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OJ 15/22, [5] - Handwritten letter from Willfort to Schenker, dated September 28, 1933
Mit großer Freude habe ich Ihrem Gespräch entnommen, daß Sie uns wieder erwarten, und wir Freitags wieder zu Arbeit antreten dürfen. 2 Es fällt mir nun schwer Ihnen zu sagen, daß ich dieses Jahr (soweit ich wenigstens heute sehen kann) nicht einmal den bescheidenen Beitrag vom vorigen Jahr werde leisten können, und Sie zu bitten, auch mir gleichwohl die weitere Teilnahme an den Stunden zu gestatten. Ich hoffe, sehr geehrter Herr Doktor, Sie glau- {2} ben mir auch ohne ausführliche Begründung, daß ich Ihre Freundlichkeit nicht derart mißbrauchen würde, wenn es irgendwie anders ginge. Nun ist es aber heuer so, daß es mit neuen Schülern schlecht aussieht und die (früher so zahlungsfähigen) Ameriakaner [sic] sich des Dollarsturzes wegen sehr einschränken, ein Entfall, den ich auch durch noch so zahlreiche Korrepetitionsstunden nicht annähernd ersetzen kann. Da reicht es eben wirklich gerade meinem Leben! Darf ich auf die Erfüllung meiner Bitte rechnen ‒ und Ihr großherziges Angebot vom vorigen Jahr erlaubt mir die Hoffnung, so gestatten Sie mir, schon heute Ihnen auf das Innigste für all das Schöne zu danken, daß mir wieder zu Ziel wenden wird. © Transcription Ian Bent and William Drabkin, 2016 |
I am delighted to learn from your conversation that you are expecting us again, and that we should reassemble for work on Friday. 2 It pains me now to tell you that this year (so far, at least, as I can see today) I shall not be able to come up with even the modest fee of last year, and to ask you to permit me nevertheless to continue participating in the lessons. I hope, dear Dr. [Schenker], you will {2} believe that I would not abuse your kindness in such a way without good reason if things could be any other way. But this year the prospects for new pupils are grim, and the Americans (previously so flush with money) are diminishing in number on account of the collapse of the dollar ‒ a loss that I cannot come anywhere near making up for, even with countless hours as a rehearsal accompanist. And that's quite enough about how things are with me! If I can count on your granting my request ‒ and your generous offer of last year gives me room to hope ‒ then permit me to thank you right away from the bottom of my heart for all your kindness, which will bring me back again toward my goal. © Translation Ian Bent and William Drabkin, 2016 |
Mit großer Freude habe ich Ihrem Gespräch entnommen, daß Sie uns wieder erwarten, und wir Freitags wieder zu Arbeit antreten dürfen. 2 Es fällt mir nun schwer Ihnen zu sagen, daß ich dieses Jahr (soweit ich wenigstens heute sehen kann) nicht einmal den bescheidenen Beitrag vom vorigen Jahr werde leisten können, und Sie zu bitten, auch mir gleichwohl die weitere Teilnahme an den Stunden zu gestatten. Ich hoffe, sehr geehrter Herr Doktor, Sie glau- {2} ben mir auch ohne ausführliche Begründung, daß ich Ihre Freundlichkeit nicht derart mißbrauchen würde, wenn es irgendwie anders ginge. Nun ist es aber heuer so, daß es mit neuen Schülern schlecht aussieht und die (früher so zahlungsfähigen) Ameriakaner [sic] sich des Dollarsturzes wegen sehr einschränken, ein Entfall, den ich auch durch noch so zahlreiche Korrepetitionsstunden nicht annähernd ersetzen kann. Da reicht es eben wirklich gerade meinem Leben! Darf ich auf die Erfüllung meiner Bitte rechnen ‒ und Ihr großherziges Angebot vom vorigen Jahr erlaubt mir die Hoffnung, so gestatten Sie mir, schon heute Ihnen auf das Innigste für all das Schöne zu danken, daß mir wieder zu Ziel wenden wird. © Transcription Ian Bent and William Drabkin, 2016 |
I am delighted to learn from your conversation that you are expecting us again, and that we should reassemble for work on Friday. 2 It pains me now to tell you that this year (so far, at least, as I can see today) I shall not be able to come up with even the modest fee of last year, and to ask you to permit me nevertheless to continue participating in the lessons. I hope, dear Dr. [Schenker], you will {2} believe that I would not abuse your kindness in such a way without good reason if things could be any other way. But this year the prospects for new pupils are grim, and the Americans (previously so flush with money) are diminishing in number on account of the collapse of the dollar ‒ a loss that I cannot come anywhere near making up for, even with countless hours as a rehearsal accompanist. And that's quite enough about how things are with me! If I can count on your granting my request ‒ and your generous offer of last year gives me room to hope ‒ then permit me to thank you right away from the bottom of my heart for all your kindness, which will bring me back again toward my goal. © Translation Ian Bent and William Drabkin, 2016 |
Footnotes1 Receipt of this letter is recorded in Schenker's diary at OJ 4/6, p. 3870, September 29, 1933: "Von Wilfort (Br.): kein Honorar – arische Geriebenheit: S. 60 – 30 – 0; obendrein „Schülerfang“. " ("From Willfort (letter): no lesson fee – Aryan shrewdness: 60 – 30 – 0 shillings; moreover, 'catching of pupils.'"). 2 "Gespräch": Schenker's diary for September 23 records: "Nach der Jause Wege, begegnen Wilfort, geht eine Weile mit mir auf u. nieder." ("After teatime, errands; we meet Willfort, he walks up and down with me for a while."). (Schenker refers to this meeting in a letter of September 24 to Salzer, FS 40/1, [17].) On September 24, Schenker records: " An Salzer (Br.): Stunde am 6. X.!" ("To Salzer: lesson on October 6!"), that date being a Friday and Salzer being part of Schenker's seminar (OJ 4/6, pp. 3868, 3869). On October 4, Schenker records: "An Willfort (K.): auf Wiedersehen Freitag." ("To Willfort (postcard): I shall see him again on Friday.") (OJ 4/7, p. 3872). |