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OJ 13/25, [4] - Typewritten letter from Rinn to Schenker, dated February 7, 1929
⇧ Der Kunstwart ⇧ ____________________ Schriftleitung: Dr. Hermann Rinn / Verlag Georg D. W. Callwey München NW 12, Finkenstr. 2 ⇧ 7. 2. 29 Sehr geehrter Herr Doktor: 1 Es ist mir ausserordentlich peinlich, dass ich Ihre Nachsicht anrufen muss. Ihr Beitrag 2 kann nämlich leider erst in der allerdings schon in der letzten Februarnummer auszugebenden Märznummer erscheinen. Die Verzögerung entstand dadurch, dass ich die von Ihnen inkrim[in]ierte Ausgabe von Peters nirgends auftreiben konnte. Ich liess mir sogar von Peters die Nummer 716 besorgen, sie enthält aber das fragliche Menuett, wenn ich recht sehe, überhaupt nicht. Ich schicke Ihnen zur Orientierung das Heft zu und bitte Sie es zu behalten, wenn Sie Verwendung dafür haben; Sie hatten ohnedies schreckliche Mühe mit der Sache; die beiden Photos liegen bei). Die hohe bayrische Staatsbibliothek scheint Schubert nicht zu besitzen, der Band jedenfalls war nicht vorhanden. Berrsche besitzt eine abweichende Ausgabe aus seiner Schülerzeit, desgleichen haben meine sämtlichen musikalischen Freunde versagt, so dass ich schon in höchster Not Sie um Ihr Exemplar bitten wollte. 3 Nun hoffe ich bis morgen Früh die richtige Ausgabe zu bekommen und werde mit Berrsche die Sache genau nachprüfen. Seien Sie bitte über diese Verschleppung nicht ungehalten. Vielleicht ist es Ihnen aber doch auch selbst lieber, wenn der Beitrag in der Märznummer erscheint, da dieses Heft in erhöhter Auflage gedruckt wird und so grössere Kreise erreicht. Wir werden übrigens nicht versäumen, die Gesamtpresse auf den Aufsatz aufmerksam zu machen. Berrsche ist sehr glücklich über Ihre Mitarbeit und sprach begeistert von dem Aufsatz (ich gab ihm die Fahnen). {2} Wie Sie gehört haben werden, ist uns August Halm entrissen worden. Es ist ein sehr schmerzlicher Verlust. Noch vor ein paar Tagen schrieb er mir, dass er ein paar Reisen vorhabe, sich aber seinem Arzt vorstellen müsse, obschon er nicht einsehe, was das für einen Sinn hätte. Wir werden im Märzheft eine kleine Komposition von ihm bringen und Berrsche wird ihm bei dieser Gelegenheit einen kleinen Nachruf schreiben. © Transcription William Drabkin, 2017 |
⇧ Der Kunstwart ⇧ ____________________ Editorship: Dr. Hermann Rinn / Publisher Georg D. W. Callwey Munich NW 12, Finkenstraße 2 ⇧ February 7, 1929 Dear Dr. [Schenker], 1 It pains me greatly to ask for your indulgence: your article 2 cannot, unfortunately, be published until the March issue, which will appear as soon as the end of February. The delay arose because I could not locate the guilty Peters edition anywhere. I even obtained from Peters a copy of their edition No. 716; but, if I am not mistaken, it does at all not include the minuet in question. For your information I am sending you the volume and ask you to keep it if you have use for it; in any case you had a great deal of trouble over the matter. The two photographs are enclosed. The great Bavarian State Library does not appear to own the Schubert; at any rate the volume was not available. Berrsche owns a variant edition from his school days; likewise, all my musical friends have been unable to help so that, being in extreme difficulty, I wanted to ask you for your copy. 3 Now I hope to receive the correct edition by tomorrow morning and will go over the thing carefully with Berrsche. Please do not be impatient about the delay. Perhaps, however, it is even better for you if the article appears in the March number, since this issue will be published with an increased print-run and thus reach a wider circle. We will, moreover, not neglect to flag up the issue to the the journalistic world. Berrsche is delighted by your collaboration and spoke with great enthusiasm about the article (I gave him the galley-proofs). {2} As you will have heard, August Halm has been taken away from us. It is a very painful loss. Just a few days ago he wrote to me that he was planning a few trips; but he had to consult his doctor, although he did not see what the point of that was. We shall publish a short composition of his, and Berrsche will use this occasion to write a short appreciation of him. © Translation William Drabkin, 2017 |
⇧ Der Kunstwart ⇧ ____________________ Schriftleitung: Dr. Hermann Rinn / Verlag Georg D. W. Callwey München NW 12, Finkenstr. 2 ⇧ 7. 2. 29 Sehr geehrter Herr Doktor: 1 Es ist mir ausserordentlich peinlich, dass ich Ihre Nachsicht anrufen muss. Ihr Beitrag 2 kann nämlich leider erst in der allerdings schon in der letzten Februarnummer auszugebenden Märznummer erscheinen. Die Verzögerung entstand dadurch, dass ich die von Ihnen inkrim[in]ierte Ausgabe von Peters nirgends auftreiben konnte. Ich liess mir sogar von Peters die Nummer 716 besorgen, sie enthält aber das fragliche Menuett, wenn ich recht sehe, überhaupt nicht. Ich schicke Ihnen zur Orientierung das Heft zu und bitte Sie es zu behalten, wenn Sie Verwendung dafür haben; Sie hatten ohnedies schreckliche Mühe mit der Sache; die beiden Photos liegen bei). Die hohe bayrische Staatsbibliothek scheint Schubert nicht zu besitzen, der Band jedenfalls war nicht vorhanden. Berrsche besitzt eine abweichende Ausgabe aus seiner Schülerzeit, desgleichen haben meine sämtlichen musikalischen Freunde versagt, so dass ich schon in höchster Not Sie um Ihr Exemplar bitten wollte. 3 Nun hoffe ich bis morgen Früh die richtige Ausgabe zu bekommen und werde mit Berrsche die Sache genau nachprüfen. Seien Sie bitte über diese Verschleppung nicht ungehalten. Vielleicht ist es Ihnen aber doch auch selbst lieber, wenn der Beitrag in der Märznummer erscheint, da dieses Heft in erhöhter Auflage gedruckt wird und so grössere Kreise erreicht. Wir werden übrigens nicht versäumen, die Gesamtpresse auf den Aufsatz aufmerksam zu machen. Berrsche ist sehr glücklich über Ihre Mitarbeit und sprach begeistert von dem Aufsatz (ich gab ihm die Fahnen). {2} Wie Sie gehört haben werden, ist uns August Halm entrissen worden. Es ist ein sehr schmerzlicher Verlust. Noch vor ein paar Tagen schrieb er mir, dass er ein paar Reisen vorhabe, sich aber seinem Arzt vorstellen müsse, obschon er nicht einsehe, was das für einen Sinn hätte. Wir werden im Märzheft eine kleine Komposition von ihm bringen und Berrsche wird ihm bei dieser Gelegenheit einen kleinen Nachruf schreiben. © Transcription William Drabkin, 2017 |
⇧ Der Kunstwart ⇧ ____________________ Editorship: Dr. Hermann Rinn / Publisher Georg D. W. Callwey Munich NW 12, Finkenstraße 2 ⇧ February 7, 1929 Dear Dr. [Schenker], 1 It pains me greatly to ask for your indulgence: your article 2 cannot, unfortunately, be published until the March issue, which will appear as soon as the end of February. The delay arose because I could not locate the guilty Peters edition anywhere. I even obtained from Peters a copy of their edition No. 716; but, if I am not mistaken, it does at all not include the minuet in question. For your information I am sending you the volume and ask you to keep it if you have use for it; in any case you had a great deal of trouble over the matter. The two photographs are enclosed. The great Bavarian State Library does not appear to own the Schubert; at any rate the volume was not available. Berrsche owns a variant edition from his school days; likewise, all my musical friends have been unable to help so that, being in extreme difficulty, I wanted to ask you for your copy. 3 Now I hope to receive the correct edition by tomorrow morning and will go over the thing carefully with Berrsche. Please do not be impatient about the delay. Perhaps, however, it is even better for you if the article appears in the March number, since this issue will be published with an increased print-run and thus reach a wider circle. We will, moreover, not neglect to flag up the issue to the the journalistic world. Berrsche is delighted by your collaboration and spoke with great enthusiasm about the article (I gave him the galley-proofs). {2} As you will have heard, August Halm has been taken away from us. It is a very painful loss. Just a few days ago he wrote to me that he was planning a few trips; but he had to consult his doctor, although he did not see what the point of that was. We shall publish a short composition of his, and Berrsche will use this occasion to write a short appreciation of him. © Translation William Drabkin, 2017 |
Footnotes1 Receipt of this letter and a package from Der Kunstwart is recorded in Schenker's diary at OJ 4/2 p. 3312: "Vom Kunstwart-Verlag ein Paket Notenbilder u. die Schubert-Ausgabe von Riemann, die ich nicht brauchen kann. — Von Dr. Rinn (Br.): bittet um Hilfe; Berrsche begeistert von meinem Aufsatz. — Ich kaufe bei Kern die Peters-Ausgabe von Schubert u. lasse sie recomm. an den Kunstwart-Verlag senden." ("From the publishers of Der Kunstwart, a package of music examples and the Schubert edition by Riemann, which I cannot use. — From Dr. Rinn (letter): he asks for help; Berrsche is inspired by my article. — I buy at Kern's the Peters edition of Schubert and have it sent by registered post to the publishers of Der Kunstwart.") 2 "Eine Rettung der klassischen Musik-Texte: Das Archiv für Photogramme in der National-Bibliothek, Wien," Schenker's first article for Der Kunstwart, a copy of which is preserved at OJ 20/10, item 1. 3 No volumes of Schubert's piano music survive in either the Oster or Salzer collections of Schenker's surviving papers in the New York Public Library. |