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OJ 15/5, [2] - Handwritten letter from Eberhard von Waechter to Schenker, dated September 17, 1918
Besten 1 Dank für die liebenswürdige und so interessante Erwiderung meines Schreibens. Obwohl August Halm Ihre Aufmerksamkeit bereits auf die von mir redigierten Musikblätter gelenkt hat, möchte ich dies nochmals in dem Wunsche tun, daß Sie mir zu den Musikproblemen, die ich in die Monatschrift „das neue Oesterreich“ zu lösen suche, Ihre Meinung mitteilen, da ich als aufrichtiger Verehrer Ihres Wirkens darauf höchsten {2} Wert lege. Daß Ihre eigene Arbeit zu grossen Excursionen keinen Urlaub gewährt, glaube ich gerne – möchte mir aber zu bemerken gestatten, daß ich nur an kleine Exkursionen gedacht, und die Hoffnung Ihre Mitarbeit in Form kurzer Aufsätze zu gewinnen, schon darum nicht aufgegeben habe, weil ich sicher bin, daß einzelne der von mir zur Sprache gebrachten Themen Ihr Interesse finden werden. Das Septemberheft des N.Ö. sende ich mit, da es mir sehr wertvoll wäre, würden Sie mir Ihr Urteil über meine Analyse des {3} Schubertliedes „der Müller und der Bach“ 2 bei Gelegenheit zu senden. Das Honorar für Klavierstunden ist der Familie des Jungen, den ich Ihnen rekomandieren wollte, leider zu hoch. Also passons la dessus. Mit ausgezeichneter Hochachtung zeichnet [signed:] ⇧ Dr Eberhard Baron Waechter © Transcription Ian Bent, 2010 |
Many 1 thanks for your kind and most interesting reply to my letter. Although August Halm has already directed your attention to the music journals that I edit, I should like to do so again in the hope that as regards the music problems that I am attempting to solve in the monthly magazine Das Neue Oesterreich you will give me your opinion, for as a true admirer of the work that you do I place the highest {2} value on the latter. I can well believe that your own work on large-scale disquisitions affords you no respite – but I should like to take the liberty of remarking that I had in mind only short disquisitions, and have not yet given up hope of eliciting your collaboration in the form of short articles, because I am firmly of the conviction that some of the topics broached by me will arouse your interest. I am sending the September issue of the Neues Oesterreich since it would be of great value to me if by any chance you could send me your judgment of my analysis of the {3} Schubert song "The Miller and the Brook." 2 Your honorarium for piano lessons is sadly too high for the family of the young man whom I wished to recommend to you. So let us pass over that. With kindest regards, signed by [signed:] ⇧ Dr. Eberhard Baron Waechter © Translation Ian Bent, 2010 |
Besten 1 Dank für die liebenswürdige und so interessante Erwiderung meines Schreibens. Obwohl August Halm Ihre Aufmerksamkeit bereits auf die von mir redigierten Musikblätter gelenkt hat, möchte ich dies nochmals in dem Wunsche tun, daß Sie mir zu den Musikproblemen, die ich in die Monatschrift „das neue Oesterreich“ zu lösen suche, Ihre Meinung mitteilen, da ich als aufrichtiger Verehrer Ihres Wirkens darauf höchsten {2} Wert lege. Daß Ihre eigene Arbeit zu grossen Excursionen keinen Urlaub gewährt, glaube ich gerne – möchte mir aber zu bemerken gestatten, daß ich nur an kleine Exkursionen gedacht, und die Hoffnung Ihre Mitarbeit in Form kurzer Aufsätze zu gewinnen, schon darum nicht aufgegeben habe, weil ich sicher bin, daß einzelne der von mir zur Sprache gebrachten Themen Ihr Interesse finden werden. Das Septemberheft des N.Ö. sende ich mit, da es mir sehr wertvoll wäre, würden Sie mir Ihr Urteil über meine Analyse des {3} Schubertliedes „der Müller und der Bach“ 2 bei Gelegenheit zu senden. Das Honorar für Klavierstunden ist der Familie des Jungen, den ich Ihnen rekomandieren wollte, leider zu hoch. Also passons la dessus. Mit ausgezeichneter Hochachtung zeichnet [signed:] ⇧ Dr Eberhard Baron Waechter © Transcription Ian Bent, 2010 |
Many 1 thanks for your kind and most interesting reply to my letter. Although August Halm has already directed your attention to the music journals that I edit, I should like to do so again in the hope that as regards the music problems that I am attempting to solve in the monthly magazine Das Neue Oesterreich you will give me your opinion, for as a true admirer of the work that you do I place the highest {2} value on the latter. I can well believe that your own work on large-scale disquisitions affords you no respite – but I should like to take the liberty of remarking that I had in mind only short disquisitions, and have not yet given up hope of eliciting your collaboration in the form of short articles, because I am firmly of the conviction that some of the topics broached by me will arouse your interest. I am sending the September issue of the Neues Oesterreich since it would be of great value to me if by any chance you could send me your judgment of my analysis of the {3} Schubert song "The Miller and the Brook." 2 Your honorarium for piano lessons is sadly too high for the family of the young man whom I wished to recommend to you. So let us pass over that. With kindest regards, signed by [signed:] ⇧ Dr. Eberhard Baron Waechter © Translation Ian Bent, 2010 |
Footnotes1 Receipt of this letter is recorded in Schenker's diary at OJ 2/11, p. 954: " Von Baron Wächter (Br.): erwartet noch immer meine Mitarbeit; das Honorar für den Unterricht findet er in dem vorliegenden Falle zu hoch; schickt gleichzeitig ein Heft seiner Zeitschrift mit der Analyse eines Schubert-Liedes!" ("From Baron Wächter (letter): is still expecting my cooperation; in this particular case he finds the fee for the tuition too high; at the same time he sends an issue of his magazine with an analysis of a Schubert song."). The letter to which it responds is not known to survive, but see OJ 15/5, [1] for the diary summary. 2 Schubert, Die schöne Müllerin, No. 19. |