Browse by
OJ 10/3, [39] - Typewritten letter from Deutsch to Schenker, dated December 29, 1922
[printed letterhead:]
⇧ OTTO ERICH DEUTSCH
WIEN, II., BÖCKLINSTRASSE 26 TELEPHON-NUMMER 1288 ⇧ Wien, 29. Dezember 1922 [An:] Herrn Prof. Dr. Heinrich Schenker , Wien III. Keilgasse 8 Sehr geehrter Herr Professor! 1 Auf Ihre letzte Karte vom 27. d. M. 2 habe ich heute nach Mitternacht die Abrechnung der Universal-Edition und Ihre Rechnungen mit mir studiert, und bin zu den folgenden Ergebnissen gekommen. Leider war es mir früher nicht möglich, die Angelegenheit ins Reine zu bringen, wobei sicher außer dem Zeitmangel ein gewisser Widerwillen mitgespielt hat, daß ich in der ganzen Angelegenheit unbefriedigt bin und schon wußte, daß ich bei dem Verhalten der Universal-Edition auch meine Mitarbeiter kaum zufriedenstellen werde können. Auf Ihre Karte möchte ich zunächst noch erwidern, daß Sie Berliner Zeitungen bei uns oder bei Golschmidt bestellen und in Kronen bezahlen können. Es ist richtig, daß auch die Luxus-Exemplare des Bandes I der „Musikalischen Seltenheiten„ durch mich verrechnet werden, was aber ganz unwesentlich ist, da in dem Zusatzvertrag vom Anfang dieses Jahres ausdrücklich festgesetzt wurde, daß der Verlag den Einband nicht honoriert. Ihren Beethoven können Sie jederzeit gegen einen Schubert bei uns umtauschen. Den vermiß sch ten Teil des neuen „Tonwillen„ werde ich mit Andacht lesen. 3 Ich komme nun zur Sache selbst und möchte dabei vorausschicken, daß Sie bei Seidel eine Markschuld von zusammen Mark 301.05 ddo. 15. II. und 7. VI. d. J. offen hatten, die ich der Einfachheit wegen [cued from left margin:] ⇧ s. Blge [end cue] ⇧ persönlich getilgt habe, á CKonto meiner Abrechnung mit Ihnen. Auch diese Posten erscheinen deshalb in der Aufstellung am Schlusse, um Ihnen eine {2} vollkommene Uebersicht zu geben. Zunächst eine
Zusammen
Auf
stellung Ihrer Ansprüche auf Grund der Abrechnung, die ich von der Universal-Edition ddo. 31. VIII. 1922 über
den Zeitraum vom Dezember 1921 bis zu diesem Tage erhalten habe, wobei aber
wahrscheinlich als Endtermin der 30. Juni 1922 gemeint war, da noch
Vorräte von der deutschen Papp-Ausgabe (26 Stück) gemeldet sind, während das Werk im Juli, nach Mitteilungen des Verlages, in dieser Ausgabe bereits vergriffen war:
245 plus 29 = 274, davon 250 bezahlt am 30. XII. 1921. Um mich ganz an die Abrechnungsform der Universal-Edition zu halten nehme ich aber an, daß ich Ihnen nur 24 78 ½ [cued from bottom margin:] ⇧ Tatsächlich nur 247½. [end cue] ⇧ vorausbezahlt hätte, wie es die Universal-Edition am 6. April 1922 an mich getan hat. Dafür wären Ihn nen statt der gezahlten Mark 1200 nur Mark 1188 honoriert worden, wenn wir nicht eine besondere Abmachung über die Zahlung der halben Auflage beim Erscheinen gehabt hätten. Es werden also von den 274, weniger 248, noch 26 Exemplare zu bezahlen und zwar nach der Aufstellung des Verlages: 22 zum Ladenpreis von Mark 90 = 1980 und 4 á 150 = Mark 600, zusammen Mark 2580, 8 % = Mark 206.40; dazu kommt die englische Ausgabe[:]
Das einzige mir von Verlag gemeldete Exemplar wurde vom Verlag am 11.IV. zu $ 2.50 = Mark 744.68 verkauft; 4 % davon = Mark 30.-[.]
{3}
[printed letterhead:]
⇧ OTTO ERICH DEUTSCH
⇧ Wien, 29. Dezember 1922 Blatt -2- Im Folgenden kommt nun die Uebersicht Ihres Konto in
Mark:
Daraus ergibt sich, daß Sie derzeit von mir leider keine Zahlung zu erwarten haben, sondern, daß ich ein
Guthaben von Im übringen [recte Übrigen] werde ich mich bemühen, die Verrechnung der Universal-Edition direkt an meine Mitarbeiter zu übertragen. © Transcription David Bretherton, 2015 |
[printed letterhead:]
⇧ OTTO ERICH DEUTSCH
VIENNA, II, BÖCKLINSTRASSE 26 TELEPHONE NUMBER 1288 ⇧ Vienna, December 29, 1922 [to:] Prof. Dr. Heinrich Schenker , Vienna III Keilgasse 8 Very honored Professor [Schenker] , 1 Regarding your latest card from the 27th of the month, 2 after midnight today I studied the Universal Edition reckoning and your accounts with me, and I have come to the following conclusions. It is unfortunate that it was previously not possible for me to sort out the affair: apart from the lack of time, it is undeniable that my reluctance played a part, because I am unsatisfied with the whole affair and already knew that, with the behavior of Universal Edition, I would hardly be able to satisfy my staff. Regarding your card, I would first reply that you can order Berlin newspapers with us or with Goldschmidt and can pay in kronen. It is true that the luxury copies of Volume I of "Musical Rarities" are also settled through me, but this is quite unimportant, as in the supplementary agreement from earlier this year it was expressly stated that the publisher does not pay for the binding. You can always exchange your Beethoven for a Schubert with us. I will read the "Miscellanea" of the new Tonwille with devotion. 3 I come now to the matter itself, and would like to start by saying that with Seidel you had a total outstanding debt of 301.05 marks, dating from February 15 and June 7 of this year, which for simplicity I redeemed [cued from left margin:] ⇧ (see enclosure) [end cue] ⇧ personally in respect of my account with you. These items, therefore, also appear in the list at the end, to give you {2} a complete overview. First, a
compilation
statement
of your entitlements on the basis of the settlement that I received from Universal Edition dated August
31, 1922, for the period from December 1921 up to that day, but
which probably meant an end date of June 30, 1922, because stocks of the
German hardback edition (26 items) are still reported, while in July,
according to reports from the publisher, the work was already sold out in this edition:
245 plus 29 = 274, of which 250 were paid on December 30, 1921. To keep myself exactly to the accounting model of Universal Edition, I assume, however, that I would only have paid you 24 78 ½ [cued from bottom margin:] ⇧ (actually only 247½) [end cue] ⇧ in advance, as Universal Edition has done for me on April 6, 1922. Therefore, instead of the 1200 marks paid, you would only have been rewarded 1188 marks, if we had not had a special arrangement regarding the payment of half on publication of the edition. Thus, of the 274, less 248, there is another 26 copies to be settled according to the publisher's settlement, namely: 22 for a retail price of 90 marks = 1980, and 4 at 150 = 600 marks, altogether 2580 marks, 8% = 206.40 marks; in addition, from the English edition comes[:]
The only [sold] copy was reported to me by the publisher on April 11[:] at $2.50 = 744.68 marks sold; 4% of which = 30 marks[.]
{3}
[printed letterhead:]
⇧ OTTO ERICH DEUTSCH
⇧ Vienna, December 29, 1922 Sheet -2- In the following is the overview of your account reckoned in
marks:
Hence it follows that you at present are unfortunately due no payment from me, but that I must carry
forward credit of In addition I will endeavor to transfer the allocation of the account of Universal Edition immediately to my collaborators. © Translation David Bretherton, 2015 |
[printed letterhead:]
⇧ OTTO ERICH DEUTSCH
WIEN, II., BÖCKLINSTRASSE 26 TELEPHON-NUMMER 1288 ⇧ Wien, 29. Dezember 1922 [An:] Herrn Prof. Dr. Heinrich Schenker , Wien III. Keilgasse 8 Sehr geehrter Herr Professor! 1 Auf Ihre letzte Karte vom 27. d. M. 2 habe ich heute nach Mitternacht die Abrechnung der Universal-Edition und Ihre Rechnungen mit mir studiert, und bin zu den folgenden Ergebnissen gekommen. Leider war es mir früher nicht möglich, die Angelegenheit ins Reine zu bringen, wobei sicher außer dem Zeitmangel ein gewisser Widerwillen mitgespielt hat, daß ich in der ganzen Angelegenheit unbefriedigt bin und schon wußte, daß ich bei dem Verhalten der Universal-Edition auch meine Mitarbeiter kaum zufriedenstellen werde können. Auf Ihre Karte möchte ich zunächst noch erwidern, daß Sie Berliner Zeitungen bei uns oder bei Golschmidt bestellen und in Kronen bezahlen können. Es ist richtig, daß auch die Luxus-Exemplare des Bandes I der „Musikalischen Seltenheiten„ durch mich verrechnet werden, was aber ganz unwesentlich ist, da in dem Zusatzvertrag vom Anfang dieses Jahres ausdrücklich festgesetzt wurde, daß der Verlag den Einband nicht honoriert. Ihren Beethoven können Sie jederzeit gegen einen Schubert bei uns umtauschen. Den vermiß sch ten Teil des neuen „Tonwillen„ werde ich mit Andacht lesen. 3 Ich komme nun zur Sache selbst und möchte dabei vorausschicken, daß Sie bei Seidel eine Markschuld von zusammen Mark 301.05 ddo. 15. II. und 7. VI. d. J. offen hatten, die ich der Einfachheit wegen [cued from left margin:] ⇧ s. Blge [end cue] ⇧ persönlich getilgt habe, á CKonto meiner Abrechnung mit Ihnen. Auch diese Posten erscheinen deshalb in der Aufstellung am Schlusse, um Ihnen eine {2} vollkommene Uebersicht zu geben. Zunächst eine
Zusammen
Auf
stellung Ihrer Ansprüche auf Grund der Abrechnung, die ich von der Universal-Edition ddo. 31. VIII. 1922 über
den Zeitraum vom Dezember 1921 bis zu diesem Tage erhalten habe, wobei aber
wahrscheinlich als Endtermin der 30. Juni 1922 gemeint war, da noch
Vorräte von der deutschen Papp-Ausgabe (26 Stück) gemeldet sind, während das Werk im Juli, nach Mitteilungen des Verlages, in dieser Ausgabe bereits vergriffen war:
245 plus 29 = 274, davon 250 bezahlt am 30. XII. 1921. Um mich ganz an die Abrechnungsform der Universal-Edition zu halten nehme ich aber an, daß ich Ihnen nur 24 78 ½ [cued from bottom margin:] ⇧ Tatsächlich nur 247½. [end cue] ⇧ vorausbezahlt hätte, wie es die Universal-Edition am 6. April 1922 an mich getan hat. Dafür wären Ihn nen statt der gezahlten Mark 1200 nur Mark 1188 honoriert worden, wenn wir nicht eine besondere Abmachung über die Zahlung der halben Auflage beim Erscheinen gehabt hätten. Es werden also von den 274, weniger 248, noch 26 Exemplare zu bezahlen und zwar nach der Aufstellung des Verlages: 22 zum Ladenpreis von Mark 90 = 1980 und 4 á 150 = Mark 600, zusammen Mark 2580, 8 % = Mark 206.40; dazu kommt die englische Ausgabe[:]
Das einzige mir von Verlag gemeldete Exemplar wurde vom Verlag am 11.IV. zu $ 2.50 = Mark 744.68 verkauft; 4 % davon = Mark 30.-[.]
{3}
[printed letterhead:]
⇧ OTTO ERICH DEUTSCH
⇧ Wien, 29. Dezember 1922 Blatt -2- Im Folgenden kommt nun die Uebersicht Ihres Konto in
Mark:
Daraus ergibt sich, daß Sie derzeit von mir leider keine Zahlung zu erwarten haben, sondern, daß ich ein
Guthaben von Im übringen [recte Übrigen] werde ich mich bemühen, die Verrechnung der Universal-Edition direkt an meine Mitarbeiter zu übertragen. © Transcription David Bretherton, 2015 |
[printed letterhead:]
⇧ OTTO ERICH DEUTSCH
VIENNA, II, BÖCKLINSTRASSE 26 TELEPHONE NUMBER 1288 ⇧ Vienna, December 29, 1922 [to:] Prof. Dr. Heinrich Schenker , Vienna III Keilgasse 8 Very honored Professor [Schenker] , 1 Regarding your latest card from the 27th of the month, 2 after midnight today I studied the Universal Edition reckoning and your accounts with me, and I have come to the following conclusions. It is unfortunate that it was previously not possible for me to sort out the affair: apart from the lack of time, it is undeniable that my reluctance played a part, because I am unsatisfied with the whole affair and already knew that, with the behavior of Universal Edition, I would hardly be able to satisfy my staff. Regarding your card, I would first reply that you can order Berlin newspapers with us or with Goldschmidt and can pay in kronen. It is true that the luxury copies of Volume I of "Musical Rarities" are also settled through me, but this is quite unimportant, as in the supplementary agreement from earlier this year it was expressly stated that the publisher does not pay for the binding. You can always exchange your Beethoven for a Schubert with us. I will read the "Miscellanea" of the new Tonwille with devotion. 3 I come now to the matter itself, and would like to start by saying that with Seidel you had a total outstanding debt of 301.05 marks, dating from February 15 and June 7 of this year, which for simplicity I redeemed [cued from left margin:] ⇧ (see enclosure) [end cue] ⇧ personally in respect of my account with you. These items, therefore, also appear in the list at the end, to give you {2} a complete overview. First, a
compilation
statement
of your entitlements on the basis of the settlement that I received from Universal Edition dated August
31, 1922, for the period from December 1921 up to that day, but
which probably meant an end date of June 30, 1922, because stocks of the
German hardback edition (26 items) are still reported, while in July,
according to reports from the publisher, the work was already sold out in this edition:
245 plus 29 = 274, of which 250 were paid on December 30, 1921. To keep myself exactly to the accounting model of Universal Edition, I assume, however, that I would only have paid you 24 78 ½ [cued from bottom margin:] ⇧ (actually only 247½) [end cue] ⇧ in advance, as Universal Edition has done for me on April 6, 1922. Therefore, instead of the 1200 marks paid, you would only have been rewarded 1188 marks, if we had not had a special arrangement regarding the payment of half on publication of the edition. Thus, of the 274, less 248, there is another 26 copies to be settled according to the publisher's settlement, namely: 22 for a retail price of 90 marks = 1980, and 4 at 150 = 600 marks, altogether 2580 marks, 8% = 206.40 marks; in addition, from the English edition comes[:]
The only [sold] copy was reported to me by the publisher on April 11[:] at $2.50 = 744.68 marks sold; 4% of which = 30 marks[.]
{3}
[printed letterhead:]
⇧ OTTO ERICH DEUTSCH
⇧ Vienna, December 29, 1922 Sheet -2- In the following is the overview of your account reckoned in
marks:
Hence it follows that you at present are unfortunately due no payment from me, but that I must carry
forward credit of In addition I will endeavor to transfer the allocation of the account of Universal Edition immediately to my collaborators. © Translation David Bretherton, 2015 |
Footnotes1 Receipt of this letter is recorded in Schenker's diary at OJ 3/4, p. 2487 (January 1, 1923): "Von Deutsch (Br.): Abrechnung; schulde ihm 76 Mark." ("From Deutsch (letter): statement; I owe him 76 marks"). 2 The sending of this postcard (presumed lost) is recorded in Schenker's diary at OJ 3/4, p. 2486 (December 17, 1922): "An Deutsch (K.): urgire meine Rechnung." ("To Deutsch (postcard): urgently request my bill."). 3 Presumably the "Miscellanea" of Tonwille 3 (1922), which includes a polemic against Hans von Bülow and Karl Klindworth, and was the object of a dispute between Schenker and Hertzka. |
|
Commentary
Digital version created: 2015-09-12 |