8. VIII. 16
Die Natur setzt die Serie der Triumphtage fort – wieder wolkenlos! Abends zuvor erbaten wir von Frau Schuler ein Mittagessen für die Tour; da wir bei günstigem Wetter den Weg zur Darmstädterhütte machen wollten, die Lie-Liechen noch nicht gesehen hat. Morgens erbitte ich nun den Schlüssel der Hütte selbst. Herr Schuler gibt uns bei dieser Gelegenheit die Anweisung, uns allezeit am rechten Ufer des Moosbaches zu halten, mit andern Worten, den neuen Weg zu meiden u. so lange fortzugehen, bis wir über den Bach gehen setzen u. das l. Ufer erreichen können, was aber jedenfalls weit hinter der Rossfallalpe zu geschehen habe. Wie immer quält mich auch diesmal die fremde von einem dritten kommende Anweisung, da aus der ich daraus durchaus nicht klug werden konnte, welche Brücke zerstört ist u. wo der Uebergang eigentlich vorzunehmen sei. Noch vor der Rossfallalpe sahen wir deutlich, wie der neue Weg in den alten mündet, die Brücke , aber, die den Uebergang über den Bach bewerkstelligen sollte, eben fehlte. Nun erst beruhigten sich meine Nerven u. mein Mißtrauen wider die Anweisung legte sich. Doch konnte ich Lie-Liechen gegenüber die Bemerkung nicht verhehlen, wie es mir scheine, daß die Brücke nicht eigentlich zerstört, sondern abgetragen worden sei. Ich reit darauf, daß offenbar Soldaten, wohl über höheren Auftrag, die Brücke abgetragen hatten, um den Weg zur Darmstädter Hütte den Touristen u. sonstigen Fußgängern unmöglich zu machen. An zwei Stellen hatten wir schwere Uebergänge über Gebirgszuflüsse des Moosbaches, bei denen wir recht unsanft im Wasser stapfen mußten. In der Rossfallhütte nahmen wir etwas Milch zu uns u. erkundigten uns noch einmal nach der Fortsetzung des Weges. Die Sennerinnen bestätigten, daß wir auf dem rechten Wege seien u. daß wir unge- {368} stört den Weg fortsetzen können; recht viel Touristen seien schon oben gewesen u. eben diesen Weg hin u. zurück gegangen. Nach einer Stunde Weges waren wir an jener Stelle angelangt, wo der alte Weg aufs linke Ufer übersetzt, die in der Karte eingezeichnete Brücke aber ebenfalls fehlt. Nun erst lebte mein Mißtrauen wider fremde Anweisungen neuerdings auf: Sollte Herr Schuler eben diese Brücke gemeint haben u. sollten wir erst von hier ab den Weg erst recht am rechten Ufer fortsetzen? Angesichts der Anweisung sowie der Sachlage blieb uns in der Tat nichts übrig, als am rechten Ufer fortzugehen. Aber siehe, auch dieses führte zu keinem Ziel, denn, wohin wir blickten u. wie immer sehnsüchtig wir nach dem andern Ufer lugten, nur eines hätte zum Ziel geführt, nämlich – die Schuhe ablegen u. durch das reißende Wasser waten, wenn nicht in die Schuhe Wasser kriegen! Nach mühseligem Steigen u. Stolpern über großes Gestein beschlossen wir den Rückweg u. decretierten Darmstädter Hütte dort, wo wir saßen u. unser Mittagessen zu verzehren beschlossen. Wir ließen uns das reichliche Mahl, Schnitzel (am fleischlosen Tag), zwei Eier, ein Stück Torte nebst Obst wohl schmecken, brachten mit Essen u. Rast eine Stunde zu u. traten den Rückweg an. Noch einmal kehrten wir in der Hütte ein, wo wir unser Abenteuer erzählten. Nun stellte sich heraus, daß die Sennerinnern von jener Stelle selbst nichts wußten. Sie übergaben uns zwei Briefe für die Heimat u. baten uns, sie zur Post zu befördern. Vor der Hütte fiel uns ein förmlicher Wald von Brennesseln [sic] auf, was uns veranlasste die Sennerinnen zu fragen, ob sie sich mit dem Pflücken derselben befassen, um dem Aufruf der Regierung 1 zu entsprechen. J Sie zeigten sich indessen völlig unorientiert, wußten nichts von einem Aufruf, geschweige daß sie die Art des Pflückens u. Dörrens gekannt hätten, auf die der Aufruf hinweist hinwies. Wir s versprachen, ihnen nähere Mitteilungen durch den Ziegenhirten zukommen zu lassen. Knapp vor St. A. begegneten wir noch Hirtenbuben, die wir ebenfalls auf das Brennesselpflücken aufmerksam machten, da wir ernstlich ins Auge faßten, die zuständige Sam[m]elstelle zu eruieren u. den Sennerin- {369} nen die versprochene Mitteilung zukommen zu lassen. Wir stiegen von 7¾h–12h auf u. herunter von 1–4¼h. Unsere Haut moussierte, als wären wir geradezu in eine Sodaquelle getaucht, so wirkte die Luft trotz starker Hitze. — Durch Zufall kam ich abends in ein Gespräch mit Schuler, u. als ich meiner Meinung Ausdruck gab, daß die fehlende Brücke eher abgetragen worden zu sein scheint, erklärte er plötzlich zu meiner größten Ueberraschung – doch leider zu spät! – daß die Brücken vom Verschönerungsverein selbst „wie alljährlich“ abgenommen worden seien, aber während der beiden Kriegsjahre nicht mehr zur Aufstellung kamen. Nun begriff ich erst, was er mit seiner Anweisung gemeint, obgleich ich konnte aber noch immer keinen genügenden Grund fand finden, weshalb er mir dieses nicht gleich morgens dasselbe mitgeteilt, was er abends ohneweiters u. unbefangen mir mitzuteilen für gut fand. – Während des Spazierganges hatten wir reichlich Zeit, dem Leben im Gebirge nachzudenken u. fanden, daß es noch heute, inmitten all der Kultur, wie sie das Stadtwesen mit sich gebracht, gleichsam den letzten Rest der Urform menschlichen Lebens vorstelle, einen Rest aus jener Zeit, da allgemein noch Mensch um Mensch wider die Natur u. die durch sie heraufbeschworenen Gefahren zu kämpfen hatte. Welche Zeit muß der Gebirgler für jeden Weg aufwenden, welche Zeit den Tieren widmen, von denen er lebt! Ob in den Hütten, Almen, ob in den oder Dörfern bleibt der Gebi ergler derart an die harte Pflicht gegenüber Wiese, Matte, Thiere, Feld, Haus u. Hof gebunden, daß er nicht die geringste Möglichkeit hat, der Natur zu entrinnen. Und wie ist er obendrein allen Gesetzen – um nicht zu sagen Launen – der Natur wehrlos ausgeliefert! Und wie viel leichter korrigiert der Industrielle einen Rechenfehler oder eine Konjunktur u. wie dagegen machtlos ist der Gebirgler wider Hagelschlag u. sonstige Wetter, wieder [sic] übermäßige Sonne, übermäßigen Regen auch usw. — *
© Transcription Marko Deisinger. |
August 8, 1916.
Nature is continuing its series of triumphant days – cloudless yet again! The previous evening, we asked Mrs. Schuler for lunch for the tour: we wanted to take the path to the Darmstadt Hut, which Lie-Liechen has not yet seen. In the morning I request the key to the hut itself. On this occasion, Mr. Schuler instructs us to keep at all times to the right bank of the Moos, in other words to avoid the new path and to proceed until we are able to step over the brook and reach the left bank – something which, however, would not occur until we were well beyond the Rossfall Alp. As always, I am tormented even this time by an instruction coming from a third person, from which I could not work out which bridge was destroyed and where the crossing actually should be taken. Even before the Rossfall Alp, we could see clearly where the new path joins the old; but the bridge that was supposed to enable us to cross the stream was in fact missing. Only now were my nerves calmed and my suspicions about the instruction allayed. And yet I could make no secret to Lie-Liechen of my observation that the bridge had not actually been destroyed, but rather removed. I suggested that soldiers, probably under orders from higher up, had removed the bridge to prevent tourists and other pedestrians from using the path to the Darmstadt Hut. In two places we had difficulty crossing over two mountain tributaries of the Moos, in which we had to trudge awkwardly in the water. At the Rossfall Hut we got some milk and asked again about the continuation of the path. The dairy maids confirmed that we were on the correct path and that we could continue our route uninterrupted; {368} quite a few tourists were already up there, having taken this very path there and back. After an hour of walking, we reached that place where the old path went across to the left bank; but the bridge shown on the map was likewise missing. Only now was my mistrust of the instructions of others reawakened: did Mr. Schuler mean this very bridge, and should we only now be continuing our way along the right bank? In view of the instruction and also the situation, we had no choice but to proceed on the right bank. But now even this did not lead to any goal; for wherever we looked and however much we peered longingly at the other bank, only one thing could lead us to our destination: to take our boots off and wade through the rapids, to avoid getting water in our boots! After laborious climbing and stumbling over large rocks, we resolved to begin our return trip and decreed that the place where we decided to have our lunch was the Darmstadt Hut. We relished the abundant meal of schnitzel (on a meat-free day), two eggs, a piece of cake, and fruit; we took an hour to eat and rest, then embarked on the way back. Once again, we went into the [Rossfall] Hut, where we recounted our adventure. It now turned out that the dairy maids themselves knew nothing of that place. They handed us two letters to send home and asked us to take them to the post office. We were struck by a veritable forest of nettles in front of the hut, which gave us occasion to ask the dairy maids whether they took part in picking them, in accordance with the government appeal. 1 They proved to be totally in the dark, knowing nothing of the appeal, let alone that they knew anything about how to pick or dry them, which the appeal referred to. We promised to give them more detailed instructions by way of the goatherd. Just before we reached St. Anton we encountered shepherds, whom we likewise informed of the picking of nettles; for we were seriously intent on finding out the authorized collection point and getting the promised communication to the dairy maids. {369} We climbed from 7:45 until 12:00, and descended from 1 o'clock to 4:15. Our skin tingled, as if we had dived into a bath of soda, such was the effect of the air in spite of the strong heat. — By chance, I got into a conversation with Schuler in the evening; and when I expressed my opinion that the missing bridge seemed rather to have been taken away, he suddenly explained to my great astonishment – but, unfortunately, too late! – that the bridges were taken down by the Beautification Society itself, "as they are every year," but that they had not been put back during the two wartime years. Only now did I realize what he meant by his instruction, but I still could not sufficiently understand why he did not explain that to me that same morning. – During our walk we had plenty of time to contemplate life in the mountains; and we find that, even today, in the midst of all the culture that city life has provided, it seems to represent the final remnants of the original form of human existence – a remnant from that age when one person after another had to struggle against nature and the dangers that it invoked. How much time must the mountain dwellers take over every path, how much time do they dedicate to their animals from which they live! Whether he lives in a mountain or meadow hut, or in a village, the mountain dweller must be tied to such an extent to the difficult obligations with respect to pasture, meadow, animals, field, house and farm, that he has not the least possibility of escaping nature. And how defenselessly, moreover, is he exposed to all the laws – not to say whims – of nature! And how much easier is it for an industrialist to correct an error in calculation or in an economic situation; and how helpless, on the other hand, is the mountain dweller against hailstorms and other weather conditions, against excessive sunshine, excessive rain too, etc. — *
© Translation William Drabkin. |
8. VIII. 16
Die Natur setzt die Serie der Triumphtage fort – wieder wolkenlos! Abends zuvor erbaten wir von Frau Schuler ein Mittagessen für die Tour; da wir bei günstigem Wetter den Weg zur Darmstädterhütte machen wollten, die Lie-Liechen noch nicht gesehen hat. Morgens erbitte ich nun den Schlüssel der Hütte selbst. Herr Schuler gibt uns bei dieser Gelegenheit die Anweisung, uns allezeit am rechten Ufer des Moosbaches zu halten, mit andern Worten, den neuen Weg zu meiden u. so lange fortzugehen, bis wir über den Bach gehen setzen u. das l. Ufer erreichen können, was aber jedenfalls weit hinter der Rossfallalpe zu geschehen habe. Wie immer quält mich auch diesmal die fremde von einem dritten kommende Anweisung, da aus der ich daraus durchaus nicht klug werden konnte, welche Brücke zerstört ist u. wo der Uebergang eigentlich vorzunehmen sei. Noch vor der Rossfallalpe sahen wir deutlich, wie der neue Weg in den alten mündet, die Brücke , aber, die den Uebergang über den Bach bewerkstelligen sollte, eben fehlte. Nun erst beruhigten sich meine Nerven u. mein Mißtrauen wider die Anweisung legte sich. Doch konnte ich Lie-Liechen gegenüber die Bemerkung nicht verhehlen, wie es mir scheine, daß die Brücke nicht eigentlich zerstört, sondern abgetragen worden sei. Ich reit darauf, daß offenbar Soldaten, wohl über höheren Auftrag, die Brücke abgetragen hatten, um den Weg zur Darmstädter Hütte den Touristen u. sonstigen Fußgängern unmöglich zu machen. An zwei Stellen hatten wir schwere Uebergänge über Gebirgszuflüsse des Moosbaches, bei denen wir recht unsanft im Wasser stapfen mußten. In der Rossfallhütte nahmen wir etwas Milch zu uns u. erkundigten uns noch einmal nach der Fortsetzung des Weges. Die Sennerinnen bestätigten, daß wir auf dem rechten Wege seien u. daß wir unge- {368} stört den Weg fortsetzen können; recht viel Touristen seien schon oben gewesen u. eben diesen Weg hin u. zurück gegangen. Nach einer Stunde Weges waren wir an jener Stelle angelangt, wo der alte Weg aufs linke Ufer übersetzt, die in der Karte eingezeichnete Brücke aber ebenfalls fehlt. Nun erst lebte mein Mißtrauen wider fremde Anweisungen neuerdings auf: Sollte Herr Schuler eben diese Brücke gemeint haben u. sollten wir erst von hier ab den Weg erst recht am rechten Ufer fortsetzen? Angesichts der Anweisung sowie der Sachlage blieb uns in der Tat nichts übrig, als am rechten Ufer fortzugehen. Aber siehe, auch dieses führte zu keinem Ziel, denn, wohin wir blickten u. wie immer sehnsüchtig wir nach dem andern Ufer lugten, nur eines hätte zum Ziel geführt, nämlich – die Schuhe ablegen u. durch das reißende Wasser waten, wenn nicht in die Schuhe Wasser kriegen! Nach mühseligem Steigen u. Stolpern über großes Gestein beschlossen wir den Rückweg u. decretierten Darmstädter Hütte dort, wo wir saßen u. unser Mittagessen zu verzehren beschlossen. Wir ließen uns das reichliche Mahl, Schnitzel (am fleischlosen Tag), zwei Eier, ein Stück Torte nebst Obst wohl schmecken, brachten mit Essen u. Rast eine Stunde zu u. traten den Rückweg an. Noch einmal kehrten wir in der Hütte ein, wo wir unser Abenteuer erzählten. Nun stellte sich heraus, daß die Sennerinnern von jener Stelle selbst nichts wußten. Sie übergaben uns zwei Briefe für die Heimat u. baten uns, sie zur Post zu befördern. Vor der Hütte fiel uns ein förmlicher Wald von Brennesseln [sic] auf, was uns veranlasste die Sennerinnen zu fragen, ob sie sich mit dem Pflücken derselben befassen, um dem Aufruf der Regierung 1 zu entsprechen. J Sie zeigten sich indessen völlig unorientiert, wußten nichts von einem Aufruf, geschweige daß sie die Art des Pflückens u. Dörrens gekannt hätten, auf die der Aufruf hinweist hinwies. Wir s versprachen, ihnen nähere Mitteilungen durch den Ziegenhirten zukommen zu lassen. Knapp vor St. A. begegneten wir noch Hirtenbuben, die wir ebenfalls auf das Brennesselpflücken aufmerksam machten, da wir ernstlich ins Auge faßten, die zuständige Sam[m]elstelle zu eruieren u. den Sennerin- {369} nen die versprochene Mitteilung zukommen zu lassen. Wir stiegen von 7¾h–12h auf u. herunter von 1–4¼h. Unsere Haut moussierte, als wären wir geradezu in eine Sodaquelle getaucht, so wirkte die Luft trotz starker Hitze. — Durch Zufall kam ich abends in ein Gespräch mit Schuler, u. als ich meiner Meinung Ausdruck gab, daß die fehlende Brücke eher abgetragen worden zu sein scheint, erklärte er plötzlich zu meiner größten Ueberraschung – doch leider zu spät! – daß die Brücken vom Verschönerungsverein selbst „wie alljährlich“ abgenommen worden seien, aber während der beiden Kriegsjahre nicht mehr zur Aufstellung kamen. Nun begriff ich erst, was er mit seiner Anweisung gemeint, obgleich ich konnte aber noch immer keinen genügenden Grund fand finden, weshalb er mir dieses nicht gleich morgens dasselbe mitgeteilt, was er abends ohneweiters u. unbefangen mir mitzuteilen für gut fand. – Während des Spazierganges hatten wir reichlich Zeit, dem Leben im Gebirge nachzudenken u. fanden, daß es noch heute, inmitten all der Kultur, wie sie das Stadtwesen mit sich gebracht, gleichsam den letzten Rest der Urform menschlichen Lebens vorstelle, einen Rest aus jener Zeit, da allgemein noch Mensch um Mensch wider die Natur u. die durch sie heraufbeschworenen Gefahren zu kämpfen hatte. Welche Zeit muß der Gebirgler für jeden Weg aufwenden, welche Zeit den Tieren widmen, von denen er lebt! Ob in den Hütten, Almen, ob in den oder Dörfern bleibt der Gebi ergler derart an die harte Pflicht gegenüber Wiese, Matte, Thiere, Feld, Haus u. Hof gebunden, daß er nicht die geringste Möglichkeit hat, der Natur zu entrinnen. Und wie ist er obendrein allen Gesetzen – um nicht zu sagen Launen – der Natur wehrlos ausgeliefert! Und wie viel leichter korrigiert der Industrielle einen Rechenfehler oder eine Konjunktur u. wie dagegen machtlos ist der Gebirgler wider Hagelschlag u. sonstige Wetter, wieder [sic] übermäßige Sonne, übermäßigen Regen auch usw. — *
© Transcription Marko Deisinger. |
August 8, 1916.
Nature is continuing its series of triumphant days – cloudless yet again! The previous evening, we asked Mrs. Schuler for lunch for the tour: we wanted to take the path to the Darmstadt Hut, which Lie-Liechen has not yet seen. In the morning I request the key to the hut itself. On this occasion, Mr. Schuler instructs us to keep at all times to the right bank of the Moos, in other words to avoid the new path and to proceed until we are able to step over the brook and reach the left bank – something which, however, would not occur until we were well beyond the Rossfall Alp. As always, I am tormented even this time by an instruction coming from a third person, from which I could not work out which bridge was destroyed and where the crossing actually should be taken. Even before the Rossfall Alp, we could see clearly where the new path joins the old; but the bridge that was supposed to enable us to cross the stream was in fact missing. Only now were my nerves calmed and my suspicions about the instruction allayed. And yet I could make no secret to Lie-Liechen of my observation that the bridge had not actually been destroyed, but rather removed. I suggested that soldiers, probably under orders from higher up, had removed the bridge to prevent tourists and other pedestrians from using the path to the Darmstadt Hut. In two places we had difficulty crossing over two mountain tributaries of the Moos, in which we had to trudge awkwardly in the water. At the Rossfall Hut we got some milk and asked again about the continuation of the path. The dairy maids confirmed that we were on the correct path and that we could continue our route uninterrupted; {368} quite a few tourists were already up there, having taken this very path there and back. After an hour of walking, we reached that place where the old path went across to the left bank; but the bridge shown on the map was likewise missing. Only now was my mistrust of the instructions of others reawakened: did Mr. Schuler mean this very bridge, and should we only now be continuing our way along the right bank? In view of the instruction and also the situation, we had no choice but to proceed on the right bank. But now even this did not lead to any goal; for wherever we looked and however much we peered longingly at the other bank, only one thing could lead us to our destination: to take our boots off and wade through the rapids, to avoid getting water in our boots! After laborious climbing and stumbling over large rocks, we resolved to begin our return trip and decreed that the place where we decided to have our lunch was the Darmstadt Hut. We relished the abundant meal of schnitzel (on a meat-free day), two eggs, a piece of cake, and fruit; we took an hour to eat and rest, then embarked on the way back. Once again, we went into the [Rossfall] Hut, where we recounted our adventure. It now turned out that the dairy maids themselves knew nothing of that place. They handed us two letters to send home and asked us to take them to the post office. We were struck by a veritable forest of nettles in front of the hut, which gave us occasion to ask the dairy maids whether they took part in picking them, in accordance with the government appeal. 1 They proved to be totally in the dark, knowing nothing of the appeal, let alone that they knew anything about how to pick or dry them, which the appeal referred to. We promised to give them more detailed instructions by way of the goatherd. Just before we reached St. Anton we encountered shepherds, whom we likewise informed of the picking of nettles; for we were seriously intent on finding out the authorized collection point and getting the promised communication to the dairy maids. {369} We climbed from 7:45 until 12:00, and descended from 1 o'clock to 4:15. Our skin tingled, as if we had dived into a bath of soda, such was the effect of the air in spite of the strong heat. — By chance, I got into a conversation with Schuler in the evening; and when I expressed my opinion that the missing bridge seemed rather to have been taken away, he suddenly explained to my great astonishment – but, unfortunately, too late! – that the bridges were taken down by the Beautification Society itself, "as they are every year," but that they had not been put back during the two wartime years. Only now did I realize what he meant by his instruction, but I still could not sufficiently understand why he did not explain that to me that same morning. – During our walk we had plenty of time to contemplate life in the mountains; and we find that, even today, in the midst of all the culture that city life has provided, it seems to represent the final remnants of the original form of human existence – a remnant from that age when one person after another had to struggle against nature and the dangers that it invoked. How much time must the mountain dwellers take over every path, how much time do they dedicate to their animals from which they live! Whether he lives in a mountain or meadow hut, or in a village, the mountain dweller must be tied to such an extent to the difficult obligations with respect to pasture, meadow, animals, field, house and farm, that he has not the least possibility of escaping nature. And how defenselessly, moreover, is he exposed to all the laws – not to say whims – of nature! And how much easier is it for an industrialist to correct an error in calculation or in an economic situation; and how helpless, on the other hand, is the mountain dweller against hailstorms and other weather conditions, against excessive sunshine, excessive rain too, etc. — *
© Translation William Drabkin. |
Footnotes1 Aufruf des k. u. k. Kriegsministeriums zur Sammlung der Brennesselstengel und -blätter (Vienna: K. k. Hof- und Staatsdruckerei, [1916]). In the later years of the war, German and Austro-German citizens were repeatedly requested to collect stinging nettles as a substitute for cotton. |