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OJ 6/8, [13] - Handwritten letter, with envelope, from Schenker to Violin, dated June 12, 1932
[envelope] {recto} [An:] ⇧ H Prof. Moriz Violin Hamburg Rotenbaum-Chaussee 221 Deutschland [overstamped by registered label] {verso} [Absender:] Schenker Wien, III Keilgasse 8 [postmark:] || HAMBURG | [illeg].32. 16-17 | [illeg] || [music example (not in Schenker’s hand): graphic notation in E major, implied treble clef] [letter] 12. 6. 32 vom 15. 6. ab: Unsere Sommeradress: Igls b/Innsbruck, Igler Hof ⇧ Fl! 1 In einem Brief an Vriesl. ermahnte ich kurz des Verrates von Roth, mit ebendiesem einen Worte. Darauf antwortet Vr: s. seinen Bf.; er erspart mir, zumal in den wenigen Stunden vor der Abreise, dir mehr zu sagen, als daß auch ich selbst Ursache hatte, ihm „eins zu schmieren“, sogar mehrmals. Vr’s Brief erbitte ich zurück! Umgekehrt sende ich an Vr. deinen Brief, in seiner Bitte zu entsprechen. Er kehrt ganz bestimmt zu mir zurück, für Vr’s Diskretion bürge ich. {2} Waldh. & Eberle haben die Url. Tafeln bereits gedruckt. 800 Ex. werden nach N. York gehen, 200 Ex. werde ich vermutlich zu Hofmeister in Kommiss. bringen. Hans ist hier. Die Druckkosten nahm er auf sich bez. auf H. u. Frau Mannes, u. zunächst zur sollte dieser „Vorschuß“ sollte vom Erlös zurückbehalten werden. Sie werden sich auf 1250 S. belaufen, nachdem auch ein Vorwort deutsch u. englisch vorgesetzt würde. Frau M. sandte aber, trotzdem ich 150 DM anforderte, vorläufig blos 100 DM, also muß ich drolligerweise ihren Vorschuß auch selbst noch bevorschussen mit etwa 500 S. Bei einem Preis von 3.50 Sch. {3} per Stück sind ja die 770 S. von Mannes schon bei 280–300 Ex. hereingebracht, dann müsste der übrige Erlös mir zufallen. Aber, belehrte mich Hans, M. u. Frau sind ja „ideale Leute“, eines Vertrages bedarf es nicht, er hafte für [?reichliche] genaue Auszahlung. (Er selbst hatte freilich einen „Vertrag“ mit M. gemacht!) Daß ich weder Hans noch M. ja erinnern werde, kannst du dir denken. Also muß ich auch in diesem Falle draufzahlen. Auf dem Titel wird „M–Schule“ stehen, deren „Reklame“ ich bezahle, höchster Spaß! Ausserdem hat mir H. in seinem Egoismus nahegelegt, im nächsten Heft 5 Stücke {4} von Br. zu bringen, dies schmeckete [sic] ihn u M.. Er bräuchte nur Vorträge zu halten u. ich bräuchte nur draufzuzahlen! Ich denke nicht dran. Das Alles kommt daher, weil H. mir nie ein Bild zeigte u. gar nichts weiß, was die Leistung bedeute. (Seine Schüler haben es erst bei mir erfahren.) Ich wage, bangen Herzens, dich zu fragen: wirst du nach Wien zurückkehren können, müssen?! Nun ist Kestenberg, Schreker fort, aber wer kommt mit Heil u. Erlösung? Es gibt doch keinen mehr, keinen noch. Und Hampel? Die Ex. für dich u. Cube werden vom Kommiss.verlag zugeschickt werden. [continued in top margin, upside down]Wann weiß ich noch nicht, da Waldh. den Druck des Vorwortes noch nicht ferttiggemacht hat. © Transcription William Drabkin, 2015 |
[envelope] {recto} [To:] ⇧ Prof. Moriz Violin Hamburg Rotenbaum-Chaussee 221 Germany [overstamped by registered label] {verso} [From:] Schenker Vienna, III Keilgasse 8 [postmark:] || HAMBURG | [illeg].32. 16-17 | [illeg] || [music example (not in Schenker’s hand): graphic notation in E major, implied treble clef] [letter] June 12, 1932 From June 15: our summer address: Igls nr. Innsbruck, Igler Hof ⇧ Fl! 1 In a letter to Vrieslander I recently warned of the betrayal by Roth, with this very same word. To this Vrieslander replied: see his letter, which spares me saying more to you – all the more in the few hours before our departure – than that I myself had grounds “to smack him once,” indeed several times. Please return Vrieslander’s letter! Conversely, I am sending your letter to Vrieslander, to comply with his request. It will definitely be returned to me, I can vouch for Vrieslander’s discretion. {2} Waldheim & Eberle have just printed my Graphic Music Analyses . 800 copies will go to New York, I shall probably give Hofmeister 200 examples to sell on commission. Hans is here. The printing costs he assumed himself, that is, on behalf of Mr. and Mrs. Mannes, and initially this “advance” should be held back from the proceeds. They will amount to 1,250 shillings, after a Foreword in German and English is also prefixed. But Mrs. Mannes sent me only 100 marks, provisionally, though I asked for 150; thus I must, ludicrously, myself advance her advance by about 500 shillings. At a price of 3.50 shillings {3} per copy, the 700 shillings from Mannes will indeed accrue already from [the sale of] 280–300 copies; after that, however, the remaining proceeds must come to me. But, as Hans has taught me, Mannes and his wife are indeed “ideal people”: there is no need for a contract, he will ensure that my exact payment is generous. (Of course, he himself has a “contract” with Mannes!) That I shall indeed not remind Hans nor Mannes is something you can easily imagine. Thus even in this case I must be out of pocket. On the title page, “Mannes School” will appear, for which “advertisement” I am paying: the biggest joke of all! Moreover, Hans in his egoism has suggested bringing out five pieces by Brahms in the next volume, {4} something that appealed to him and Mannes. He merely has to give lectures and I merely have to be out of pocket. I am not going to think about it. This all comes about because Hans never showed me a voice-leading graph [of his own] and does not know at all what this achievement signifies. (His pupils did not experience this until they studied with me.) I dare, with a heavy heart, to ask you if you will be able to – will have to – return to Vienna?! Now Kestenberg and Schreker have gone, but who will come with salvation and redemption? There are, however, no more left, no more in waiting. What about Hampel? The copies for you and Cube will be sent from the commission publisher. [continued in top margin, upside down]When, I do not know, since Waldheim has not yet finished printing the Foreword. © Translation William Drabkin, 2015 |
[envelope] {recto} [An:] ⇧ H Prof. Moriz Violin Hamburg Rotenbaum-Chaussee 221 Deutschland [overstamped by registered label] {verso} [Absender:] Schenker Wien, III Keilgasse 8 [postmark:] || HAMBURG | [illeg].32. 16-17 | [illeg] || [music example (not in Schenker’s hand): graphic notation in E major, implied treble clef] [letter] 12. 6. 32 vom 15. 6. ab: Unsere Sommeradress: Igls b/Innsbruck, Igler Hof ⇧ Fl! 1 In einem Brief an Vriesl. ermahnte ich kurz des Verrates von Roth, mit ebendiesem einen Worte. Darauf antwortet Vr: s. seinen Bf.; er erspart mir, zumal in den wenigen Stunden vor der Abreise, dir mehr zu sagen, als daß auch ich selbst Ursache hatte, ihm „eins zu schmieren“, sogar mehrmals. Vr’s Brief erbitte ich zurück! Umgekehrt sende ich an Vr. deinen Brief, in seiner Bitte zu entsprechen. Er kehrt ganz bestimmt zu mir zurück, für Vr’s Diskretion bürge ich. {2} Waldh. & Eberle haben die Url. Tafeln bereits gedruckt. 800 Ex. werden nach N. York gehen, 200 Ex. werde ich vermutlich zu Hofmeister in Kommiss. bringen. Hans ist hier. Die Druckkosten nahm er auf sich bez. auf H. u. Frau Mannes, u. zunächst zur sollte dieser „Vorschuß“ sollte vom Erlös zurückbehalten werden. Sie werden sich auf 1250 S. belaufen, nachdem auch ein Vorwort deutsch u. englisch vorgesetzt würde. Frau M. sandte aber, trotzdem ich 150 DM anforderte, vorläufig blos 100 DM, also muß ich drolligerweise ihren Vorschuß auch selbst noch bevorschussen mit etwa 500 S. Bei einem Preis von 3.50 Sch. {3} per Stück sind ja die 770 S. von Mannes schon bei 280–300 Ex. hereingebracht, dann müsste der übrige Erlös mir zufallen. Aber, belehrte mich Hans, M. u. Frau sind ja „ideale Leute“, eines Vertrages bedarf es nicht, er hafte für [?reichliche] genaue Auszahlung. (Er selbst hatte freilich einen „Vertrag“ mit M. gemacht!) Daß ich weder Hans noch M. ja erinnern werde, kannst du dir denken. Also muß ich auch in diesem Falle draufzahlen. Auf dem Titel wird „M–Schule“ stehen, deren „Reklame“ ich bezahle, höchster Spaß! Ausserdem hat mir H. in seinem Egoismus nahegelegt, im nächsten Heft 5 Stücke {4} von Br. zu bringen, dies schmeckete [sic] ihn u M.. Er bräuchte nur Vorträge zu halten u. ich bräuchte nur draufzuzahlen! Ich denke nicht dran. Das Alles kommt daher, weil H. mir nie ein Bild zeigte u. gar nichts weiß, was die Leistung bedeute. (Seine Schüler haben es erst bei mir erfahren.) Ich wage, bangen Herzens, dich zu fragen: wirst du nach Wien zurückkehren können, müssen?! Nun ist Kestenberg, Schreker fort, aber wer kommt mit Heil u. Erlösung? Es gibt doch keinen mehr, keinen noch. Und Hampel? Die Ex. für dich u. Cube werden vom Kommiss.verlag zugeschickt werden. [continued in top margin, upside down]Wann weiß ich noch nicht, da Waldh. den Druck des Vorwortes noch nicht ferttiggemacht hat. © Transcription William Drabkin, 2015 |
[envelope] {recto} [To:] ⇧ Prof. Moriz Violin Hamburg Rotenbaum-Chaussee 221 Germany [overstamped by registered label] {verso} [From:] Schenker Vienna, III Keilgasse 8 [postmark:] || HAMBURG | [illeg].32. 16-17 | [illeg] || [music example (not in Schenker’s hand): graphic notation in E major, implied treble clef] [letter] June 12, 1932 From June 15: our summer address: Igls nr. Innsbruck, Igler Hof ⇧ Fl! 1 In a letter to Vrieslander I recently warned of the betrayal by Roth, with this very same word. To this Vrieslander replied: see his letter, which spares me saying more to you – all the more in the few hours before our departure – than that I myself had grounds “to smack him once,” indeed several times. Please return Vrieslander’s letter! Conversely, I am sending your letter to Vrieslander, to comply with his request. It will definitely be returned to me, I can vouch for Vrieslander’s discretion. {2} Waldheim & Eberle have just printed my Graphic Music Analyses . 800 copies will go to New York, I shall probably give Hofmeister 200 examples to sell on commission. Hans is here. The printing costs he assumed himself, that is, on behalf of Mr. and Mrs. Mannes, and initially this “advance” should be held back from the proceeds. They will amount to 1,250 shillings, after a Foreword in German and English is also prefixed. But Mrs. Mannes sent me only 100 marks, provisionally, though I asked for 150; thus I must, ludicrously, myself advance her advance by about 500 shillings. At a price of 3.50 shillings {3} per copy, the 700 shillings from Mannes will indeed accrue already from [the sale of] 280–300 copies; after that, however, the remaining proceeds must come to me. But, as Hans has taught me, Mannes and his wife are indeed “ideal people”: there is no need for a contract, he will ensure that my exact payment is generous. (Of course, he himself has a “contract” with Mannes!) That I shall indeed not remind Hans nor Mannes is something you can easily imagine. Thus even in this case I must be out of pocket. On the title page, “Mannes School” will appear, for which “advertisement” I am paying: the biggest joke of all! Moreover, Hans in his egoism has suggested bringing out five pieces by Brahms in the next volume, {4} something that appealed to him and Mannes. He merely has to give lectures and I merely have to be out of pocket. I am not going to think about it. This all comes about because Hans never showed me a voice-leading graph [of his own] and does not know at all what this achievement signifies. (His pupils did not experience this until they studied with me.) I dare, with a heavy heart, to ask you if you will be able to – will have to – return to Vienna?! Now Kestenberg and Schreker have gone, but who will come with salvation and redemption? There are, however, no more left, no more in waiting. What about Hampel? The copies for you and Cube will be sent from the commission publisher. [continued in top margin, upside down]When, I do not know, since Waldheim has not yet finished printing the Foreword. © Translation William Drabkin, 2015 |
Footnotes1 Writing of this letter is recorded in Schenker's diary for June 12, 1932: “An Floriz (Br.): Vrieslanders Brief über Roth; vom Mißgeschick mit Weisse u. Mannes” (“To Floriz (letter): Vrieslander’s letter about Roth; concerning the misadventure with Weisse and Mannes”). — Precisely what kind of “betrayal” Herman Roth perpetrated on Vrieslander – or what grudges Schenker himself has born against him in the past – is at this stage unknown. |
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Commentary
Digital version created: 2022-01-23 |