Träume von Brahms; alt, auf meine Hilfe angewiesen; gebe ihm Auskunft auf verschiedene Fragen, die mir aber nicht erinnerlich sind. Vor einigen Nächten träumte ich übrigens von Gerhard Hauptmann er liest mir ein Gedicht vor, das er mir zugedacht hat, da ich ihm {2209} aber nicht zu folgen vermag, bitte ich ihn noch einmal, Lie-Liechen das Gedicht ins Stenogramm zu diktieren. — Frau Anna munkelt wieder von Kündigung; eine Dame biete ihr 840 Kronen monatlich u. Frühstück für drei Stunden des Vormittags, 9–12h –, den ganzen Samstag, bei freiem Sonntag. (?!) — An Halm (Br.): 1 Beilagen zurück; schildere meine bisherige Beziehung zum Verleger u. wie ich nun auch im Interesse des Verlegers darauf sehen muß, meine Gesundheit zu erhalten; bezeichne als das Wichtigste II2, worin ich die Identität des strengen u. freien Satzes nachweise, betrachte daher die Analysen lediglich als Beispiele – nur macht mir allerdings die gegenwärtige Zerrüttung zur Pflicht, so viel als möglich mit solchen nachzuhelfen. Auch ich würde mich gerne der Darstellung einiger Kapitel Musikgeschichte widmen, doch gerade dafür sei der Nachweis der Einheit im obigen Sinne erste Voraussetzung, der Einheit im Stoff, wie der Einheit in der Praxis der Meister. — An Hans Guttmann (Slavonien): Gegengruß, Mitteilung von Wilhelms Erkrankung. — Nach Tisch zu Jetty: Schwarzen u. Jause. —© Transcription Marko Deisinger. |
I dream about Brahms; old, reliant on my help; give him answers to various questions, but can't recall them. Incidentally dreamed about Gerhard Hauptmann a few nights ago; he reads me a poem that he intended for me but that I {2209} was not able to understand, ask him again to dictate the poem to Lie-Liechen into shorthand. — Anna spreads rumors about quitting again; a lady is offering her 840 Kronen per month plus breakfast for three hours in the morning, 9:00–12:00 –, the whole day on Saturday and free on Sunday. (?!) — To Halm (letter): 1 attachments returned; describe my relationship up until now with my publisher and how I must now see to it that I maintain my health, also in the interest of the publisher; identify II/2 as the most important, in which I prove the identity of free composition and strict counterpoint, viewing the analyses, therefore, merely as examples – however, current disruptions make it my duty to help out as much as possible using them. I would also like to dedicate myself to portraying a few chapters of music history, but a prerequisite to doing that, specifically, is the proof of the unity as described above, unity in the material as well as unity in the practice of the masters. — To Hans Guttmann (Slavonia): greetings back, inform [him] about Wilhelm's illness. — After lunch to Jetty's: black coffee and a snack. —© Translation Scott Witmer. |
Träume von Brahms; alt, auf meine Hilfe angewiesen; gebe ihm Auskunft auf verschiedene Fragen, die mir aber nicht erinnerlich sind. Vor einigen Nächten träumte ich übrigens von Gerhard Hauptmann er liest mir ein Gedicht vor, das er mir zugedacht hat, da ich ihm {2209} aber nicht zu folgen vermag, bitte ich ihn noch einmal, Lie-Liechen das Gedicht ins Stenogramm zu diktieren. — Frau Anna munkelt wieder von Kündigung; eine Dame biete ihr 840 Kronen monatlich u. Frühstück für drei Stunden des Vormittags, 9–12h –, den ganzen Samstag, bei freiem Sonntag. (?!) — An Halm (Br.): 1 Beilagen zurück; schildere meine bisherige Beziehung zum Verleger u. wie ich nun auch im Interesse des Verlegers darauf sehen muß, meine Gesundheit zu erhalten; bezeichne als das Wichtigste II2, worin ich die Identität des strengen u. freien Satzes nachweise, betrachte daher die Analysen lediglich als Beispiele – nur macht mir allerdings die gegenwärtige Zerrüttung zur Pflicht, so viel als möglich mit solchen nachzuhelfen. Auch ich würde mich gerne der Darstellung einiger Kapitel Musikgeschichte widmen, doch gerade dafür sei der Nachweis der Einheit im obigen Sinne erste Voraussetzung, der Einheit im Stoff, wie der Einheit in der Praxis der Meister. — An Hans Guttmann (Slavonien): Gegengruß, Mitteilung von Wilhelms Erkrankung. — Nach Tisch zu Jetty: Schwarzen u. Jause. —© Transcription Marko Deisinger. |
I dream about Brahms; old, reliant on my help; give him answers to various questions, but can't recall them. Incidentally dreamed about Gerhard Hauptmann a few nights ago; he reads me a poem that he intended for me but that I {2209} was not able to understand, ask him again to dictate the poem to Lie-Liechen into shorthand. — Anna spreads rumors about quitting again; a lady is offering her 840 Kronen per month plus breakfast for three hours in the morning, 9:00–12:00 –, the whole day on Saturday and free on Sunday. (?!) — To Halm (letter): 1 attachments returned; describe my relationship up until now with my publisher and how I must now see to it that I maintain my health, also in the interest of the publisher; identify II/2 as the most important, in which I prove the identity of free composition and strict counterpoint, viewing the analyses, therefore, merely as examples – however, current disruptions make it my duty to help out as much as possible using them. I would also like to dedicate myself to portraying a few chapters of music history, but a prerequisite to doing that, specifically, is the proof of the unity as described above, unity in the material as well as unity in the practice of the masters. — To Hans Guttmann (Slavonia): greetings back, inform [him] about Wilhelm's illness. — After lunch to Jetty's: black coffee and a snack. —© Translation Scott Witmer. |
Footnotes1 = DLA 69.930/9, January 18, 1920. |