23. I. 17 -10°;
wie der gestrige Tag voll u. schön, bei ruhigem Wetter. — — Wilson s Note an den Senat 1 (s. Blg.) bringt mich in argen Aufruhr. Meiner Auffassung nach eine offensichtliche Parteinahme für England! Des Friedensanbotes, das von deutscher Seite kam, gedenkt er nicht mit einem Worte, ja er geht sogar so weit zu behaupten, daß die Deutschen ihre Friedensbedingungen im Gegensatz zu den Alliierten überhaupt gar nicht nannten –, als ob nicht in zahllosen Reden der Reichskanzler schon längst jeglichen Plan einer Annexion bestritten u. schon damit die Kriegsziele eigentlich restlos dargestellt hätte. Was sonst Herr Wilson schwatzt, verrät nur, daß er Geographie u. Geschichte eben nur erst als Professor kennt: er zieht aus, die Slaven in Oesterreich zu befreien, allen Völkern einen Seewege zu eröffnen u. bemerkt nicht, daß er damit Ziele verfolgt, die vor allem den Alliierten, seinen Freunden, tief ins Fleisch schneiden! Oder – um das Amerikanische amerikanisch zu nehmen – Herr Wilson ist gerieben genug um zu wissen, daß er seinen Freunden vor aller Welt wohl theoretisch weh tun darf, wenn er die Folgen nur praktisch nur einseitig auf die Mittelmächte allein, wie bisher, abladet. Wäre es nur erst so weit, daß die Diplomaten der Kriegführenden am Friedenstisch säßen, so wäre Wilson der erste, der mit echt englischem Verbrechersinn England in allen seinen Vorteilen beließe, um den Mittelmächten, unter Anrufung sämtlicher Götter u. Genies, unter Absonderung des schönsten Phraseneiters blos Nachteile aufzuwälzen. Er lügt eben , der Herr Professor, soweit er denkt u. spricht, oder, was dasselbe, er denkt u. spricht englisch. — {574} Deutschlands Fehler rächt sich nun offensichtlich: Noblesse ist beim Amerikaner nur wenig ausschlaggebend, denn schließlich kann er nur verstehen, was er verstehen kann, also wieder nur eben die echt englischen Seeleningredienzien Anmaßung, Dunkel u. Hemmungslosigkeit! Meinte zwar ein amerikanischer Senator nach Anhören der neuesten Rede von Wilson: „Wir haben soeben eine große Stunde der Weltgeschichte durchlebt“, 2 so enthüllte er damit wohl nur seinen geringen Bildungsgrad, der ihm nicht möglich macht, die wirklich großen Stunden zu verstehen. Groß war die Stunde eines Moses, eines Christus, eines Mohamed, eines Luther, groß waren die Stunden der dichterischen Genies, der Philosophen u. Musiker – aber eines Wilson s Stunde wird zu den großen zumindest insolange nicht gezählt werden, als nicht auch schon die Größe einer Phrase mit der Größe einerder Wahrheit wird verwechselt werden wird. Die Menschheit kennt ihre Pappenheimer! 3 Schon als Vertrauensmann von Krämern ist Wilson von vornherein gerichtet! — Hemmungsloser Kaufmann – das allein ist Amerika ! Ist dann nicht aber ein solches Amerika eigentlich überall in der Welt, wo der Kaufmann sich hemmungslos gibt u. nur dem Nutzen nachgeht? — — Variante eines Goetheschen Wortes: Wer sich dem Nutzen hingibt, ist bald ein Strolch. — — „gieren“ — Der Kaufmann auf Hemmungslosigkeit sogar noch eingebildet u. stolz – wie könnte dann aber aus so viel Laster Segen erfließen? — Dame mit Hund im Postamt, setzt den Hund auf den Schalter neben sich, wird vom Postdiener scharf zurückgewiesen, der Vorstand gibt Auftrag einen Wachmann zu rufen, Parteien lehnen sich gegen die Zumutung auf, Papiere oder den Arm auf den Schalter niederzulegen –, die Dame aber bleibt unbeweglich, starr, gibt niemandem Antwort, nimmt blos den Hund auf den Arm u. läßt das Schrapnellfeuer 4 der Schmähungen u. Verweise völlig teilnahmslos um ihre Ohren sausen. — Lie-Liechens Hausleute haben allesamt nur einen Schlüssel, u. obgleich sie dadurch nur allzu häufig in Konflikt kommen, schaffen sie dennoch keinen zweiten an; wohl aber schafft sich das Fräulein 3–4 Hüte an. — Vormittag vor {575} Tisch zu Fr. Bednař; sie gibt uns 10 kg Kartoffel; bestätigt bei dieser Gelegenheit, daß in Kautzen wieder Spitzen gearbeitet werden. — An Sophie per Postanweisung 20 Kronen; zugleich Brief: ersuche noch einmal jegliche Unterhandlung mit Mozio meinethalben zu unterlassen; bitte im übrigen um einige Lebensmittel. — Bei Dr. Neumann (4.): ist bereits von Zuversicht erfüllt, mit der Behandlung an richtiger Stelle eingesetzt zu haben, da sonst die Geschwulst, wie er meint, nicht so leicht hätte zurückgehen können. — Nachmittag erscheint ein Mann von den Gaswerken bei mir, um nach der Verbraucherziffer zu sehen; auf meine Frage, wie es denn komme, daß er so rasch, schon 2 Wochen nach der letzten Aufnahme schon wieder erscheine, meinte er, das Mädchen habe eine zu hohe Ziffer eingestellt, die dem Beamten sofort als Irrtum auffallen mußte. — Die Futtermittel-Zentrale erhöht wegen des Schneefalls die Futterration der Pferde. Niemals würde aber einer Regierung eine ähnliche Sorgfalt gegenüber Menschen in den Sinn kommen beifallen. Auch Schneeschauflern wird das Stundengeld erhöht! Man sieht, nur wenn wie der Staat, wenn er eine bestimmte Leistung haben muß, er auch Geld hiefür findet. Somit ist aber anderseits der Schluss geboten, daß er andere Leistungen als die der solche von Pferden oder Schneeschauflern offenbar nicht für ebenso notwendig hält, sonst fände er sicher Geld in seinen eigenen Kassen, wo nicht, so in den Taschen der Reichen! — Brünauer erscheint in neuem luxuriösen Pelz – ein Kriegsgewinner [sic] durch u. durch! Wie er so in der Mitte des Zimmers dastand, den Hut schief auf den Kopf gedrückt, u. offenbar Wert darauf legte, seinen Pelz von mir gewürdigt zu wissen, war er eines Karrikaturisten [sic] sicher nicht unwürdig oder vielmehr war e sr die leibhaftige Karrikatur selbst. Und dieser Pelzfink wagte, als ich mich 10 Minuten vor ½9h erhob, um die Stunde zu schließen, nach seiner Uhr zu sehen, ob ich ihm wohl die Stunde auf der Zeitwage [sic] genau zugemessen hätte! — Die Putzerei hat die beiden schuldigen Lappen noch immer nicht geliefert. — © Transcription Marko Deisinger. |
January 23, 1917. -10°;
like the previous day, full and beautiful, in quiet weather. — — Wilson's note to the Senate 1 (see the supplement) upsets me greatly. In my view, an obvious alliance with England! He makes no mention whatever of the peace initiative that came from the German side; indeed he goes so far as to maintain that the Germans did not at all state their conditions for peace, in contrast to the Allies – as if the German chancellor, in countless speeches, had not long denied any plans for an annexation and had thus actually presented his war objectives completely. The rest that Mr. Wilson babbles reveals that he understands geography and history only as a professor: he sets out to free the Slavs in Austria, to open the seaways to all peoples, and does not notice that in this way he is pursuing goals that go deeply against the grain, above all to the Allies, his friends! Or – to take the American way in American terms – Mr. Wilson is shrewd enough to know that he may cause harm to his friends in front of the whole world, at least in the abstract, if he effectively offloads the consequences only on the side of the Central Powers, as he has previously done. If only it had come so far that the diplomats of the warring factions were sitting at the peace table, then Wilson would be the first who, with a typically English sense of criminality, would leave England with all its advantages; invoking all the gods and geniuses and discharging the excretions of the most beautiful phrases in order to burden the Central Powers with nothing but disadvantages. He, the professor, even lies whenever he thinks or speaks – or, what amounts to the same thing, he thinks and speaks English. — {574} Germany's error is now apparently avenging itself: nobleness counts for only a little among the Americans, for in the end they can understand only what they are able to understand, that is, only those ingredients that characterize the English soul: hubris, darkness, and lack of restraint! After hearing Wilson's most recent speech, an American senator actually said: "We have just lived through a great hour in the history of the world," 2 thus he merely exposes his limited degree of education, which makes it impossible for him to understand the truly great hours. Great were the hours of a Moses, a Christ, a Mohammed, a Luther; great were the hours of the poetic geniuses, the philosophers, the musicians – but the hour of a Wilson will at least not be reckoned among the great so long as the greatness of a phrase is not confused with the greatness of the truth. Humanity knows its Pappenheimers! 3 Already as the confidant of merchants, Wilson may be condemned at the outset! — Unrestrained businessman – that is all that America is! But then is not America actually present everywhere in the world where a businessman presents himself without restraint, pursuing his advantage? — — Variant of a saying of Goethe's: anyone who devotes himself to profit will soon be a thug. — — "To crave" — the businessman actually cocky about, and proud of, his lack of restraint – but then how can blessings issue from so much vice? — A lady with a dog at the post office, places the dog on the counter next to her, is sharply rebuked by the postal attendant; the manager gives the order to call a security guard, partisans rebel against the impertinence of laying papers or one's arm on the counter. But the lady remains motionless, rigid, replies to no one, merely takes the dog in her arm and lets the shrapnel 4 of abuse and reprimands resound in her ears with total indifference. — The people in Lie-Liechen's apartment have among them only one house key; and although they come into conflict all too often over it, they still don't make a second key; but surely the young [land]lady has enough money for three or four hats. — In the morning, before lunch, {575} to Mrs. Bednař; she gives us 10 kilograms of potatoes; she confirms on this occasion that lace is again being produced in Kautzen. — To Sophie 20 Kronen by postal order, together with a letter; I ask her to desist from all negotiations with Mozio, for my sake; I also ask her for some food. — At Dr. Neumann's (fourth visit): he is already filled with confidence in having applied the treatment to the right place; otherwise the swelling, he says, could not have subsided so easily. — In the afternoon, a man from the gas works appears to read the meter; when I asked him how it could be necessary that he reappear so soon, only two weeks after the previous reading, he replied that the maid had written a number that was too high, which immediately struck the official as a mistake. — The Central Office for Animal Feed raises the fodder ration for horses, on account of the snowfall. Never, however, would it occur to a government to pay similar attention to people. The hourly pay even for snow shovelers is raised! One can see how the state, when it must get a particular thing done, can also find the money for it. On the other hand, however, one can conclude that it regards accomplishments other than those of the likes of horses and snow shovelers as evidently not so important – otherwise it would surely find money in its own coffers and, if not, in the pockets of the rich! — Brünauer appears in a new, luxurious fur coat – a wartime profiteer through and through! The way he stood there in the middle of the room, his hat pulled sideways over his head and evidently taking pleasure in knowing that I was admiring his fur coat, he was not unworthy of a caricaturist – or rather he was caricature itself personified. And this furry devil dared, when I stood up 10 minutes before 8:30 to finish the lesson, to look at his watch to see if I had measured his lesson precisely on the scales of time! — The cleaners have still not sent the two cloths they owe me. — © Translation William Drabkin. |
23. I. 17 -10°;
wie der gestrige Tag voll u. schön, bei ruhigem Wetter. — — Wilson s Note an den Senat 1 (s. Blg.) bringt mich in argen Aufruhr. Meiner Auffassung nach eine offensichtliche Parteinahme für England! Des Friedensanbotes, das von deutscher Seite kam, gedenkt er nicht mit einem Worte, ja er geht sogar so weit zu behaupten, daß die Deutschen ihre Friedensbedingungen im Gegensatz zu den Alliierten überhaupt gar nicht nannten –, als ob nicht in zahllosen Reden der Reichskanzler schon längst jeglichen Plan einer Annexion bestritten u. schon damit die Kriegsziele eigentlich restlos dargestellt hätte. Was sonst Herr Wilson schwatzt, verrät nur, daß er Geographie u. Geschichte eben nur erst als Professor kennt: er zieht aus, die Slaven in Oesterreich zu befreien, allen Völkern einen Seewege zu eröffnen u. bemerkt nicht, daß er damit Ziele verfolgt, die vor allem den Alliierten, seinen Freunden, tief ins Fleisch schneiden! Oder – um das Amerikanische amerikanisch zu nehmen – Herr Wilson ist gerieben genug um zu wissen, daß er seinen Freunden vor aller Welt wohl theoretisch weh tun darf, wenn er die Folgen nur praktisch nur einseitig auf die Mittelmächte allein, wie bisher, abladet. Wäre es nur erst so weit, daß die Diplomaten der Kriegführenden am Friedenstisch säßen, so wäre Wilson der erste, der mit echt englischem Verbrechersinn England in allen seinen Vorteilen beließe, um den Mittelmächten, unter Anrufung sämtlicher Götter u. Genies, unter Absonderung des schönsten Phraseneiters blos Nachteile aufzuwälzen. Er lügt eben , der Herr Professor, soweit er denkt u. spricht, oder, was dasselbe, er denkt u. spricht englisch. — {574} Deutschlands Fehler rächt sich nun offensichtlich: Noblesse ist beim Amerikaner nur wenig ausschlaggebend, denn schließlich kann er nur verstehen, was er verstehen kann, also wieder nur eben die echt englischen Seeleningredienzien Anmaßung, Dunkel u. Hemmungslosigkeit! Meinte zwar ein amerikanischer Senator nach Anhören der neuesten Rede von Wilson: „Wir haben soeben eine große Stunde der Weltgeschichte durchlebt“, 2 so enthüllte er damit wohl nur seinen geringen Bildungsgrad, der ihm nicht möglich macht, die wirklich großen Stunden zu verstehen. Groß war die Stunde eines Moses, eines Christus, eines Mohamed, eines Luther, groß waren die Stunden der dichterischen Genies, der Philosophen u. Musiker – aber eines Wilson s Stunde wird zu den großen zumindest insolange nicht gezählt werden, als nicht auch schon die Größe einer Phrase mit der Größe einerder Wahrheit wird verwechselt werden wird. Die Menschheit kennt ihre Pappenheimer! 3 Schon als Vertrauensmann von Krämern ist Wilson von vornherein gerichtet! — Hemmungsloser Kaufmann – das allein ist Amerika ! Ist dann nicht aber ein solches Amerika eigentlich überall in der Welt, wo der Kaufmann sich hemmungslos gibt u. nur dem Nutzen nachgeht? — — Variante eines Goetheschen Wortes: Wer sich dem Nutzen hingibt, ist bald ein Strolch. — — „gieren“ — Der Kaufmann auf Hemmungslosigkeit sogar noch eingebildet u. stolz – wie könnte dann aber aus so viel Laster Segen erfließen? — Dame mit Hund im Postamt, setzt den Hund auf den Schalter neben sich, wird vom Postdiener scharf zurückgewiesen, der Vorstand gibt Auftrag einen Wachmann zu rufen, Parteien lehnen sich gegen die Zumutung auf, Papiere oder den Arm auf den Schalter niederzulegen –, die Dame aber bleibt unbeweglich, starr, gibt niemandem Antwort, nimmt blos den Hund auf den Arm u. läßt das Schrapnellfeuer 4 der Schmähungen u. Verweise völlig teilnahmslos um ihre Ohren sausen. — Lie-Liechens Hausleute haben allesamt nur einen Schlüssel, u. obgleich sie dadurch nur allzu häufig in Konflikt kommen, schaffen sie dennoch keinen zweiten an; wohl aber schafft sich das Fräulein 3–4 Hüte an. — Vormittag vor {575} Tisch zu Fr. Bednař; sie gibt uns 10 kg Kartoffel; bestätigt bei dieser Gelegenheit, daß in Kautzen wieder Spitzen gearbeitet werden. — An Sophie per Postanweisung 20 Kronen; zugleich Brief: ersuche noch einmal jegliche Unterhandlung mit Mozio meinethalben zu unterlassen; bitte im übrigen um einige Lebensmittel. — Bei Dr. Neumann (4.): ist bereits von Zuversicht erfüllt, mit der Behandlung an richtiger Stelle eingesetzt zu haben, da sonst die Geschwulst, wie er meint, nicht so leicht hätte zurückgehen können. — Nachmittag erscheint ein Mann von den Gaswerken bei mir, um nach der Verbraucherziffer zu sehen; auf meine Frage, wie es denn komme, daß er so rasch, schon 2 Wochen nach der letzten Aufnahme schon wieder erscheine, meinte er, das Mädchen habe eine zu hohe Ziffer eingestellt, die dem Beamten sofort als Irrtum auffallen mußte. — Die Futtermittel-Zentrale erhöht wegen des Schneefalls die Futterration der Pferde. Niemals würde aber einer Regierung eine ähnliche Sorgfalt gegenüber Menschen in den Sinn kommen beifallen. Auch Schneeschauflern wird das Stundengeld erhöht! Man sieht, nur wenn wie der Staat, wenn er eine bestimmte Leistung haben muß, er auch Geld hiefür findet. Somit ist aber anderseits der Schluss geboten, daß er andere Leistungen als die der solche von Pferden oder Schneeschauflern offenbar nicht für ebenso notwendig hält, sonst fände er sicher Geld in seinen eigenen Kassen, wo nicht, so in den Taschen der Reichen! — Brünauer erscheint in neuem luxuriösen Pelz – ein Kriegsgewinner [sic] durch u. durch! Wie er so in der Mitte des Zimmers dastand, den Hut schief auf den Kopf gedrückt, u. offenbar Wert darauf legte, seinen Pelz von mir gewürdigt zu wissen, war er eines Karrikaturisten [sic] sicher nicht unwürdig oder vielmehr war e sr die leibhaftige Karrikatur selbst. Und dieser Pelzfink wagte, als ich mich 10 Minuten vor ½9h erhob, um die Stunde zu schließen, nach seiner Uhr zu sehen, ob ich ihm wohl die Stunde auf der Zeitwage [sic] genau zugemessen hätte! — Die Putzerei hat die beiden schuldigen Lappen noch immer nicht geliefert. — © Transcription Marko Deisinger. |
January 23, 1917. -10°;
like the previous day, full and beautiful, in quiet weather. — — Wilson's note to the Senate 1 (see the supplement) upsets me greatly. In my view, an obvious alliance with England! He makes no mention whatever of the peace initiative that came from the German side; indeed he goes so far as to maintain that the Germans did not at all state their conditions for peace, in contrast to the Allies – as if the German chancellor, in countless speeches, had not long denied any plans for an annexation and had thus actually presented his war objectives completely. The rest that Mr. Wilson babbles reveals that he understands geography and history only as a professor: he sets out to free the Slavs in Austria, to open the seaways to all peoples, and does not notice that in this way he is pursuing goals that go deeply against the grain, above all to the Allies, his friends! Or – to take the American way in American terms – Mr. Wilson is shrewd enough to know that he may cause harm to his friends in front of the whole world, at least in the abstract, if he effectively offloads the consequences only on the side of the Central Powers, as he has previously done. If only it had come so far that the diplomats of the warring factions were sitting at the peace table, then Wilson would be the first who, with a typically English sense of criminality, would leave England with all its advantages; invoking all the gods and geniuses and discharging the excretions of the most beautiful phrases in order to burden the Central Powers with nothing but disadvantages. He, the professor, even lies whenever he thinks or speaks – or, what amounts to the same thing, he thinks and speaks English. — {574} Germany's error is now apparently avenging itself: nobleness counts for only a little among the Americans, for in the end they can understand only what they are able to understand, that is, only those ingredients that characterize the English soul: hubris, darkness, and lack of restraint! After hearing Wilson's most recent speech, an American senator actually said: "We have just lived through a great hour in the history of the world," 2 thus he merely exposes his limited degree of education, which makes it impossible for him to understand the truly great hours. Great were the hours of a Moses, a Christ, a Mohammed, a Luther; great were the hours of the poetic geniuses, the philosophers, the musicians – but the hour of a Wilson will at least not be reckoned among the great so long as the greatness of a phrase is not confused with the greatness of the truth. Humanity knows its Pappenheimers! 3 Already as the confidant of merchants, Wilson may be condemned at the outset! — Unrestrained businessman – that is all that America is! But then is not America actually present everywhere in the world where a businessman presents himself without restraint, pursuing his advantage? — — Variant of a saying of Goethe's: anyone who devotes himself to profit will soon be a thug. — — "To crave" — the businessman actually cocky about, and proud of, his lack of restraint – but then how can blessings issue from so much vice? — A lady with a dog at the post office, places the dog on the counter next to her, is sharply rebuked by the postal attendant; the manager gives the order to call a security guard, partisans rebel against the impertinence of laying papers or one's arm on the counter. But the lady remains motionless, rigid, replies to no one, merely takes the dog in her arm and lets the shrapnel 4 of abuse and reprimands resound in her ears with total indifference. — The people in Lie-Liechen's apartment have among them only one house key; and although they come into conflict all too often over it, they still don't make a second key; but surely the young [land]lady has enough money for three or four hats. — In the morning, before lunch, {575} to Mrs. Bednař; she gives us 10 kilograms of potatoes; she confirms on this occasion that lace is again being produced in Kautzen. — To Sophie 20 Kronen by postal order, together with a letter; I ask her to desist from all negotiations with Mozio, for my sake; I also ask her for some food. — At Dr. Neumann's (fourth visit): he is already filled with confidence in having applied the treatment to the right place; otherwise the swelling, he says, could not have subsided so easily. — In the afternoon, a man from the gas works appears to read the meter; when I asked him how it could be necessary that he reappear so soon, only two weeks after the previous reading, he replied that the maid had written a number that was too high, which immediately struck the official as a mistake. — The Central Office for Animal Feed raises the fodder ration for horses, on account of the snowfall. Never, however, would it occur to a government to pay similar attention to people. The hourly pay even for snow shovelers is raised! One can see how the state, when it must get a particular thing done, can also find the money for it. On the other hand, however, one can conclude that it regards accomplishments other than those of the likes of horses and snow shovelers as evidently not so important – otherwise it would surely find money in its own coffers and, if not, in the pockets of the rich! — Brünauer appears in a new, luxurious fur coat – a wartime profiteer through and through! The way he stood there in the middle of the room, his hat pulled sideways over his head and evidently taking pleasure in knowing that I was admiring his fur coat, he was not unworthy of a caricaturist – or rather he was caricature itself personified. And this furry devil dared, when I stood up 10 minutes before 8:30 to finish the lesson, to look at his watch to see if I had measured his lesson precisely on the scales of time! — The cleaners have still not sent the two cloths they owe me. — © Translation William Drabkin. |
Footnotes1 "Die Friedenswünsche des Präsidenten Wilson. Eine Botschaft an den Senat," Neue Freie Presse, No. 18829, January 23, 1917, morning edition, pp. 2-3. 2 "Die Szene im Senat bei der Vorlesung der Rede Wilsons." Neue Freie Presse, No. 18831, January 25, 1917, evening edition, pp. 1-2. 3 The expression "I know my Pappenheimers," meaning "I know the ones I can trust," originates from Schiller's play Wallensteins Tod. 4 Shrapnel: artillery shells filled with lead balls. |