3. Feiertag; gehen morgens in der Beurteilung des Wetters auseinander u. entschließen uns erst später zur Reise nach Baden.
Florizens Wohnung sehr schön gelegen, mit freier Aussicht auf das Tal, fast eines der letzten Häuser der Stadt; unter einem schönen Nußbaum Tisch u. Sitze, bequem zur Ruhe, wie zu Mahlzeiten. Ich zeige einiges aus den Urlinien bei Schumann, aus op. 101. Bald erscheint unangesagt Dr. Eduard mit Töchterchen – von da an die Stimmung etwas {2241} gedrückt. — Nach Tisch zu Wilhelm, der gegenüber dem letzten Mal ein etwas günstigeres Befinden zeigt; sein Haus außerordentlich hübsch, offenbar erbaut von einem Menschen, der sich seiner Zwecke bewußt war, wie auch der Mittel, sie baulich auszulösen; namentlich der erste Stock zeigt überraschende Schönheiten, da er übrigens auch die ursprüngliche Einrichtung beibehalten hat. Für Wilhelm u. die Seinen ist das Haus ein unbrauchbares Spielzeug, das wohl sehr bald zerbrochen sein wird, wie sonst Spielzeug in den Händen kleiner Kinder. Es E erscheint der Franzose, den wir in Kautzen kennengelernt haben, mit einer Geliebten, dem ich ein paar Grobheiten auf den Weg mitgebe. — Lie-Liechen backt noch nach unserer Rückkehr ein Brot. — Von Starrach (Br.): erbittet unseren Besuch, um einen Mietvertrag, vom 30. V. datiert, abzuschließen. —© Transcription Marko Deisinger. |
3 Holiday; we disagree in the morning in our assessment of the weather and decide only later to travel to Baden.
Floriz’s apartment is very well situated, with an unobstructed view of the valley, almost one of the last houses in the city; a table and chairs under a beautiful nut tree, comfortable for relaxing as well as eating. I show [him] several examples of Urlinien in Schumann, from Op. 101. Soon Dr. Eduard comes over unannounced with his young daughter – the mood somewhat strained from then on. {2241} — After lunch to Wilhelm’s, who appears to be feeling somewhat better than last time; his house is extraordinarily attractive, apparently built by someone aware of a house’s purposes and the means of realizing these purposes in the construction; specifically, the first floor has surprisingly beautiful features, since he incidentally also retained the original furnishings. The house is a useless toy for Wilhelm and those around him, one which will likely very soon be broken, like any toy in the hands of small children. The Frenchman, whom we met in Kautzen comes with a girl-friend, and I send him on his way with a few incivilities. — After we return, Lie-Liechen still bakes a loaf of bread. — From Starrach (letter): asks us to come by to sign a rental agreement, dated May 30. —© Translation Scott Witmer. |
3. Feiertag; gehen morgens in der Beurteilung des Wetters auseinander u. entschließen uns erst später zur Reise nach Baden.
Florizens Wohnung sehr schön gelegen, mit freier Aussicht auf das Tal, fast eines der letzten Häuser der Stadt; unter einem schönen Nußbaum Tisch u. Sitze, bequem zur Ruhe, wie zu Mahlzeiten. Ich zeige einiges aus den Urlinien bei Schumann, aus op. 101. Bald erscheint unangesagt Dr. Eduard mit Töchterchen – von da an die Stimmung etwas {2241} gedrückt. — Nach Tisch zu Wilhelm, der gegenüber dem letzten Mal ein etwas günstigeres Befinden zeigt; sein Haus außerordentlich hübsch, offenbar erbaut von einem Menschen, der sich seiner Zwecke bewußt war, wie auch der Mittel, sie baulich auszulösen; namentlich der erste Stock zeigt überraschende Schönheiten, da er übrigens auch die ursprüngliche Einrichtung beibehalten hat. Für Wilhelm u. die Seinen ist das Haus ein unbrauchbares Spielzeug, das wohl sehr bald zerbrochen sein wird, wie sonst Spielzeug in den Händen kleiner Kinder. Es E erscheint der Franzose, den wir in Kautzen kennengelernt haben, mit einer Geliebten, dem ich ein paar Grobheiten auf den Weg mitgebe. — Lie-Liechen backt noch nach unserer Rückkehr ein Brot. — Von Starrach (Br.): erbittet unseren Besuch, um einen Mietvertrag, vom 30. V. datiert, abzuschließen. —© Transcription Marko Deisinger. |
3 Holiday; we disagree in the morning in our assessment of the weather and decide only later to travel to Baden.
Floriz’s apartment is very well situated, with an unobstructed view of the valley, almost one of the last houses in the city; a table and chairs under a beautiful nut tree, comfortable for relaxing as well as eating. I show [him] several examples of Urlinien in Schumann, from Op. 101. Soon Dr. Eduard comes over unannounced with his young daughter – the mood somewhat strained from then on. {2241} — After lunch to Wilhelm’s, who appears to be feeling somewhat better than last time; his house is extraordinarily attractive, apparently built by someone aware of a house’s purposes and the means of realizing these purposes in the construction; specifically, the first floor has surprisingly beautiful features, since he incidentally also retained the original furnishings. The house is a useless toy for Wilhelm and those around him, one which will likely very soon be broken, like any toy in the hands of small children. The Frenchman, whom we met in Kautzen comes with a girl-friend, and I send him on his way with a few incivilities. — After we return, Lie-Liechen still bakes a loaf of bread. — From Starrach (letter): asks us to come by to sign a rental agreement, dated May 30. —© Translation Scott Witmer. |