4. VIII. 14

Am Morgen beobachten wir dasselbe das selbe Treiben des Militärs, das hin u. her wogt; die Stimmung aller Menschen eine fieberhafte aber gehobene. Wir lesen, um Versäumtes nachzuholen, eifrig in allen Blättern u. können nicht genug Entrüstung aufbringen für die Haltung des Zaren im Depeschenwechsel. Es war nicht einmal diese Entlarvung erst nötig, wenn man überhaupt den slavischen Charakter überhaupt feststellen wollte. All der speziell am deutschen Kaiser begangene Betrug liegt so sehr in der Linie slavischer Feigheit , u. Untüchtigkeit, die zu Minen, Attentaten, Wortbrüchen Zuflucht nehmen muß, daß man darüber nicht erst zu staunen braucht. Nur derjenige mußte {636} eine Enttäuschung erleben, der sich einbildete, der Herrscher einer Weltmacht wie der russischen, könne unmöglich von Souverän zu Souverän die Straßenbüberei eines Wortbruches begehen.

Die Ereignisse überstürzen sich! Auch England erklärt Deutschland den Krieg u. Grays Standpunkt von vorgestern wird heute wieder als die eines Krämers würdige Lüge u. Vorstellung offenbar. Vorgestern sprach der Engländer mit krämerischer Emphase von den großen Interessen, die in Ost-Indien seiner Obhut anvertraut sind u., siehe da, heute spricht er plötzlich von wichtigeren Interessen in West-Europa. So hat denn das arme Deutschland einen von langer Hand vorbereiteten Angriff von drei verschiedenen Großmächten zu bestehen um dasjenige zu schützen, was es mit unendlichem Fleiß u. echt deutscher Hingabe an die Pflicht aufgehäuft. Man sieht deutlich, daß der minderwertige Mensch für von höheren Menschen geschaffene Güter keinerlei Liebe aufbringt, weil der Neid in ihm noch höher steht u. er Güter überhaupt nur dann gelten läßt, wenn sie aus seiner eigenen Hand kommen. Alle Rufe nach Kultur sind erlogen, wenn der französische, englische u. russische Mensch die deutschen Kulturgüter nicht schätzt. Ebensowenig als es einem Franzosen, Engländer oder Russen einfiele , Beethovens Güter zu leugnen oder herunterzusetzen, blos weil sie selbst derlei Güter nicht hervorbringen, ebensowenig dürften sie die übrigen hohen Kulturgüter leugnen, wenn nicht eben Neid u. Eitelkeit, sowie kaufmännische Gewinnsucht im Spiele wären. — Unsere Besorgnis war darauf gerichtet, ob wir zu unserem Gepäck gelangen würden. Wir aßen daher früher als sonst zu Tisch u. begaben uns zur Bahn, um dort wie verabredet das Gepäck zu erwarten. Auf dem Bahnhof konnten wir ein noch lebhafteres Bild beobachten, da wir in unmittelbaren Kontakt mit den Einberufenen gerieten, wie z. B. ein in Meran Arbeitender zurück nach Galizien beordert wurde, u. s. f.

Trotz Aversion gegen die Südbahn entschließen wir uns aus Vorsicht, um nicht in Innsbruck noch einmal umsteigen zu müssen, zum Weg durchs Pustertal. Wir gewinnen dadurch so viel Zeit, noch einmal in die Stadt zurückkehren zu {637} können, um dort im Café Bozen die aufgelaufenen Neuigkeiten zu uns zu nehmen. Der Umstand, daß die Reichsdeutschen Blätter fehlen[,] macht uns klar, daß das ganze Reich im Mobilisierungsfieber steckt. Die wohltätige Zensur, die die Kriegsverwaltung übt, bringt es mit sich, daß die Zeitungsschwätzer ihre Impressionen, womit denen sie so viel Schaden in der Welt stiften, einstellen müssen u. fast gleichlautende Nachrichten spärlichen Umfangs de mr Publikum Bevölkerung verabfolgt werden. Könnte man doch in Friedenszeiten eine solche Censur auch in Kunstangelegenheiten der stinkenden Presse aufzwingen! Wahrlich, das Interesse der zu erhaltenden Kunst würde ein solches Verfahren nicht minder rechtfertigen, als die Rücksicht auf die Erhaltung des Staates in Kriegszeiten. — Endlich rüsten wir zur Abreise; wir gehen wieder zum Bahnhof, versorgen unser Reisegepäck, kaufen Billets u. begeben uns auf den Perron. Hier gewinnen wir den unmittelbarsten Einblick in die laufende Organisation: Züge um Züge bringen aus allen Richtungen Militärs, das Eine nach Süden, das Andere nach Norden dirigirt, ungeheuere Kundgebungen empfangen u. verabschieden die Kommenden u. Abgehenden. Auf dem Perron sieht man große Wasserbottiche, Kübel voll schwarzen Cafés, Rotwein, – Frauen, Mädchen, Jünglinge u. Knaben schwirren von Coupéfenster zu [illeg]Coupéfenster, all die Liebesgaben servierend. Obst, Brot, Wurst, Cigaretten werden verabreicht u. im dankbaren Genießen solch liebevollen Waltens könnte man vielleicht nur dadurch gestört werden, daß nicht immer u. überall Vernunft waltet, da nicht selten die Aufwartenden sogar zudringlich waren u. junge Soldaten durch zu reichlichen Alkoholgenuß in Rauschzustand versetzt wurden. Von einer Frau, offenbar besseren Standes, konnten wir leider auch Worte vernehmen wie: Gehen wir, es ist langweilig! So mag denn viel Verlogenheit u. leerer Tand auch bei diesen Werken der Nächstenliebe u. des Patriotismus mitgewirkt haben. — Als wir ein Coupe [sic] erstürmt hatten, fanden wir keinen Sitz mehr, weshalb wir unsere Gepäckstücke uns im Gang zu einem Sitze formten u. uns darauf endlich niederließen. Gerade beobachteten wir eine Scene des Abschiedes zweier Männer, die die Tränen in den Augen krampfhaft einander zu verbergen suchten. {638} Wir erfahren, daß es Brüder sind, von denen der mit uns reisende nach Deutschland zurückkehrt, obgleich er bereits 12 Jahre in Oesterreich tätig war u. ein Hotelgeschäft in Meran betrieb. Ein Zwang war es also nicht mehr, der ihn in die Heimat befahl, er gieng aus freien Stücken, aber freilich mit durchbohrtem Herzen, da er Frau u. Kind zuhause ließ. Der Schaffner im Zug bietet das Bild eines selbst in solchen Augenblicken unentwegt ratlosen u. blöden Staatsdieners; er besteht darauf, daß der Reichsdeutsche die Kosten der Fahrt bezahle, obgleich allen Einberufenen von staatswegen freie Fahrt wie selbstverständlich zugedacht worden [war]. Alle Erzählungen des Reisenden über seine Hin- u. Herfahrten nach Innsbruck, das vorgewiesene Telegramm nützten nichts, erst eine Besprechung mit dem Zugskontrollor u. eine genaue Feststellung der Papiere machten der unerquicklichen Episode ein Ende. Auch uns gegenüber erwies sich derselbe der selbe Schaffner als unliebenswürdig, trotzdem er die Liebenswürdigkeit hatte, eine Krone Trinkgeld einzustecken. Er bestand darauf, daß wir nach Maßgabe der Billets 3. Klasse fahren sollten, trotzdem im Moment des Einstiegs die Passagiere um Klassenunterschiede sich beim besten Willen nicht kümmern konnten u. eben dort einstiegen wo sie konnten. Möglicherweise aber hatte der Schaffner wirklich unseren Vorteil im Auge, da er uns wiederholt beteuerte, daß sich in Franzensfeste, der Umsteigstation nach Innsbruck, eben die nach Wien gehenden Coupes [sic] 3. Klasse entleeren werden u. wir dort bessere Plätze erhalten würden, wie wir sie eben für die große Reise brauchten. Es kam auch so, denn bald nach Franzensfeste transportierte er unser Gepäck in ein Coupé, worin wir tatsächlich den Weg nach Wien bequem zurücklegen konnten. Leider versäumten wir in Bozen Eßwaren zu uns zu stecken einzukaufen, u. so waren wir lediglich auf das Obst, das wir glücklicherweise mitgenommen, auch für das Abendessen angewiesen. In Franzensfeste stiegen in unser Coupé drei junge Italiener ein. Da ich Lie-Liechens Angst bemerkte, die sie eventuell für Bombenwerfer oder dgl. halten mochte, griff ich zur List, mich als der italienischen Sprache bis zu dem Grade mächtig auszugeben, sie ganz zu verstehen, ohne aber sprechen zu können. Und durch diese List gelangten wir bald in ein Gespräch mit den jungen Italienern, die {639} nach Triest fuhren. Im Verlaufe des Gespräches gab ich mir Mühe, so viel als möglich den Begriff Oesterreich-Ungarn ihnen plausibl [sic] zu machen: Die Schwierigkeiten der Regierung, die Interessen von Nationalitäten zu befriedigen hat, die noch keinerlei wirkliche Interessen sind u. nur aus Eitelkeit u. im Wettbewerb mit anderen Nationen geformt werden. Ich erkläre ihnen, wie unter solchen Umständen die Regierung zuweilen auch Fehler begehen mag, jemand etwas gibt, was sie gegeben zu haben vielleicht später bereuen muß, daß aber im Großen u. Ganzen die Sache nicht tragisch genommen werden dürfe, da sich das Zusammenleben der Völker gewissermaßen so abspiele, wie in einer Familie das Zusammenleben von verschieden begabten u. gearteten Kindern. Auch hier heißt es zuweilen das ungebärdige Kind beschwichtigen u. ihm das Mäulchen verstopfen[,] wenn man gerade wichtigere Dinge vorhat, die keine Ablenkung gestatten. Daß der Vergleich aber auch in der Hauptsache stimmt, dafür erbrachte ich den Hinweis darauf, daß ja keine der slavischen Nationalitäten in Oesterreich, die den Deutschen so ungebärdig Opposition machen, im Ernstfall aus der Monarchie ausscheiden wollten, um etwa an Rußland, den Hort des Panslavismus, zu fallen, oder gar als selbstständiges, aber unvermögendes kleines Staatengebilde zu fungieren. Ferner suchte ich die jungen Italiener davon zu überzeugen, daß man sehr wohl italienische Nationalität in sich tragen mag, ohne deshalb die politischen Grenzen zu mißachten. Und ich verwies im Verlaufe dieser Auseinandersetzung darauf, daß in Grenzgebieten die Mischungen derart s vor sich gehen, daß unmöglich zu jemandes Zufriedenheit auch politische Abgrenzung ausfallen kann, wenn nicht anders der Mann von der Frau, oder Kinder von den Eltern gerissen werden sollen. Wie stark jedoch die Einbildung von empfangenem Unrecht in den jungen italienischen Köpfen sich festgesetzt hat[,] entnahm ich daraus, daß sie meine wiederholten Erklärungen, daß die Regierung auch den Deutschen das Kokettieren mit dem Reichsdeutschtum übelnehme, durchaus überhören wollten, nur um sich selbst im Staate als die einzig Benachteiligten fühlen zu können, die die reichsitalienische Fahne in Triest nicht aufziehen dürfen! Offenbar wollen also die {640} oesterreichischen Italiener sich durchaus als Märtyrer fühlen u. schalten daher aus ihrem Bewußtsein Tatsachen aus, die sie um die wehmütige Wonne des selbstgefälligen u. eitlen Märtyrertums bringen könnte. Sie wiesen mir gegenüber immer darauf hin, daß die Slovenen die russische Fahne hissen dürfen u. wollten mich nicht begreifen, als ich ihnen erklärte, daß das Gewährenlassen der Regierung den Slowenen gegenüber sicher nicht aus Ueberzeugung, sondern nur aus Duldung entspringe, wobei die Regierung bestimmt diese Gravamina wider die slovenische Nation in ihr Schuldbuch eintrage. Ich zog die Analogie wieder mit dem Familienleben u. meinte, daß ja auch in der Familie der Vater nicht sofort jede Unart des Kindes zu rügen in der Lage ist u. daß es oft genug vorkommt, daß er die eine oder andere ungesühnt läßt, ohne aber darauf zu verzichten, bei allzu gehäuften Untaten endlich dennoch wider das ungebärdige Kind einzuschreiten. Alles in Allem konnte ich die Wahrnehmung machen, daß Wahrheit, Gerechtigkeit, Aufklärung scheitern müssen an der Einbildung unreifer Menschen, so bald sie ihnen die Genugtuung in Form des [illeg]Martyriums dafür Ersatz gibt, was sie (, wie sie meinen, zu Unrecht) nicht erhalten können.

In Villach stiegen die jungen Leute aus u. wir konnten uns zum Schlaf hinstrecken.

*

© Transcription Marko Deisinger.

August 4, 1914.

In the morning we observe the same activity of the military, which surges back and forth; the mood of everyone is feverish but elevated. To catch up on what we have missed, we read eagerly in all the newspapers, and we can cannot summon enough indignation at the behavior of the tsar in the exchange of dispatches. Not even this unmasking was necessary, if one at all wished to determine the Slavic character. All the deceit perpetrated especially upon the German emperor is so much part and parcel of Slavic cowardice and incompetency, which must take refuge in explosive mines, assassinations, and breaches of promise, that one does not at all need to be astonished by it. The only ones who {636} will experience disappointments are those who can fool themselves into thinking that the ruler of a world power like that of the Russians could not possibly commit the common knavery of breach of promise from one sovereign to the next.

The events continue apace! England, too, declares war on Germany, and Gray's position from the day before yesterday is again obviously a falsehood and an act worthy of a businessman. The day before yesterday, the Englishman spoke, with a businessman's emphasis, of the great interests in East India entrusted to his care; and now look: today he is suddenly talking about more important interests in western Europe. Thus poor Germany has to withstand an attack, long in the planning, by three different superpowers in order to protect that which it had amassed with boundless diligence and true German devotion to duty. One can clearly see that the inferior person cannot summon any love at all for the goods created by more elevated people, because envy is a more dominant feature in him and he can only appreciate goods that have made by his own hands. All cries for culture are bogus if the Frenchman, Englishman or Russian does not value German cultural goods. Just as little as it would occur to a Frenchman, Englishman or Russian to deny or devalue Beethoven's legacy merely because they themselves cannot produce such goods, just as little may they deny the remaining high cultural goods, unless envy and vanity themselves, along with commercial profit-seeking, were at play. — Our concerns were directed at the matter of whether we would be united with our luggage. We therefore ate lunch earlier than usual and made our way to the train station, to await our luggage as agreed. At the station we were able to observe an even livelier scene, as we came into immediate contact with the conscripts, for instance a worker in Meran ordered to return to Galicia, and so on.

In spite of our aversion to the Southern Railway, we decided to play safe and, to avoid having to change trains again in Innsbruck, take the route through the Puster Valley. As a result, we gain enough time to return to the city, {637} so that we can catch up on the most recent news at the Café Bozen. The fact that the imperial German newspapers are missing makes it clear to us that the whole empire is mobilizing feverishly. The beneficent censorship that the wartime administration is exercising entails that the gossip columnists must put a halt to their impressionist pieces which have caused so much harm in the world, and almost uniform news covering a small range will be administered to the populace. If only one could, in peacetime, impose such censorship upon the stinking press in matters of art! In truth the interests of the arts, which must be preserved, would justify such a procedure no less than the care of the preservation of the state in wartime. — Finally we prepare ourselves for the departure. We return to the train station, take care of our luggage, buy tickets, and get on the platform. Here we gain the most direct insight into the current organization: one train after another brings military personnel from every direction; they direct one train to the south, the other to the north, receiving an inordinate number of announcements and taking leave of those arriving and leaving. On the platform one can see great vats of water, tubs filled with coffee or red wine – women, young ladies, youths, and children buzz about from one compartment window to the next, dispensing their charitable gifts. Fruit, bread, sausages, cigarettes are delivered; and in the grateful enjoyment of such tender activity one could perhaps be disturbed only by the fact that reason does not prevail always and everywhere; for not seldom, those serving were even overbearing and young soldiers were put in a state of intoxication as a result of too generous alcohol consumption. From one woman, apparently of a higher standing, we could unfortunately make out words such as: "Let's go, we're bored!" Thus much mendacity and empty kitsch may have played a role even in these acts of neighborly love and patriotism. — As we invaded a train compartment, we found no more seats available, and so we arranged our luggage in the form of a seat and finally sat down on it. We immediately observed a scene of the departure of two men who were desperately trying to conceal the tears in their eyes from each other. {638} We learn that they are brothers, of whom the one who is travelling with us is returning to Germany, although he had already been working in Austria for twelve years and ran a hotel business in Meran. Thus it was not compulsion that commanded him to return to his homeland; he went of his own accord, but admittedly with a wounded heart, as he was leaving his wife and child at home. The train conductor conjures the image of a fatuous public servant, forever clueless even in such moments; he insists that the German national pay for the cost of his trip, although free passage was, of course, officially intended for all conscripts. All accounts of the traveller about his trips to and from Innsbruck, and the telegram he produced, were to no avail; only a conversation with the train controller and a careful examination of the papers put an end to this disagreeable episode. The same conductor proved ungracious to us, too, although he had the graciousness to pocket a tip of one Krone. He insisted that, in accordance with our tickets, we should travel third-class even though the passengers, when they boarded the train, could not with the best will be concerned about class differences and simply boarded where they could. Perhaps, however, he had our interests in mind, as he repeatedly assured us that in Franzensfeste, the station where one changed for Innsbruck, the third-class carriage that was indeed bound for Vienna would empty out and we would get better seats there, as we actually needed for the long journey. That is how it turned out, for soon after Franzensfeste he moved our luggage to a compartment in which we could actually make our journey to Vienna in comfort. We had, unfortunately, forgotten to purchase food in Bozen and so had only the fruit, which we had luckily brought with us, for supper. In Franzensfeste, three young Italians entered our compartment. As I noticed Lie-Liechen's fear that she might have taken them for bomb throwers or suchlike, I used my cunning to make out that I was sufficiently well-versed in the Italian language to understand all that were saying without, however, being able to speak. And as a result of this cunning we soon got into conversation with the young Italians, who {639} were travelling to Trieste. In the course of the conversation I took the trouble of making the concept of Austria-Hungary as plausible as possible to them: the difficulties of the government, which has to satisfy the interests of nationalities that are in no ways true interests and have been formed out of vanity and in competition with other nations. I explain to them how, under such circumstances, the government may also make mistakes from time to time, that someone might offer something and might perhaps later have to regret what it gave; but by and large the matter need not be taken so seriously since the coexistence of peoples unfolds to a certain extent like the life of a family with children of different abilities and character. Here too it is sometimes necessary to silence the unruly child and to shut their little mouths if one actually has more important things on one's mind, from which one cannot be diverted. To show that the comparison, however, also applies in the principal matter, I introduced the evidence that not one of the Slavic nationalities, which are opposing the Germans in such an unruly way, seriously wanted to secede from the monarchy in order, say, to succumb to Russia, the stronghold of pan-Slavism, still less to function without means as a small, independent state. In addition, I sought to convince the young Italians that one could very well bear Italian nationality oneself without thereby disrespecting the political boundaries. And in the course of this argument I referred to the fact that in border regions mixtures of this sort occur, in which a political boundary could not possibly be drawn to everyone's satisfaction, otherwise a man would be separated from his wife, children from their parents. How strongly, however, the illusion of received injustice has fixed itself in these young Italian heads is something I determined from the fact that they simply refused to listen to my repeated explanations that the government resents even Germans flirting with imperial Germany; they wanted to be able feel themselves as the only disadvantaged people in the state, who were not permitted to raise the imperial Italian flag in Trieste! Apparently, then, {640} the Austrian Italians feel themselves thoroughly as martyrs, and thus they shut out of their consciousness facts that could deprive them of their melancholy joy and self-satisfied, vain martyrdom. The constantly pointed out to me that the Slovenians are permitted to hoist the Russian flag and refused to understand me when I explained that the tacit approval of the government with respect to the Slovenians does not arise from conviction but merely from acquiescence, whereby the government will definitely enter this gravamina against the Slovenian nation in its register of wrongdoings. Again I invoked the analogy with family life and said that even in a family the father is not in a position to immediately rebuke every naughty act of his child, and it is often enough the case that he leaves one or another such act unpunished, but without this preventing him from finally intervening against the naughty child for a catalog of misdemeanors All things considered, I could perceive that truth, justice, and understanding were bound to fail in the imagination of immature people, as soon as it offers a substitute, in the form of martyrdom, for that which they (as they say, wrongly) are unable to receive.

In Villach, the young people got out and we were able to stretch out and go to sleep.

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© Translation William Drabkin.

4. VIII. 14

Am Morgen beobachten wir dasselbe das selbe Treiben des Militärs, das hin u. her wogt; die Stimmung aller Menschen eine fieberhafte aber gehobene. Wir lesen, um Versäumtes nachzuholen, eifrig in allen Blättern u. können nicht genug Entrüstung aufbringen für die Haltung des Zaren im Depeschenwechsel. Es war nicht einmal diese Entlarvung erst nötig, wenn man überhaupt den slavischen Charakter überhaupt feststellen wollte. All der speziell am deutschen Kaiser begangene Betrug liegt so sehr in der Linie slavischer Feigheit , u. Untüchtigkeit, die zu Minen, Attentaten, Wortbrüchen Zuflucht nehmen muß, daß man darüber nicht erst zu staunen braucht. Nur derjenige mußte {636} eine Enttäuschung erleben, der sich einbildete, der Herrscher einer Weltmacht wie der russischen, könne unmöglich von Souverän zu Souverän die Straßenbüberei eines Wortbruches begehen.

Die Ereignisse überstürzen sich! Auch England erklärt Deutschland den Krieg u. Grays Standpunkt von vorgestern wird heute wieder als die eines Krämers würdige Lüge u. Vorstellung offenbar. Vorgestern sprach der Engländer mit krämerischer Emphase von den großen Interessen, die in Ost-Indien seiner Obhut anvertraut sind u., siehe da, heute spricht er plötzlich von wichtigeren Interessen in West-Europa. So hat denn das arme Deutschland einen von langer Hand vorbereiteten Angriff von drei verschiedenen Großmächten zu bestehen um dasjenige zu schützen, was es mit unendlichem Fleiß u. echt deutscher Hingabe an die Pflicht aufgehäuft. Man sieht deutlich, daß der minderwertige Mensch für von höheren Menschen geschaffene Güter keinerlei Liebe aufbringt, weil der Neid in ihm noch höher steht u. er Güter überhaupt nur dann gelten läßt, wenn sie aus seiner eigenen Hand kommen. Alle Rufe nach Kultur sind erlogen, wenn der französische, englische u. russische Mensch die deutschen Kulturgüter nicht schätzt. Ebensowenig als es einem Franzosen, Engländer oder Russen einfiele , Beethovens Güter zu leugnen oder herunterzusetzen, blos weil sie selbst derlei Güter nicht hervorbringen, ebensowenig dürften sie die übrigen hohen Kulturgüter leugnen, wenn nicht eben Neid u. Eitelkeit, sowie kaufmännische Gewinnsucht im Spiele wären. — Unsere Besorgnis war darauf gerichtet, ob wir zu unserem Gepäck gelangen würden. Wir aßen daher früher als sonst zu Tisch u. begaben uns zur Bahn, um dort wie verabredet das Gepäck zu erwarten. Auf dem Bahnhof konnten wir ein noch lebhafteres Bild beobachten, da wir in unmittelbaren Kontakt mit den Einberufenen gerieten, wie z. B. ein in Meran Arbeitender zurück nach Galizien beordert wurde, u. s. f.

Trotz Aversion gegen die Südbahn entschließen wir uns aus Vorsicht, um nicht in Innsbruck noch einmal umsteigen zu müssen, zum Weg durchs Pustertal. Wir gewinnen dadurch so viel Zeit, noch einmal in die Stadt zurückkehren zu {637} können, um dort im Café Bozen die aufgelaufenen Neuigkeiten zu uns zu nehmen. Der Umstand, daß die Reichsdeutschen Blätter fehlen[,] macht uns klar, daß das ganze Reich im Mobilisierungsfieber steckt. Die wohltätige Zensur, die die Kriegsverwaltung übt, bringt es mit sich, daß die Zeitungsschwätzer ihre Impressionen, womit denen sie so viel Schaden in der Welt stiften, einstellen müssen u. fast gleichlautende Nachrichten spärlichen Umfangs de mr Publikum Bevölkerung verabfolgt werden. Könnte man doch in Friedenszeiten eine solche Censur auch in Kunstangelegenheiten der stinkenden Presse aufzwingen! Wahrlich, das Interesse der zu erhaltenden Kunst würde ein solches Verfahren nicht minder rechtfertigen, als die Rücksicht auf die Erhaltung des Staates in Kriegszeiten. — Endlich rüsten wir zur Abreise; wir gehen wieder zum Bahnhof, versorgen unser Reisegepäck, kaufen Billets u. begeben uns auf den Perron. Hier gewinnen wir den unmittelbarsten Einblick in die laufende Organisation: Züge um Züge bringen aus allen Richtungen Militärs, das Eine nach Süden, das Andere nach Norden dirigirt, ungeheuere Kundgebungen empfangen u. verabschieden die Kommenden u. Abgehenden. Auf dem Perron sieht man große Wasserbottiche, Kübel voll schwarzen Cafés, Rotwein, – Frauen, Mädchen, Jünglinge u. Knaben schwirren von Coupéfenster zu [illeg]Coupéfenster, all die Liebesgaben servierend. Obst, Brot, Wurst, Cigaretten werden verabreicht u. im dankbaren Genießen solch liebevollen Waltens könnte man vielleicht nur dadurch gestört werden, daß nicht immer u. überall Vernunft waltet, da nicht selten die Aufwartenden sogar zudringlich waren u. junge Soldaten durch zu reichlichen Alkoholgenuß in Rauschzustand versetzt wurden. Von einer Frau, offenbar besseren Standes, konnten wir leider auch Worte vernehmen wie: Gehen wir, es ist langweilig! So mag denn viel Verlogenheit u. leerer Tand auch bei diesen Werken der Nächstenliebe u. des Patriotismus mitgewirkt haben. — Als wir ein Coupe [sic] erstürmt hatten, fanden wir keinen Sitz mehr, weshalb wir unsere Gepäckstücke uns im Gang zu einem Sitze formten u. uns darauf endlich niederließen. Gerade beobachteten wir eine Scene des Abschiedes zweier Männer, die die Tränen in den Augen krampfhaft einander zu verbergen suchten. {638} Wir erfahren, daß es Brüder sind, von denen der mit uns reisende nach Deutschland zurückkehrt, obgleich er bereits 12 Jahre in Oesterreich tätig war u. ein Hotelgeschäft in Meran betrieb. Ein Zwang war es also nicht mehr, der ihn in die Heimat befahl, er gieng aus freien Stücken, aber freilich mit durchbohrtem Herzen, da er Frau u. Kind zuhause ließ. Der Schaffner im Zug bietet das Bild eines selbst in solchen Augenblicken unentwegt ratlosen u. blöden Staatsdieners; er besteht darauf, daß der Reichsdeutsche die Kosten der Fahrt bezahle, obgleich allen Einberufenen von staatswegen freie Fahrt wie selbstverständlich zugedacht worden [war]. Alle Erzählungen des Reisenden über seine Hin- u. Herfahrten nach Innsbruck, das vorgewiesene Telegramm nützten nichts, erst eine Besprechung mit dem Zugskontrollor u. eine genaue Feststellung der Papiere machten der unerquicklichen Episode ein Ende. Auch uns gegenüber erwies sich derselbe der selbe Schaffner als unliebenswürdig, trotzdem er die Liebenswürdigkeit hatte, eine Krone Trinkgeld einzustecken. Er bestand darauf, daß wir nach Maßgabe der Billets 3. Klasse fahren sollten, trotzdem im Moment des Einstiegs die Passagiere um Klassenunterschiede sich beim besten Willen nicht kümmern konnten u. eben dort einstiegen wo sie konnten. Möglicherweise aber hatte der Schaffner wirklich unseren Vorteil im Auge, da er uns wiederholt beteuerte, daß sich in Franzensfeste, der Umsteigstation nach Innsbruck, eben die nach Wien gehenden Coupes [sic] 3. Klasse entleeren werden u. wir dort bessere Plätze erhalten würden, wie wir sie eben für die große Reise brauchten. Es kam auch so, denn bald nach Franzensfeste transportierte er unser Gepäck in ein Coupé, worin wir tatsächlich den Weg nach Wien bequem zurücklegen konnten. Leider versäumten wir in Bozen Eßwaren zu uns zu stecken einzukaufen, u. so waren wir lediglich auf das Obst, das wir glücklicherweise mitgenommen, auch für das Abendessen angewiesen. In Franzensfeste stiegen in unser Coupé drei junge Italiener ein. Da ich Lie-Liechens Angst bemerkte, die sie eventuell für Bombenwerfer oder dgl. halten mochte, griff ich zur List, mich als der italienischen Sprache bis zu dem Grade mächtig auszugeben, sie ganz zu verstehen, ohne aber sprechen zu können. Und durch diese List gelangten wir bald in ein Gespräch mit den jungen Italienern, die {639} nach Triest fuhren. Im Verlaufe des Gespräches gab ich mir Mühe, so viel als möglich den Begriff Oesterreich-Ungarn ihnen plausibl [sic] zu machen: Die Schwierigkeiten der Regierung, die Interessen von Nationalitäten zu befriedigen hat, die noch keinerlei wirkliche Interessen sind u. nur aus Eitelkeit u. im Wettbewerb mit anderen Nationen geformt werden. Ich erkläre ihnen, wie unter solchen Umständen die Regierung zuweilen auch Fehler begehen mag, jemand etwas gibt, was sie gegeben zu haben vielleicht später bereuen muß, daß aber im Großen u. Ganzen die Sache nicht tragisch genommen werden dürfe, da sich das Zusammenleben der Völker gewissermaßen so abspiele, wie in einer Familie das Zusammenleben von verschieden begabten u. gearteten Kindern. Auch hier heißt es zuweilen das ungebärdige Kind beschwichtigen u. ihm das Mäulchen verstopfen[,] wenn man gerade wichtigere Dinge vorhat, die keine Ablenkung gestatten. Daß der Vergleich aber auch in der Hauptsache stimmt, dafür erbrachte ich den Hinweis darauf, daß ja keine der slavischen Nationalitäten in Oesterreich, die den Deutschen so ungebärdig Opposition machen, im Ernstfall aus der Monarchie ausscheiden wollten, um etwa an Rußland, den Hort des Panslavismus, zu fallen, oder gar als selbstständiges, aber unvermögendes kleines Staatengebilde zu fungieren. Ferner suchte ich die jungen Italiener davon zu überzeugen, daß man sehr wohl italienische Nationalität in sich tragen mag, ohne deshalb die politischen Grenzen zu mißachten. Und ich verwies im Verlaufe dieser Auseinandersetzung darauf, daß in Grenzgebieten die Mischungen derart s vor sich gehen, daß unmöglich zu jemandes Zufriedenheit auch politische Abgrenzung ausfallen kann, wenn nicht anders der Mann von der Frau, oder Kinder von den Eltern gerissen werden sollen. Wie stark jedoch die Einbildung von empfangenem Unrecht in den jungen italienischen Köpfen sich festgesetzt hat[,] entnahm ich daraus, daß sie meine wiederholten Erklärungen, daß die Regierung auch den Deutschen das Kokettieren mit dem Reichsdeutschtum übelnehme, durchaus überhören wollten, nur um sich selbst im Staate als die einzig Benachteiligten fühlen zu können, die die reichsitalienische Fahne in Triest nicht aufziehen dürfen! Offenbar wollen also die {640} oesterreichischen Italiener sich durchaus als Märtyrer fühlen u. schalten daher aus ihrem Bewußtsein Tatsachen aus, die sie um die wehmütige Wonne des selbstgefälligen u. eitlen Märtyrertums bringen könnte. Sie wiesen mir gegenüber immer darauf hin, daß die Slovenen die russische Fahne hissen dürfen u. wollten mich nicht begreifen, als ich ihnen erklärte, daß das Gewährenlassen der Regierung den Slowenen gegenüber sicher nicht aus Ueberzeugung, sondern nur aus Duldung entspringe, wobei die Regierung bestimmt diese Gravamina wider die slovenische Nation in ihr Schuldbuch eintrage. Ich zog die Analogie wieder mit dem Familienleben u. meinte, daß ja auch in der Familie der Vater nicht sofort jede Unart des Kindes zu rügen in der Lage ist u. daß es oft genug vorkommt, daß er die eine oder andere ungesühnt läßt, ohne aber darauf zu verzichten, bei allzu gehäuften Untaten endlich dennoch wider das ungebärdige Kind einzuschreiten. Alles in Allem konnte ich die Wahrnehmung machen, daß Wahrheit, Gerechtigkeit, Aufklärung scheitern müssen an der Einbildung unreifer Menschen, so bald sie ihnen die Genugtuung in Form des [illeg]Martyriums dafür Ersatz gibt, was sie (, wie sie meinen, zu Unrecht) nicht erhalten können.

In Villach stiegen die jungen Leute aus u. wir konnten uns zum Schlaf hinstrecken.

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© Transcription Marko Deisinger.

August 4, 1914.

In the morning we observe the same activity of the military, which surges back and forth; the mood of everyone is feverish but elevated. To catch up on what we have missed, we read eagerly in all the newspapers, and we can cannot summon enough indignation at the behavior of the tsar in the exchange of dispatches. Not even this unmasking was necessary, if one at all wished to determine the Slavic character. All the deceit perpetrated especially upon the German emperor is so much part and parcel of Slavic cowardice and incompetency, which must take refuge in explosive mines, assassinations, and breaches of promise, that one does not at all need to be astonished by it. The only ones who {636} will experience disappointments are those who can fool themselves into thinking that the ruler of a world power like that of the Russians could not possibly commit the common knavery of breach of promise from one sovereign to the next.

The events continue apace! England, too, declares war on Germany, and Gray's position from the day before yesterday is again obviously a falsehood and an act worthy of a businessman. The day before yesterday, the Englishman spoke, with a businessman's emphasis, of the great interests in East India entrusted to his care; and now look: today he is suddenly talking about more important interests in western Europe. Thus poor Germany has to withstand an attack, long in the planning, by three different superpowers in order to protect that which it had amassed with boundless diligence and true German devotion to duty. One can clearly see that the inferior person cannot summon any love at all for the goods created by more elevated people, because envy is a more dominant feature in him and he can only appreciate goods that have made by his own hands. All cries for culture are bogus if the Frenchman, Englishman or Russian does not value German cultural goods. Just as little as it would occur to a Frenchman, Englishman or Russian to deny or devalue Beethoven's legacy merely because they themselves cannot produce such goods, just as little may they deny the remaining high cultural goods, unless envy and vanity themselves, along with commercial profit-seeking, were at play. — Our concerns were directed at the matter of whether we would be united with our luggage. We therefore ate lunch earlier than usual and made our way to the train station, to await our luggage as agreed. At the station we were able to observe an even livelier scene, as we came into immediate contact with the conscripts, for instance a worker in Meran ordered to return to Galicia, and so on.

In spite of our aversion to the Southern Railway, we decided to play safe and, to avoid having to change trains again in Innsbruck, take the route through the Puster Valley. As a result, we gain enough time to return to the city, {637} so that we can catch up on the most recent news at the Café Bozen. The fact that the imperial German newspapers are missing makes it clear to us that the whole empire is mobilizing feverishly. The beneficent censorship that the wartime administration is exercising entails that the gossip columnists must put a halt to their impressionist pieces which have caused so much harm in the world, and almost uniform news covering a small range will be administered to the populace. If only one could, in peacetime, impose such censorship upon the stinking press in matters of art! In truth the interests of the arts, which must be preserved, would justify such a procedure no less than the care of the preservation of the state in wartime. — Finally we prepare ourselves for the departure. We return to the train station, take care of our luggage, buy tickets, and get on the platform. Here we gain the most direct insight into the current organization: one train after another brings military personnel from every direction; they direct one train to the south, the other to the north, receiving an inordinate number of announcements and taking leave of those arriving and leaving. On the platform one can see great vats of water, tubs filled with coffee or red wine – women, young ladies, youths, and children buzz about from one compartment window to the next, dispensing their charitable gifts. Fruit, bread, sausages, cigarettes are delivered; and in the grateful enjoyment of such tender activity one could perhaps be disturbed only by the fact that reason does not prevail always and everywhere; for not seldom, those serving were even overbearing and young soldiers were put in a state of intoxication as a result of too generous alcohol consumption. From one woman, apparently of a higher standing, we could unfortunately make out words such as: "Let's go, we're bored!" Thus much mendacity and empty kitsch may have played a role even in these acts of neighborly love and patriotism. — As we invaded a train compartment, we found no more seats available, and so we arranged our luggage in the form of a seat and finally sat down on it. We immediately observed a scene of the departure of two men who were desperately trying to conceal the tears in their eyes from each other. {638} We learn that they are brothers, of whom the one who is travelling with us is returning to Germany, although he had already been working in Austria for twelve years and ran a hotel business in Meran. Thus it was not compulsion that commanded him to return to his homeland; he went of his own accord, but admittedly with a wounded heart, as he was leaving his wife and child at home. The train conductor conjures the image of a fatuous public servant, forever clueless even in such moments; he insists that the German national pay for the cost of his trip, although free passage was, of course, officially intended for all conscripts. All accounts of the traveller about his trips to and from Innsbruck, and the telegram he produced, were to no avail; only a conversation with the train controller and a careful examination of the papers put an end to this disagreeable episode. The same conductor proved ungracious to us, too, although he had the graciousness to pocket a tip of one Krone. He insisted that, in accordance with our tickets, we should travel third-class even though the passengers, when they boarded the train, could not with the best will be concerned about class differences and simply boarded where they could. Perhaps, however, he had our interests in mind, as he repeatedly assured us that in Franzensfeste, the station where one changed for Innsbruck, the third-class carriage that was indeed bound for Vienna would empty out and we would get better seats there, as we actually needed for the long journey. That is how it turned out, for soon after Franzensfeste he moved our luggage to a compartment in which we could actually make our journey to Vienna in comfort. We had, unfortunately, forgotten to purchase food in Bozen and so had only the fruit, which we had luckily brought with us, for supper. In Franzensfeste, three young Italians entered our compartment. As I noticed Lie-Liechen's fear that she might have taken them for bomb throwers or suchlike, I used my cunning to make out that I was sufficiently well-versed in the Italian language to understand all that were saying without, however, being able to speak. And as a result of this cunning we soon got into conversation with the young Italians, who {639} were travelling to Trieste. In the course of the conversation I took the trouble of making the concept of Austria-Hungary as plausible as possible to them: the difficulties of the government, which has to satisfy the interests of nationalities that are in no ways true interests and have been formed out of vanity and in competition with other nations. I explain to them how, under such circumstances, the government may also make mistakes from time to time, that someone might offer something and might perhaps later have to regret what it gave; but by and large the matter need not be taken so seriously since the coexistence of peoples unfolds to a certain extent like the life of a family with children of different abilities and character. Here too it is sometimes necessary to silence the unruly child and to shut their little mouths if one actually has more important things on one's mind, from which one cannot be diverted. To show that the comparison, however, also applies in the principal matter, I introduced the evidence that not one of the Slavic nationalities, which are opposing the Germans in such an unruly way, seriously wanted to secede from the monarchy in order, say, to succumb to Russia, the stronghold of pan-Slavism, still less to function without means as a small, independent state. In addition, I sought to convince the young Italians that one could very well bear Italian nationality oneself without thereby disrespecting the political boundaries. And in the course of this argument I referred to the fact that in border regions mixtures of this sort occur, in which a political boundary could not possibly be drawn to everyone's satisfaction, otherwise a man would be separated from his wife, children from their parents. How strongly, however, the illusion of received injustice has fixed itself in these young Italian heads is something I determined from the fact that they simply refused to listen to my repeated explanations that the government resents even Germans flirting with imperial Germany; they wanted to be able feel themselves as the only disadvantaged people in the state, who were not permitted to raise the imperial Italian flag in Trieste! Apparently, then, {640} the Austrian Italians feel themselves thoroughly as martyrs, and thus they shut out of their consciousness facts that could deprive them of their melancholy joy and self-satisfied, vain martyrdom. The constantly pointed out to me that the Slovenians are permitted to hoist the Russian flag and refused to understand me when I explained that the tacit approval of the government with respect to the Slovenians does not arise from conviction but merely from acquiescence, whereby the government will definitely enter this gravamina against the Slovenian nation in its register of wrongdoings. Again I invoked the analogy with family life and said that even in a family the father is not in a position to immediately rebuke every naughty act of his child, and it is often enough the case that he leaves one or another such act unpunished, but without this preventing him from finally intervening against the naughty child for a catalog of misdemeanors All things considered, I could perceive that truth, justice, and understanding were bound to fail in the imagination of immature people, as soon as it offers a substitute, in the form of martyrdom, for that which they (as they say, wrongly) are unable to receive.

In Villach, the young people got out and we were able to stretch out and go to sleep.

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© Translation William Drabkin.