.

I should mention in this connection that I shall place this sum at your disposal on January 2, 1924. 7

I remain, with kind regards,


Your
very devoted
[signed:] Dr. Lamberg


Dr. Heinrich Schenker, Esq.,
Vienna III, Reisnerstrasse 38

© Translation Ian Bent, 2006, 2021


Rechtsanwalt
Dr. Ernst Lamberg
WIEN I.
MAHLERSTRASSE 14
(FRÜHERE MAXIMILIANSTRASSE)
Telefon Nr. 76333. [—] Postsparkasse-Konto 173.736

Wien, am 7. Dezember 1923
F 33/O.


Sehr geehrter Herr Professor! 1

Im Sinne unserer in der Verlassenschaftssache 2 nach Frau Sofie Deutsch bei Gericht getroffenen Vereinbarung erlaube ich mir mitzuteilen, dass ich Montag den 10.d.M. bereits in der Lage sein werde, den Betrag von K 2,000.000.– 3 an die von Ihnen bekanntzugebende Adresse zu überweisen. Ich werde Ihnen sodann den Beleg über die richtige Ueberweisung übermitteln. Ich bitte daher höflichst, mir diese Adresse bekannt geben zu wollen.

Bei dieser Gelegenheit erlaube ich mir auch mitzuteilen, dass ich Ihnen den Betrag von K 1,500.000 als Musikerstipendium, 4 welcher das erste Mal am 5. Jänner 1924 zur Auszahlung gelangen soll, ebenfalls rechtzeitig übermitteln werde. Sie werden sodann die Freundlichkeit haben, mir mitzuteilen, in welcher Weise Sie über den Betrag verfügt haben.

Schliesslich erlaube ich mir Ihnen zur Kenntnis zu bringen, dass der Verein zur Speisung und Bekleidung hungernder Schulkinder 5 auch für den Fall Vorsorge treffen musste, dass sich der Verein auflöst. Für diesen Fall wurde mit Genehmigung des Gerichtes {2} der Beschluss gefasst, bei Auflösung des Vereines 1/4 des dem Vereine aus der Verlassenschaft nach Frau Sofie Deutsch zugefallenen Kapitales per zirka K 74,000.000.–, jedoch aufgerundet auf einen Betrag von K 20,000.000.– der Akademie für Musik und darstellende Kunst mit der Bitte zu überweisen, die Erträgnisse dieses Kapitales im Sinne des Testamentes der Frau Sofie Deutsch als Musikerstipendium zu verwenden und Ihnen, sehr geehrter Herr Professor, auf Lebensdauer die Verfügung darüber, wem diese Stipendien zuzufallen haben, zu überlassen. Diese letztere Bestimmung gilt jedoch, wie erwähnt, lediglich für den Fall der Auflösung des Vereines. Bis dahin werden Ihnen jedes Jahr K 1,500.000.– zur Verfügung gestellt, welche am Todestage der Frau Sofie Deutsch, das ist also am 6. Jänner als Musikerstipendien zu verwenden sind. 6

Ich bitte schliesslich höflichst, um Ihre Mitteilung, ob Sie sich den Betrag von K 1,500.000.– in meiner Kanzlei abholen wollen, oder wohin ich denselben überweisen soll.

Ich bemerke hiebei, dass ich Ihnen diesen Betrag am 2. Jänner 1924 7 zur Verfügung stellen werde.

Ich zeichne mit dem Ausdrucke vorzüglicher Hochachtung als


Ihr
sehr ergebener
[signed:] Dr. Lamberg


Wolgeboren Herrn Dr. Heinrich Schenker,
Wien III., Reisnerstrasse 38.

© Transcription Ian Bent, 2006, 2021


Attorney in Law
Dr. Ernst Lamberg
VIENNA I
MAHLERSTRASSE 14
(PREVIOUSLY MAXIMILIANSTRASSE)
Telephone No. 76333. [—] Post Office Bank Account 173.736

Vienna, December 7 1923
F 33/O.


Dear Professor, 1

As per our legally-entered-upon agreement in re the estate 2 of the late Mrs. Sofie Deutsch, I take the liberty of informing you that I shall be in a position on Monday the 10th of this month to remit the sum of 2,000,000 Kronen 3 to an address to be provided by you. I shall then convey to you the documentation concerning the correct remittance. With greatest respect, I ask you please to notify me of this address.

I take this opportunity also to inform you that I shall likewise transfer to you punctually the sum of 1,500,000 Kronen as stipend for musicians, 4 which is to be ready for disbursement for the first time on January 5, 1924. Please then be so kind as to inform me what determination you have made as regards this sum.

In conclusion, I take the liberty of bringing to your attention the fact that the Association for Feeding and Clothing Hungry School Children 5 also had to take precautions against the event that the Association might be dissolved. Against this event, the {2} decision was reached, with the permission of the court, to transfer upon the dissolution of the Association a quarter of the capital assigned to the Association from out of the estate of the late Mrs. Sofie Deutsch, i.e. circa 74,000,000 Kronen, however, rounded up to a sum of 20,000,000 Kronen, to the Academy for Music and Performing Arts, with the request that the yields of this capital be used in the spirit of Mrs. Sofie Deutsch’s will as stipend for musicians, and to leave to you, dear Professor, for your lifetime, to determine to whom these stipends are to be awarded. This latter stipulation is however valid, as mentioned, solely in the event of the Association’s being dissolved. Until that time, 1,500,000 Kronen will be placed at your disposal each year, which is to be disbursed on the death date of Mrs. Sofie Deutsch, thus on January 6, as stipendia for musicians. 6

In closing, I most respectfully ask you to inform me whether you wish to collect the sum of 1,5000,000 Kronen from my chancellery, or where I should dispatch this sum to.

I should mention in this connection that I shall place this sum at your disposal on January 2, 1924. 7

I remain, with kind regards,


Your
very devoted
[signed:] Dr. Lamberg


Dr. Heinrich Schenker, Esq.,
Vienna III, Reisnerstrasse 38

© Translation Ian Bent, 2006, 2021

Footnotes

1 Receipt of this letter is recorded in Schenker’s diary at December 18, 1923: “Von Dr. Lamberg (Brief verspätet über die Reisnerstr. datiert vom 10. XII. [sic]: zwei Millionen stehen zur Verfügung, wohin damit; auch die 1½ Millionen stehen bereit. — Wir eilen zur deutschen Botschaft, sprechen mit dem Sekretär, der uns einen Erlagschein gibt, selbst ausfüllt, mich als Absender nennt. Eben diesen Erlagschein übersende ich Dr. Lamberg im Brief: den Stipendium-Betrag ersuche ich an Mozio zu leiten, der von mir die Weisung empfängt. Ich möchte das Geheimnis der Beschenkten bewahren.” (“From Dr. Lamberg (letter delivered late, sent via Reisnerstraße dated December 10 [sic]: 2 million are available, where should they be sent; the 1½ million are also ready. — We hurry to the German Embassy, speak with the secretary, who gives us a postal payment form, fills it out himself, names me as sender. I send this selfsame postal payment form to Dr. Lamberg in a letter: I ask for the stipend amount to be sent to Mozio, who will receive instructions from me. I want to preserve the confidentiality of the recipients.”). Further entries relating to this matter appear on December 20 and 24.

2 “Verlassenschaft”: Austrian for “Hinterlassenschaft”, estate, property.

3 See OJ 10/4, [1], January 26, 1916, in which Mrs. Deutsch informs Schenker that she has designated at her bank a total of 10,000 Marks to be drawn in annual sums of up to 3,000 Marks for the purpose of publishing his future works; and OJ 12/52, [1], January 12, 1917, from Fritz Mendl regarding the dispositions to Schenker contained in Mrs. Deutsch’s will.

4 See OJ 12/52, [1], January 12, 1917, regarding the funding of stipends “for impecunious composers and composition pupils,” to be awarded solely at Schenker’s discretion.

5 Also mentioned by Schenker in a letter of December 3, 1924 to Josef Marx: UMdK Z 641 D/1924, [1].

6 The recipients of the Sofie Deutsch stipend for January 1924, in the sum of 1.5M Kronen, were Walter Dahms and Hermann Wunsch.

7 “am 2. Jänner 1924” (“on December 2, 1924”) underlined by Schenker.

Commentary

Format
2p letter, printed letterhead, typewritten salutation, message, and valediction, holograph signature
Provenance
Schenker, Heinrich (date of entry-1935)--Schenker, Jeanette (1935-c.1942)--Ratz, Erwin (c.1942-c.1945)--Jonas, Oswald (c.1945-1978)--University of California, Riverside (1978--)
Rights Holder
Heirs or representatives of Ernst Lamberg; deemed to be in the public domain
License
All reasonable attempts have been made to identify the heirs or representatives of Ernst Lamberg. This document is deemed to be in the public domain. Any claim to intellectual rights on this document should be addressed to the Schenker Correspondence Project, Faculty of Music, University of Cambridge, at schenkercorrespondence[at]mus(dot)cam(dot)ac(dot)uk.

Digital version created: 2021-10-05
Last updated: 2011-03-05