19.
In der Adria taucht ein französisches Geschwader auf. 1 Ich fasse dieses Moment als einen Wink an Italien auf; die macht der Flotte soll Italien einschüchtern, imponieren u. zugleich überreden, wie denn überhaupt Italien sich schließlich zum Eckpfeiler herauswächst. Recht trübe klingen die Auslassungen, die wir soeben in der „Fran fkf. Ztg“ vom 15. an leitender Stelle gelesen haben. 2 Es scheint also von Bismarcks Hand ein Dreibund Gestalt empfangen zu haben, der in Wahrheit nur ein Zweibund ist! Unter welchen Gesichtspunkten wäre er aber Dreibund? Sollte Italien blos Früchte u. keinerlei Verpflichtungen haben? Sollte, was Gott verhüten möge, Italien Stellung gegen uns einnehmen, – was nach den Darstellungen der „Frankf. Ztg.“ immerhin im Bereiche der Möglichkeit liegt, – so wüßte ich nicht, wie Oesterreich den Krieg anders führen könnte, als nur eben gegen Rußland u. Serbien unter Preisgabe aller italienischen Forderungen. *{654} © Transcription Marko Deisinger. |
19.
In the Adriatic Sea, a French squadron turns up. 1 I understand this moment as a hint to Italy; the power of the fleet is supposed to intimidate, impose and simultaneously persuade, as Italy finally becomes a force to be reckoned with. The reports sound very bleak, according to what we read in the lead articles from the Frankfurter Zeitung of the 15th. 2 A triple alliance is supposed to have been received from Bismarck's hand, which in reality is only a dual alliance! But under what points of view would it be a triple alliance? Should Italy merely enjoy the fruits and have no responsibilities at all? Should, God forbid, Italy take its position against us – which, according to the accounts in the Frankfurter Zeitung nonetheless lies within the realm of possibility – then I would not know how Austria could conduct the war other than fighting just against Russia and Serbia, and sacrificing itself to all Italian demands. *{654} © Translation William Drabkin. |
19.
In der Adria taucht ein französisches Geschwader auf. 1 Ich fasse dieses Moment als einen Wink an Italien auf; die macht der Flotte soll Italien einschüchtern, imponieren u. zugleich überreden, wie denn überhaupt Italien sich schließlich zum Eckpfeiler herauswächst. Recht trübe klingen die Auslassungen, die wir soeben in der „Fran fkf. Ztg“ vom 15. an leitender Stelle gelesen haben. 2 Es scheint also von Bismarcks Hand ein Dreibund Gestalt empfangen zu haben, der in Wahrheit nur ein Zweibund ist! Unter welchen Gesichtspunkten wäre er aber Dreibund? Sollte Italien blos Früchte u. keinerlei Verpflichtungen haben? Sollte, was Gott verhüten möge, Italien Stellung gegen uns einnehmen, – was nach den Darstellungen der „Frankf. Ztg.“ immerhin im Bereiche der Möglichkeit liegt, – so wüßte ich nicht, wie Oesterreich den Krieg anders führen könnte, als nur eben gegen Rußland u. Serbien unter Preisgabe aller italienischen Forderungen. *{654} © Transcription Marko Deisinger. |
19.
In the Adriatic Sea, a French squadron turns up. 1 I understand this moment as a hint to Italy; the power of the fleet is supposed to intimidate, impose and simultaneously persuade, as Italy finally becomes a force to be reckoned with. The reports sound very bleak, according to what we read in the lead articles from the Frankfurter Zeitung of the 15th. 2 A triple alliance is supposed to have been received from Bismarck's hand, which in reality is only a dual alliance! But under what points of view would it be a triple alliance? Should Italy merely enjoy the fruits and have no responsibilities at all? Should, God forbid, Italy take its position against us – which, according to the accounts in the Frankfurter Zeitung nonetheless lies within the realm of possibility – then I would not know how Austria could conduct the war other than fighting just against Russia and Serbia, and sacrificing itself to all Italian demands. *{654} © Translation William Drabkin. |
Footnotes1 See "Die französische Flotte in der Adria. Glückliche Heimkehr eines von sechzehn Schlachtschiffen angegriffenen Torbedobootes," Neue Freie Presse, No. 17954, August 19, 1914, morning edition, p. 1. 2 "Die Haltung Italiens," Frankfurter Zeitung und Handelsblatt, No. 225, August 15, 1914, 58th year, second morning edition, p. 1. |