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OJ 12/6, [37] - Handwritten letter from Jonas to Schenker, dated August 23, 1934
Besten Dank für Ihre Zusendungen 2 und bitte wollen Sie die verursachte Mühe, an der ich vollkommen schuldlos bin, entschuldigen. Ihre Nachricht bez. Herrn v. Hob hat mich sehr interessiert. Leider ist [er] mir bereits auf meine zweite Anfrage bezüglich seiner Pläne und wie er sich das mit Publikationen [vorstellt] bis heute jede Antwort schuldig geblieben. Für mich peinlich, weil ich indes mit meinem Verleger hier doch die Sache wegen der „Einführungen“ 3 in Ordnung bringen will. Dr Ungar hat sich entschlossen, Heft 1 in größerer Auflage auf seine Kosten herauszubringen und wir hoffen durch „Abonnements“ die weitere Folge zu sichern. Was soll im ersten Heft erscheinen. Ich dachte vor allem an Chopin, wegen der Pianisten (op. 27 Des u. op 34 F) – vielleicht kollidiert dies aber mit den Publ.-absichten Hob.? Ich möchte au fch meine Ferienzeit nicht an eine Arbeit wenden, die nicht sofort für den Anfang nötig ist. {2} Oder halten Sie den Beginn mit Chopin für verfehlt? An Furtw., von dem ich garnichts mehr gehört hatte, habe ich geschrieben, daß die Versendung des Buches 4 also für Anfang Sept. aufgeschoben worden ist aus praktischen Gründen. Darauf bekam ich ein gedruckte Karte, daß er mit wechseldender Adresse auf Reisen ist und im Herbst erst die Briefe beantworten wird. Also eine vollkommene illusorische Angelegenheit. Soll ich einfach aus seinem seinerzeitigen Empfehlungsschreiben einen Satz für die Buchschleife verwenden? Für den Buchhandel in Deutschland halte ich das für absolut notwendig. – Hob. wollte ursprünglich Ende August hier sein, daß er erst am 5. 9. kommt, ist sehr schade. Ich bin indes zu Besuch bei einem Freund in Grinzing – der ganze Sommer mitten in der Stadt ist zu unerfreulich (XIX Trummelhofgasse 4). Weiter alles Gute Ihnen sowie Ihrer werten Frau Gemahlin. Ich habe bereits die Korrekturen für die engl. Übersetzung des Archiv Art., 5 sowie der Skizzen Art. 6 für die Zeitschrift f. MusikW. bekommen. Beide erscheinen im Septemberheft. © Transcription John Rothgeb, 2006 |
Thank you kindly for your mail, 2 and please forgive the bother, of which I am entirely innocent. Your news about Mr. van Hoboken was most interesting. Unfortunately my inquiry ‒ the second already ‒ about his plans and where he stands concerning publications, remains until now unanswered. Unpleasant for me, because meanwhile I want to get the matter of the "introductions" 3 settled here with my publisher. Dr. Ungar has decided to bring out vol. 1 in a larger printing at his own expense, and we hope to secure the continuation through "subscriptions." What should come out in the first issue. I was thinking first of Chopin for the pianists (Op. 27 in Dę and Op. 34 in F) ‒ but perhaps this would run afoul of Hoboken's publication intentions? And, too, I would prefer not to devote my vacation time to work that is not necessary immediately for the beginning. {2} Or do you consider it a mistake to begin with Chopin? I have written Furtwängler, from whom I have heard nothing further, that the distribution of the book 4 has been postponed until beginning of September for practical reasons. I then received a printed card, announcing that he is on the road with changes of address, and will answer the letters only in the fall. Thus a completely illusory situation. Shall I simply select a sentence from his earlier statement of recommendation for the dust jacket? I consider that absolutely necessary for the book trade in Germany. — Hoboken originally intended to be here at the end of August; it is a shame that he will not arrive until September 5. Meanwhile I am visiting a friend in Grinzing ‒ it is too unpleasant to remain in the city for the whole summer (XIX Trummelhofgasse 4). Again, all good wishes to you and to your good wife. I already have the proofs for the English translation of the Archive article, 5 as well as for the sketches article for the Zeitschrift für Musikwissenschaft . 6 Both will come out in the September issue. © Translation John Rothgeb, 2006 |
Besten Dank für Ihre Zusendungen 2 und bitte wollen Sie die verursachte Mühe, an der ich vollkommen schuldlos bin, entschuldigen. Ihre Nachricht bez. Herrn v. Hob hat mich sehr interessiert. Leider ist [er] mir bereits auf meine zweite Anfrage bezüglich seiner Pläne und wie er sich das mit Publikationen [vorstellt] bis heute jede Antwort schuldig geblieben. Für mich peinlich, weil ich indes mit meinem Verleger hier doch die Sache wegen der „Einführungen“ 3 in Ordnung bringen will. Dr Ungar hat sich entschlossen, Heft 1 in größerer Auflage auf seine Kosten herauszubringen und wir hoffen durch „Abonnements“ die weitere Folge zu sichern. Was soll im ersten Heft erscheinen. Ich dachte vor allem an Chopin, wegen der Pianisten (op. 27 Des u. op 34 F) – vielleicht kollidiert dies aber mit den Publ.-absichten Hob.? Ich möchte au fch meine Ferienzeit nicht an eine Arbeit wenden, die nicht sofort für den Anfang nötig ist. {2} Oder halten Sie den Beginn mit Chopin für verfehlt? An Furtw., von dem ich garnichts mehr gehört hatte, habe ich geschrieben, daß die Versendung des Buches 4 also für Anfang Sept. aufgeschoben worden ist aus praktischen Gründen. Darauf bekam ich ein gedruckte Karte, daß er mit wechseldender Adresse auf Reisen ist und im Herbst erst die Briefe beantworten wird. Also eine vollkommene illusorische Angelegenheit. Soll ich einfach aus seinem seinerzeitigen Empfehlungsschreiben einen Satz für die Buchschleife verwenden? Für den Buchhandel in Deutschland halte ich das für absolut notwendig. – Hob. wollte ursprünglich Ende August hier sein, daß er erst am 5. 9. kommt, ist sehr schade. Ich bin indes zu Besuch bei einem Freund in Grinzing – der ganze Sommer mitten in der Stadt ist zu unerfreulich (XIX Trummelhofgasse 4). Weiter alles Gute Ihnen sowie Ihrer werten Frau Gemahlin. Ich habe bereits die Korrekturen für die engl. Übersetzung des Archiv Art., 5 sowie der Skizzen Art. 6 für die Zeitschrift f. MusikW. bekommen. Beide erscheinen im Septemberheft. © Transcription John Rothgeb, 2006 |
Thank you kindly for your mail, 2 and please forgive the bother, of which I am entirely innocent. Your news about Mr. van Hoboken was most interesting. Unfortunately my inquiry ‒ the second already ‒ about his plans and where he stands concerning publications, remains until now unanswered. Unpleasant for me, because meanwhile I want to get the matter of the "introductions" 3 settled here with my publisher. Dr. Ungar has decided to bring out vol. 1 in a larger printing at his own expense, and we hope to secure the continuation through "subscriptions." What should come out in the first issue. I was thinking first of Chopin for the pianists (Op. 27 in Dę and Op. 34 in F) ‒ but perhaps this would run afoul of Hoboken's publication intentions? And, too, I would prefer not to devote my vacation time to work that is not necessary immediately for the beginning. {2} Or do you consider it a mistake to begin with Chopin? I have written Furtwängler, from whom I have heard nothing further, that the distribution of the book 4 has been postponed until beginning of September for practical reasons. I then received a printed card, announcing that he is on the road with changes of address, and will answer the letters only in the fall. Thus a completely illusory situation. Shall I simply select a sentence from his earlier statement of recommendation for the dust jacket? I consider that absolutely necessary for the book trade in Germany. — Hoboken originally intended to be here at the end of August; it is a shame that he will not arrive until September 5. Meanwhile I am visiting a friend in Grinzing ‒ it is too unpleasant to remain in the city for the whole summer (XIX Trummelhofgasse 4). Again, all good wishes to you and to your good wife. I already have the proofs for the English translation of the Archive article, 5 as well as for the sketches article for the Zeitschrift für Musikwissenschaft . 6 Both will come out in the September issue. © Translation John Rothgeb, 2006 |
Footnotes1 Receipt of this letter is recorded in Schenker's diary at OJ 4/7, p. 3927, August 24, 1934: "Von Jonas (Br.): dankt für die Sendungen – Schwierigkeiten mit v. Hoboken u. Furtwängler; – der Saturn-Verlag würde das 1. Heft auf eigene Rechnung stellen: Chopin?" ("From Jonas (letter): he thanks me for the packages – difficulties with Hoboken and Furtwängler; the Saturn-Verlag would assume [the costs of] the first volume on its own: Chopin?"). 2 OJ 5/18, 51, August 18, 1934, with an unidentified card enclosed. 3 The proposed elucidatory-editions; see OJ 12/6, [31]. 4 Of Jonas's Das Wesen des musikalischen Kunstwerks: Eine Einführung in die Lehre Heinrich Schenkers (Vienna: Saturn Verlag, 1934). 5 "The Photogram-Archives in Vienna," in Music and Letters XV (1934), 344‒47. 6 "Beethovens Skizzen und ihre Gestaltung zum Werk," in Zeitschrift für Musikwissenschaft XVI (1934), 449‒59. |