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OC 54/310 - Typewritten letter from Deutsch to Schenker, dated July 4, 1930
⇧ PROF. OTTO ERICH DEUTSCH WIEN II. Böcklinstraße 26 Tel. R 45-6-72 ⇧ 4. Juli 30 Sehr verehrter Herr Doktor! 1 Ihr herzlicher Brief vom 1. 2 hat mich sehr erfreut. Indessen ist wieder auch hier eine Veränderung geschehen. Der DMV war bei Pillers Voranschlag entsetzt: Röder verlangte für die Tafeln (Druck samt Papier) M 200, Piller über S 1400. Ich habe infolgedessen abgeblasen und folgendes Arrangement getroffen. Piller, der nur etwa S 200 für die Uebertragung der Figuren auf nur 5 kleine Steine (alle) und die Rastrierung für Tomays Urlienien-Arbeit, schickt die Figuren, nach erfolgter Korrektur (Tomay–Dr. Schenker) in einem bronzierten Abzug an Röder, der sie als Lichtbausen [sic] neu auf seine Steine überträgt. Die Urlinien aber schreibt Tomay, mit dem alles besprochen ist, als Lichtbausen schon, nicht als Autographien, und schickt sie, nach Korrektur durch Sie, direkt an Röder, der nun alles druckt und bindet, auch das Papier ganz beistellt. Sie ersparen dabei cca. S 1000.– Mit Piller verständigte ich mich friedlich, hatte ihm auch den ganzen Auftrag noch nicht erteilt, nur jene Vorarbeit. 3 Er sah alles ein, meinte aber, Oesterreich kann keine anderen Preise machen (siehe Elbemühl). Davon wurde DMV verständigt, der nun mit den Preisen Röders, [cued from lower margin:] ⇧ M 1300 = cca. S. 2200, zusamman cca. S. 2900, eher 3000.[end cue] ⇧ Pillers (S 200), Tomays (S 500) einen Vertrag senden soll. Mit dem Muster sind Sie also auch einverstanden. Das die Tafeln alle einseitig bedruckt werden, auch bei den Urlinien, habe ich dem DMV schon avisiert. Ich bitte das aber nochmals zu überlegen mit folgendem Vorschlag: Kann man etwa die Urlinie-Partitur doch heften und nur die Figuren-Tafeln (etwa 7, in verscheiedener Breite) lose beilegen in die Schleife, die wohl an Stelle der Enveloppe treten muss? Das kann ich nicht beurteilen. Bitte um letzten Bescheid. 4 Ebenso darüber: Soll der Inhalt der beiden ersten Jahrgänge nicht in den Inseraten angegeben werden? Nun zu Breitkopf! Furtwängler ist entzückend. Haase und Volkmann weniger, ich kenne beide. – {2} Soll man die Hasen nicht auslaufen lassen in Ihrer Tradition? Der DMV, mit dem man indessen ruhig weiter arbeitet – das Ms. ist noch bei mir – wird sich mit einer kleinen Abfertigung sicher zurückziehen, wenn es mit Br. zum Klappen kommt. Und das Werk, die bis dahin geleistete Arbeit, kann Br. ohneweiters schlucken. Sie hätten dann nur die Abfertigung zu zahlen statt des ganzen Werkes. Bitte um ihre Meinung, wenn Sie nicht schon abgeschrieben haben. Ein wichtiges Wort konnte ich nicht lesen: „Jedenfalls werde ich ihn (ängler) für die Originalstimmen zu interessieren versuchen!“ Oder ich verstehe es nicht. Haben Sie noch etwas für Tomay zu schicken? (Urlinien) Von der Uhr wäre vielleicht eine Photographie nützlich für den Verkäufer. Aber ich glaube nicht, dass sich Hoboken dafür interessiert. Da sie nicht musikalisch ist noch auch von Beethoven geschenkt, wird auch Frau van H. sie nicht als Weihnachtsgabe in Betracht ziehen. Meine Leute gehen Dienstag nach Trofaiach, Steiermark, wo ich sie vorläufig nur manchmal kurz besuche. Sollte das Wetter aber weiter anhalten, 5 so fliehe ich schon Mitte Juli statt Anfang August dorthin auf Urlaub. Leider kann ich ja fast nichts unterwegs arbeiten. ⇧ 1 Blge. 6 ⇧ Breitkopf für den „freien Satz“ warm zu halten, ist wichtig. © Transcription William Drabkin, 2023 |
⇧ PROF. OTTO ERICH DEUTSCH VIENNA II Böcklinstraße 26 Tel. R 45-6-72 ⇧ July 4, 1930 Dear revered Dr. [Schenker], 1 Your cordial letter of the 1st 2 pleased me greatly. In the meantime, a change has also taken place here. Drei Masken Verlag was incensed by Piller’s estimate: Röder asked for 200 marks for the Urlinie graphs (printing and paper), Piller more than 1,400 shillings. As a consequence I canceled, and reached the following arrangement. Piller, who is asking for about 200 shillings for the transfer of the music examples on five small stones (all of them) and the provision of staff lines for Tomay’s Urlinie autography, will send the music examples, after they have been corrected (by Tomay and Dr. Schenker), in a brassed print, to Röder, who will transfer them as blueprints on to stones. But Tomay, with whom everything has been discussed, will write the Urlinie graphs already as blueprints, not as autographs, and send them directly to Röder as soon as you have corrected them; Röder will then print and bind everything, and also order all the paper. In that way you will save approximately 1,000 shillings. – I came to a peaceable agreement with Piller, and also did not give him the entire assignment, only that preliminary work. 3 He understood everything but said that Austria cannot offer any other prices (see Elbemühl). DMV have thus been informed; they should now send you a contract embracing Röder’s prices, [cued from lower margin:] ⇧ 1,300 marks = 2,200 shillings, together about 2,900 shillings, more likely 3,000.[end cue] ⇧ Piller’s (200 shillings), and Tomay’s (500 shillings). So: you, too, find the sample [from Röder] satisfactory. I have already advised DMV that the examples – including the Urlinie graphs – should all be printed on one side. I just ask you, however, to consider the following suggestion once again: could one not bind the Urlinie score after all, and enclose only the loose pages with the figures (about seven of these, in various widths) in the loop, which must surely take the place of the envelope? That is not something about which I can make a judgment; please give me your final decision. 4 On the same subject: should the contents of the first two yearbooks not be included in the advertisements? Now to Breitkopf! Furtwängler is charming. Haase and Volkmann less so; I know them both. – {2} Shall one not let the hares run their course, according to your tradition? DMV, with whom we can continue to work in the meantime – the manuscript is still with me – will certainly withdraw from the contract in return for a small compensation if an agreement is reached with Breitkopf. And the work, that which has already been accomplished, is something that Breitkopf can absorb without further ado. You would then have only the compensation to pay, instead of the entire work. Please let me know your opinion, if you have not already given up [on Breitkopf]. There was one important word that I couldn’t read: “At any event, I shall try to interest him (Furtwängler) in the original parts,” Otherwise [if it’s not “parts”] I cannot understand it. Do you have anything further to send to Tomay (Urlinie graphs)? A photograph of the clock would perhaps be useful for the seller. But I don’t believe that Hoboken would be interested in it. As she is not musical, and has nevertheless been gifted by Beethoven, Mrs. Hoboken will also not consider it as a Christmas present. My family is going to Trofaiach, Styria, on Tuesday, where I plan only to make brief visits to them. But if the hot weather persists, 5 then I shall also flee there as early as mid-July, instead of the beginning of August. Unfortunately, I can do almost no work when I am traveling. ⇧ 1 enclosure 6 ⇧ Keeping Breitkopf warm for Free Composition is important. © Translation William Drabkin, 2023 |
⇧ PROF. OTTO ERICH DEUTSCH WIEN II. Böcklinstraße 26 Tel. R 45-6-72 ⇧ 4. Juli 30 Sehr verehrter Herr Doktor! 1 Ihr herzlicher Brief vom 1. 2 hat mich sehr erfreut. Indessen ist wieder auch hier eine Veränderung geschehen. Der DMV war bei Pillers Voranschlag entsetzt: Röder verlangte für die Tafeln (Druck samt Papier) M 200, Piller über S 1400. Ich habe infolgedessen abgeblasen und folgendes Arrangement getroffen. Piller, der nur etwa S 200 für die Uebertragung der Figuren auf nur 5 kleine Steine (alle) und die Rastrierung für Tomays Urlienien-Arbeit, schickt die Figuren, nach erfolgter Korrektur (Tomay–Dr. Schenker) in einem bronzierten Abzug an Röder, der sie als Lichtbausen [sic] neu auf seine Steine überträgt. Die Urlinien aber schreibt Tomay, mit dem alles besprochen ist, als Lichtbausen schon, nicht als Autographien, und schickt sie, nach Korrektur durch Sie, direkt an Röder, der nun alles druckt und bindet, auch das Papier ganz beistellt. Sie ersparen dabei cca. S 1000.– Mit Piller verständigte ich mich friedlich, hatte ihm auch den ganzen Auftrag noch nicht erteilt, nur jene Vorarbeit. 3 Er sah alles ein, meinte aber, Oesterreich kann keine anderen Preise machen (siehe Elbemühl). Davon wurde DMV verständigt, der nun mit den Preisen Röders, [cued from lower margin:] ⇧ M 1300 = cca. S. 2200, zusamman cca. S. 2900, eher 3000.[end cue] ⇧ Pillers (S 200), Tomays (S 500) einen Vertrag senden soll. Mit dem Muster sind Sie also auch einverstanden. Das die Tafeln alle einseitig bedruckt werden, auch bei den Urlinien, habe ich dem DMV schon avisiert. Ich bitte das aber nochmals zu überlegen mit folgendem Vorschlag: Kann man etwa die Urlinie-Partitur doch heften und nur die Figuren-Tafeln (etwa 7, in verscheiedener Breite) lose beilegen in die Schleife, die wohl an Stelle der Enveloppe treten muss? Das kann ich nicht beurteilen. Bitte um letzten Bescheid. 4 Ebenso darüber: Soll der Inhalt der beiden ersten Jahrgänge nicht in den Inseraten angegeben werden? Nun zu Breitkopf! Furtwängler ist entzückend. Haase und Volkmann weniger, ich kenne beide. – {2} Soll man die Hasen nicht auslaufen lassen in Ihrer Tradition? Der DMV, mit dem man indessen ruhig weiter arbeitet – das Ms. ist noch bei mir – wird sich mit einer kleinen Abfertigung sicher zurückziehen, wenn es mit Br. zum Klappen kommt. Und das Werk, die bis dahin geleistete Arbeit, kann Br. ohneweiters schlucken. Sie hätten dann nur die Abfertigung zu zahlen statt des ganzen Werkes. Bitte um ihre Meinung, wenn Sie nicht schon abgeschrieben haben. Ein wichtiges Wort konnte ich nicht lesen: „Jedenfalls werde ich ihn (ängler) für die Originalstimmen zu interessieren versuchen!“ Oder ich verstehe es nicht. Haben Sie noch etwas für Tomay zu schicken? (Urlinien) Von der Uhr wäre vielleicht eine Photographie nützlich für den Verkäufer. Aber ich glaube nicht, dass sich Hoboken dafür interessiert. Da sie nicht musikalisch ist noch auch von Beethoven geschenkt, wird auch Frau van H. sie nicht als Weihnachtsgabe in Betracht ziehen. Meine Leute gehen Dienstag nach Trofaiach, Steiermark, wo ich sie vorläufig nur manchmal kurz besuche. Sollte das Wetter aber weiter anhalten, 5 so fliehe ich schon Mitte Juli statt Anfang August dorthin auf Urlaub. Leider kann ich ja fast nichts unterwegs arbeiten. ⇧ 1 Blge. 6 ⇧ Breitkopf für den „freien Satz“ warm zu halten, ist wichtig. © Transcription William Drabkin, 2023 |
⇧ PROF. OTTO ERICH DEUTSCH VIENNA II Böcklinstraße 26 Tel. R 45-6-72 ⇧ July 4, 1930 Dear revered Dr. [Schenker], 1 Your cordial letter of the 1st 2 pleased me greatly. In the meantime, a change has also taken place here. Drei Masken Verlag was incensed by Piller’s estimate: Röder asked for 200 marks for the Urlinie graphs (printing and paper), Piller more than 1,400 shillings. As a consequence I canceled, and reached the following arrangement. Piller, who is asking for about 200 shillings for the transfer of the music examples on five small stones (all of them) and the provision of staff lines for Tomay’s Urlinie autography, will send the music examples, after they have been corrected (by Tomay and Dr. Schenker), in a brassed print, to Röder, who will transfer them as blueprints on to stones. But Tomay, with whom everything has been discussed, will write the Urlinie graphs already as blueprints, not as autographs, and send them directly to Röder as soon as you have corrected them; Röder will then print and bind everything, and also order all the paper. In that way you will save approximately 1,000 shillings. – I came to a peaceable agreement with Piller, and also did not give him the entire assignment, only that preliminary work. 3 He understood everything but said that Austria cannot offer any other prices (see Elbemühl). DMV have thus been informed; they should now send you a contract embracing Röder’s prices, [cued from lower margin:] ⇧ 1,300 marks = 2,200 shillings, together about 2,900 shillings, more likely 3,000.[end cue] ⇧ Piller’s (200 shillings), and Tomay’s (500 shillings). So: you, too, find the sample [from Röder] satisfactory. I have already advised DMV that the examples – including the Urlinie graphs – should all be printed on one side. I just ask you, however, to consider the following suggestion once again: could one not bind the Urlinie score after all, and enclose only the loose pages with the figures (about seven of these, in various widths) in the loop, which must surely take the place of the envelope? That is not something about which I can make a judgment; please give me your final decision. 4 On the same subject: should the contents of the first two yearbooks not be included in the advertisements? Now to Breitkopf! Furtwängler is charming. Haase and Volkmann less so; I know them both. – {2} Shall one not let the hares run their course, according to your tradition? DMV, with whom we can continue to work in the meantime – the manuscript is still with me – will certainly withdraw from the contract in return for a small compensation if an agreement is reached with Breitkopf. And the work, that which has already been accomplished, is something that Breitkopf can absorb without further ado. You would then have only the compensation to pay, instead of the entire work. Please let me know your opinion, if you have not already given up [on Breitkopf]. There was one important word that I couldn’t read: “At any event, I shall try to interest him (Furtwängler) in the original parts,” Otherwise [if it’s not “parts”] I cannot understand it. Do you have anything further to send to Tomay (Urlinie graphs)? A photograph of the clock would perhaps be useful for the seller. But I don’t believe that Hoboken would be interested in it. As she is not musical, and has nevertheless been gifted by Beethoven, Mrs. Hoboken will also not consider it as a Christmas present. My family is going to Trofaiach, Styria, on Tuesday, where I plan only to make brief visits to them. But if the hot weather persists, 5 then I shall also flee there as early as mid-July, instead of the beginning of August. Unfortunately, I can do almost no work when I am traveling. ⇧ 1 enclosure 6 ⇧ Keeping Breitkopf warm for Free Composition is important. © Translation William Drabkin, 2023 |
Footnotes1 Receipt of this letter is recorded in Schenker’s diary for July 7, 1930: “Von Deutsch (Br.): Furtwänglers Brief zurück; alles komme zu Röder, da Wien zu teuer sei; fragt, was er unter ‘Originalstimmen’ zu verstehen habe, von denen ich im Briefe sprach.” (“From Deutsch (letter): Furtwängler’s letter returned; everything will come to Röder, as Vienna is too expensive; he asks what I meant by ‘original parts’, of which I spoke in my letter. 2 Schenker’s diary records a letter (not sirviving) written to Deutsch on July 1: “Nach Tisch an Deutsch (Br.): bin mit Allem einverstanden: die Notenblätter nicht brochieren; lege den Brief von Furtwängler bei, erkläre aber, doch mit den Drei Masken gehen zu wollen; bitte ihn, die Korrekturen mit zu lesen.” (“After lunch, letter to Deutsch: I am agreed on everything; the pages with music should not be bound; I enclose the letter from Furtwängler but declare that I still want to go with Drei Masken Verlag; I asked him to read the proofs with me.”). 3 An invoice from Karl Piller dated July 12, 1930, itemizing “Transfers (Umdrucke) of figures S. 110.- | [?Pausdruck] of each S. 12.50 | stamp S–.50 | Total S. 123.00”, and a receipt from Piller dated July 22, 1930 for S. 123.– are preserved as OC 54/219 and OC 54/220. 4 In the end, Schenker adopted Deutsch’s suggestion to print the foreground graphs as a booklet, not as loose single leaves. 5 A temperature of 31 degrees Celsius was recorded in Vienna in late June; it was even hotter in the first week of July, then cooled off considerably. 6 i.e. Furtwängler’s recent letter to Schenker = OC 54/299-300, June 26, 1930. |
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Commentary
Digital version created: 2023-04-18 |